Original geschrieben von: Caipi
Da muss ich Slater doch teilweise recht geben. Sozialismus nach den Prinzipien von Marx funktioniert in der Realität nicht (so wie eigentlich kein System funktioniert, sobald es nur auf Prinzipien beruht und sich nicht ständig der aktuellen Situation anpasst), da der Mensch nun mal egoistisch veranlagt ist. Und man kann nicht den Menschen dem System anpassen, man muss das System dem Menschen anpassen. Sozialistische Regierungen sind nur dann erfolgreich, wenn sie - nachdem sie an die Macht gekommen sind - eine schön kapitalistische Wirtschaftspolitik betreiben, so wie Labour im UK oder auch China jetzt.

Was allerdings immer gut ist, wenn gewisse sozialistische Ideen ins System einfliessen, und für viele Länder ist auch eine ernstzunehmende sozialistische Opposition nicht schlecht.


Grundsätzlich sehe ich dies auch so, nur, dass ich die Diktatur China definitiv nicht als "sozialistisch" betrachten würde... Wie zuvor geschrieben, erachte ich den Kommunismus weder als funktionstauglich, noch würde ich ihn fair nennen - ganz im Gegensatz zu den sozialistischen Werten (Chancengleichheit, Chancengerechtigkeit, Jeder nach seiner Leistung, Einhaltung der Menschenrechte, etc.); auch glaube ich, wie du auch, dass man neben dem ideologischen Kompass auch viel Pragmatismus benötigt, nicht nur, falls die Menschen noch übermässig fehlbar wären, sondern auch, weil die Realität immer komplexer ist als jede Theorie und diese immer tote Winkel beinhaltet.
Daher kann ich absolut hinter deinem letzten Satz "stehen" - ich persönlich wähle daher immer eine Mischung aus Wirtschafsliberalen und Sozialdemokraten, wobei ich doch sehr auf gesellschaftliche Offenheit achte...