Lakers lassen Eisblau verschwinden
Rot-weiss-blau – in diesen Farben nehmen die Lakers die Saison 2015/16 in Angriff. Neu ist auch das Logo und der Name SC Rapperswil-Jona Lakers. Der Klub hat den Neuauftritt in enger Zusammenarbeit mit Anhängern ausgearbeitet.Seit dem Abstieg der Rapperswil-Jona Lakers in die NLB weht am Obersee ein frischer Wind. Der Klub schlägt neue Wege ein. Nichtnur personell, sondern auch optisch.
Der Neustart soll schliesslich ebenso Signalwirkung nachaussen haben. Das hat er unbestritten.Denn gestern gaben die Lakers unter dem Motto «Rotweiss-blau gemeinsam in die Zukunft» bekannt, dass sie sich ab Saisonstart 2015/16 mit einem neuen Logo und unter dem Namen SC Rapperswil-Jona Lakers präsentieren. Und Rot-weiss-blau sind die neuen Vereinsfarben.Das Team spielt ab September in der Diners-Club-Arena in roten Trikots. Auswärtslaufen die Spieler in Weiss auf.
«Das dürfte den meisten gefallen», ist Rolf Kaufmann überzeugt. Der Unternehmer aus Rapperswil-Jona unterstützt den Verwaltungsrat der Lakers Sport AG in strategischen und operativen Entscheiden bei dessen Neuausrichtung.«Diese gehen wir nach dem Abstieg proaktiv an»,erklärt Kaufmann. Fans wurden bewusst einbezogen weil Vereinsfarben und -logo immer wieder für Polemik sorgten,stand deren Thematisierung beim einstigen SCRJ-Spieler(Ende 80er- bis Anfang 90er-Jahre) auf der Prioritätenliste fast zuoberst. «Wir wollten bewusst die Fans von Beginn weg mit ihren Ideen an Bord haben», antwortet Kaufmann auf die Frage,ob der Klub dem Druck von Fans nachgegeben habe. Mit dem Ziel,gemeinsam die Zukunft zu gestalten, setzten sich die Verantwortlichen der Lakers mit Vertretern aller Fanorganisationen, Gönnern, Supportern, Zuschauern und Spielern an einen Tisch. In mehreren Sitzungen wurden mögliche Lösungen diskutiert.«Es war ein positiver, konstruktiver Prozess, bei dem rasch ein gemeinsamer Nenner gefunden wurde», beschreibt die Lakers-Fandelegierte Katharina Ganz diesen. Auch ein Kind und ein Teenager, die sich – wie übrigens eine Vielzahl der Spieler – mit dem Begriff Lakers identifizieren würden, hätten ihre Ideen einbringen können.
«Wie viel Begeisterung das Rot auslöst, zeigte sich schon beim Jubiläumsspiel»,sagt Ganz. Vor und auch nach diesem habe die Kurve sogar selber viele rote Fanartikel verkauft.Dies war offenbar quasi die Initialzündung.Bei einer Aussprache nach Saisonende zwischen dem VR, Spielern und Fans sprang der Funke auf den Klub über. Er nahm sich der Anliegen der Anhänger an. «Natürlich mussten auch Kompromisse eingegangen werden», verrät die Fandelegierte. Besonders bei den Diskussionen um den Namen Lakers.«Bin hell begeistert» Ein Logo ohne diesen Schriftzug wäre allen voran der 45er-Bewegung lieber gewesen, wie deren Mitglied Reto Hofstetter offen zugibt. «Eine andere Lösung stand aber nicht zur Debatte», ergänzt er. Viel wichtiger sei jedoch,dass sich im neuen Logo jeder wiederfinde und angesprochen fühle. «Und die neuen Trikots entsprechen absolut unseren Vorstellungen», frohlockt Hofstetter Der neue, einheitliche Auftritt sei für den Verein ein guter Neuanfang.
Als «absolut genial» bezeichnet Pascal Sager, Präsident des Lakers-Fanclubs, das gemeinsame Vorgehen bei der Ausarbeitung von Logo und Vereinsfarben. «Ich bin hell begeistert, was wir gemeinsam zusammengestellt haben!» Er war ebenfalls in den Prozess involviert und gab Inputs. Auch Sager betont: «Alle gemeinsam, das ist der einzig richtige Schritt in die Zukunft!» Den neuen Auftritt könnte man zwar durchaus als «back to the roots» betiteln. Doch Rolf Kaufmann findet dies weniger angebracht. «Vielmehr wird Neues mit alten Komponenten verbunden», gibt er zu bedenken. «SC Rapperswil-Jona Lakers Ausgabe 2015» passe daher bestens zum neuen Erscheinungsbild des Klubs.
Das eisblau polarisierte.
Dieses bringt eine markante Veränderung mit sich: «Das Eisblau wird verschwinden», wie Kaufmann verrät. Denn diese Farbe habe stark polarisiert. Noch gut mag er sich erinnern, wie sich Trikotfarben und das Vereinslogo während seiner Spielerzeit veränderten. Doch noch nie habe eine Anpassung so viele Emotionen ausgelöst wie die Einführung des Eisblau. «Step by step» werden sich die SC Rapperswil- Jona Lakers davon loslösen, so wie auch das neue Logo Einzug halten wird. «Das alles braucht noch ein wenig Zeit, zumal die Anpassungen auch Kosten verursachen. » Einen fünfstelligen Betrag investiert der Klub laut Kaufmann in diese.
Verschwindet das Eisblau auch aus der Diners- Club-Arena?
«Würde ich gewisse Leute fragen, wäre die Antwort sofort Ja», entgegnet der Lakers-VR Berater. Doch Besitzerin des Stadions sei die Stadt und deshalb sei ein baldiges Umstreichen der Mauern zurzeit wohl eher unrealistisch. «Das würde einiges an Geld kosten», begründet er. Schliesslich befinde sich die Stadt auch in einem finanziellen Korsett. «Wir machen jetzt zuerst einmal das Nötigste, alles andere muss leider noch ein wenig warten.»Doch mittelfristig dürfte die Rosenstadt nicht darum herumkommen, der Eishalle ein neues «Kleid» zu verleihen. Oder vielleicht lässt sich sogar ein edler Spender finden, der in die Bresche springt.
Neuer Name fürs Stadion
Finden muss die Lakers Sport AG jedenfalls einen neuen möglichen Namensgeber für die Eishockey- Arena. «Der Vertrag mit Diners Club läuft aus», bestätigt Kaufmann. Deshalb seien Verhandlungen mit potenziellen Nachfolgern bereits aufgenommen worden. Die SC Rapperswil- Jona Lakers dürften daher bald in einem Stadion spielen, das wie sie einen neuen Namen trägt. Eines steht jetzt schon fest: «Der Betrag, den ein neuer Namensgeber dem Klub zur Verfügung stellt, bleibt zweckgebunden für die Infrastruktur des Stadions », versichert Kaufmann. Bis zum Saisonstart am 11. September gibt es für die Klubverantwortlichen mit all den Neuerungen noch viel zu tun. Zumal noch weitere folgen dürften. Doch gemeinsam können diese getrost angepackt werden. Auch mit «Energien aufnehmen
und Synergien nutzen», wie Katharina Ganz den jüngsten Prozess bezeichnet.

Zürichsee Zeitung


Bearbeitet von tessa (25/06/2015 12:34)