Gestern war ich in Davos! Im Gepäck eine Fahne, frisch gewaschen und mit hoffnungsvollen Worten bestückt.
Die erste gute Massnahme freute mich ausserordentlich: Gauthier Descloux stand von Anfang an im Tor.
Was habe ich mich Anfangs Saison gefreut, dass wir so ein Juwel bekamen und seine Ausstrahlung war enorm. Was ich von Zuri nicht behaupten konnte, auch wenn immer wieder betont wurde, dass Zuri die klare Nummer Eins sei!

Ausserdem entdeckte ich Christian Stucki. Auf Bastl und auch andere Enttäuschungen konnte ich gut verzichten.

Das erste Drittel war nicht schlecht, Gauthier wehrte 9 von 10 Schüssen ab. Wie die Statistik in den andern 2 Dritteln war weiss ich nicht. Jedenfalls hatte er sehr viel zu tun im Gegensatz zu van Pottelberghe.

Nachdem der HCD das 2:0 geschossen hatte sah man förmlich das Kartenhaus des Selbstvertrauens zusammen fallen. Es folgte das 3:0 und das Time-Out.
Was immer Dwyer sagte, es half unserm Goalie.

Doch der Rest der Mannschaft war völlig von der Rolle. So spielen Leute, die jeglichen Glauben und mentale Kraft verloren haben! Plan- und ziellos!

Für mich gab es nur noch zwei Spieler, die nicht von dieser Seuche befallen waren: Descloux und Stucki!

Dieser neuen und noch nicht resignierten Kraft gelang der entscheidende Assist zum lang ersehnten Torerfolg.

Sollte man nun nicht endlich daraus schliessen, wie diese Torimpotenz geheilt würde?

Wir haben je 4 Stürmer und Verteidiger, einen Torhüter und einen slowakischen Stürmer, der mit Martigny wohl bald aus dem Rennen ist, lizensiert.

Leute, die jung und hungrig sind, die schon in Ambri spielten und noch nicht diese Resignation in den Köpfen und Gliedern haben.

Wieso werden diese nicht geholt und eingesetzt? Sie warten doch nur darauf, zu zeigen, was sie können!

Mit Chmel hätten wir einen Torwart neben Descloux. Schickt Zuri nach Arosa, Eichhörnchen füttern und Siegesgeruch zu schnuppern, die die Frauennati verbreitet hat!

Unser Präsident hat einen dringenden Appell an die BiancoBlu-Familie gerichtet. Er will offenbar nicht mehr! 8 Jahre Energie und Geld in etwas stecken, das immer tiefer sinkt. Wer kann es ihm verübeln? Und was kommt dann: Tschetschenen, Türken oder Russen?

Jede Leidenszeit hat irgendwann ein Ende. Lombardi ist wohl dort angelangt. Danke für alles!

In Ambri ist es schwierig ein Transparent aufzuhängen, das nicht von den Tessinern angefertigt und aufgehängt wurde. Gnadenlos werden sie heruntergerissen!
Dafür werden die dreckigen Dinger, gestern auch in Davos an die Scheiben geklebt und die ebenso dreckigen Fahnen geschwungen! am Schluss erlauben die Security zwei Tifosi, nach unten zu gehen, vor die Stehplätze und bei der Bedankung und Verabschiedung mit voller Wut die Spieler zusammenzustauchen. Ich denke, das machte schon etwas Angst und nachdenklich. Aber es vergiftet das Klima ja nur noch mehr

Ich möchte noch etwas zu unserm Captain sagen. Letztes Jahr ist er mit seinen drei Kindern von Locarno nach Ascona gezogen. Einer der teuersten Gemeinden in der Schweiz.
Er fehlt immer wieder wegen Verletzungen und gestern fiel er mit einer dummen Strafe auf.
Der Weg von Ambri nach Ascona ist mit 80 Kilometern nicht nur weit, er dauert auch eine Stunde.
Wieviel Geld muss dieser Mann erhalten, dass er sich das leisten kann? Wann hat er die Mannschaft aufrütteln können und Einfluss auf die Misere nehmen können?
Jetzt feilscht das angebliche lebende Inventar wieder um einen neuen Vertrag und droht mit Rücktritt.

In den letzten Jahren ging immer mehr geistiges Potenzial in Ambri verloren. Inti wurde aufgefordert zu gehen, jener Liebling der Fans, der nebenbei auch noch Topskorer war und seine produktivste Saison hatte! Wir wissen, wie es ihm ergangen ist.

Noreau war ein herber Verlust: Er stand nie so oft in der Kritik wie Mäenpää. Unsere Ausländer: Söldner ohne Bezug zum Club!

Für mich gibt es den Begriff aufgeben nicht. Ich zähle in schweren Zeiten die positiven Dinge auf und erfreue mich an ihnen. Ein bisschen nachdenken, die richtigen Worte finden und alles nicht so dramatisieren bringt mehr als Panik!

In diesem Sinne Forz` Ambri