Original geschrieben von: Caipi
So, nachdem die Krim nun auch offiziell von Russland annektiert wurde, und aus den Sanktiönchen der EU und der USA demnächst mal Sanktionen werden dürften, stellt sich für die selbsternannte Vermittlerin Schweiz die Frage, die sich niemand gewünscht hat: Mitmachen bei den vollen Sanktionen, nur in einer lightversion mitmachen, oder wiedermal einen auf "geht uns nichts an" machen?

Ich finde, die Schweiz muss hier Farbe zum zivilisierten, demokratischen Europa bekennen und die vollen Sanktionen der EU gegen Russland übernehmen. Drückerei, Eigenweg, Eigeninteresse unter dem Deckmantel der Neutralität ist jetzt definitiv fehl am Platz.


Sehe ich auch so...

Bzgl. dem Referendum: Eigentlich finde ich ja, dass man das Selbstbestimmungsrecht achten soll, aber hier sind doch einige Punkte, die daran zweifeln lassen.
1.) Wie gehen die Russen mit Minderheiten (sprich Menschenrechte und Bürgerrechte) um? Hier denke ich v.a. an die Krimtataren...
2.) Wird die Legitimität des Volkes durch Deportation und gezielter Ansiedlung (z.B. auch Nordirland, israelische Siedlungen, etc.) untergraben?
3.) Wie frei war die Wahl? (eingeschränkte Wahlmöglichkeiten, fehlender Wahlkampf, intransparente russische Unterstützung, allgemeiner Umgang der Russen bzgl. Bürgerrechten, Einschüchterungen v.a. durch die Invasion?)

Fazit: Falls Menschenrechts- und Bürgerrechtsverletzungen zu erwarten sind und / oder die Wahlen nicht frei verlaufen sind, dann erachte ich dieses Referendum als ilegitim.. Bzgl. den Deportationen, etc., weiss ich allerdings nicht, wie lange es dauern soll, bis die Legitgimität gegeben scheint oder ob man den Nachfolgegenerationen der Vetriebenen die Rückkehr erlauben muss und falls ja, über welches Zeitfenster zöge sich dieses "Recht"?

Ganz witzig erachte ich aber die Argumentation der Russen bzgl. Selbstbestimmungsrecht; was wohl der Kaukasus dazu sagen würde oder gar das eigene Volk?



Bearbeitet von Phoenix86 (18/03/2014 13:44)