Na du liest ja Sachen...Interessant.
Ja. ich bekenne mich als begeisterter Zuschauer des Russischen Eishockeys. ....bis anfangs 90er Jahre. Individuelle Spielerpersönlichkeiten gibt es immer noch und wird es immer geben. Aber das infiltrierte Kollektivdenken von damals ist verloren gegangen. wegen Geld? Ja, zum grössten Teil, aber nicht nur. Auch die Coaches haben ihren Anteil daran. Alles analysieren, alles vorbereiten, alle Eventualitäten aufzeigen., = Anpassung an die anderen! Früher waren es die Russen spielten, mund alle anderen mussten sich etwas ausdenken wie vorgehen gegen diese Typen. Anfangs der 90er Jahre, mit Mogilny an den Goodwill Games in Seattle wo ich mit der Nati auch war, begann der Exodus mit Mogilny. Eines Tages war er nicht mehr da, was er dann für eine Karriere in der NHL gemacht hat und wer ihm alles noch folgte muss ich hier nicht erzählen. Die Russen haben das Welthockey im Blut, haben es geprägt, zum Teil verkommerzialisiert und revolutioniert. In der UDSSR gab es nicht grau, sondern nur schwarz oder weiss. Heute schauen die Russen auch was die anderen machen, und sehen somit auch grau.

Original geschrieben von: Role
Ich habe gerade den Roman Jáchymov ausgelesen. Es handelt sich dabei um eine halbfiktive Biografie (Rahmenhandlung stimmt, einfach ausgeschmückt) des tschechoslowakischen Nationaltorhüters Bohumil Modrý, zweifacher Weltmeister und Vizeolympiasieger, der 1950 ohne zwingende Beweislage wegen diverser Delikte wie z.B. Hochverrat zu 15 Jahren Freiheitsentzug verurteilt wurde. Er erhielt zwar nach fünf Jahren Amnestie, war aber wegen der ungeschützten Arbeit in der Uranmine völlig verstrahlt und hatte noch arg zu leiden bis er 1963 starb.

Das für mich zu meiner Frage, natürlich vor allem wegen deiner Affinität fürs russische Hockey: Wie hat das strenge Regime der Sowjetunion und der von ihr kontrollierten Länder des Ostblocks aus deiner Sicht die Art dort Eishockey zu spielen, das Spiel aber auch kulturell zu antizipieren, im positiven und negativen beeinflusst?