Original geschrieben von: G28
Hallo Mario

- Wie kam es damals zum Wechsel von Burgdorf nach Fribourg? Und weshalb bist du Fribourg anschliessend immer treu geblieben?


Dass ich nach Fribourg wechselte von Burgdorf 1.Liga in die NLA war schon etwas. Ich bin der lebende Beweis dass das Sprichwort ''zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort'' nicht nur ein Sprichwort ist. Aber dies im Detail zu erklären bräuchte 1 Stunde...
Fribourg habe ich, zum Unverständnis von allen Bernern, ausgewählt weil ich Chemielaborant gelernt habe, mit tollem Abschluss, und ich nicht wusste ob ich NLA reichen werde oder nicht. Also wollte ich nicht nur Hockeyle, sondern einen Job Teilzeit als Laborant. Fribourg hat mir dies geboten mit einer Stelle in der Analytik der damaligen Ciba-Geigy. Wenns im Sport nicht klappt, dann habe ich nix verloren! Und dann hat alles seinen Lauf genommen. Schnell integriert, schnell die für Emmentaler so komplizierte Sprache Franz gelernt, Oldies sind sind gegangen, und die Jungen mussten ran. Glückliche Umstände und die Anbindung an den Verein war schnell so gross dass ich zu fest involviert war und mich mit dem Club identifiziert hatte, dass ich moralisch nicht mehr abmarschieren konnte.-

Hat dich ein Wechsel nach Bern oder Langnau nie gereizt?
Ohh doch, aber es wollte halt nicht sein. Ich bin ehrlich: Zum SCB hätte ich fast, und sehr gerne gewechselt, wäre da nicht.....! was ich hier nicht sagen will....

- Wie hättest du in der aktuellen Situation beim SCB reagiert? Findest du den Entscheid betreffend Entlassung von Antti Törmänen richtig oder hätte die Clubleitung länger an ihm festhalten sollen?
Das kann ich nicht beurteilen. Tatsache ist, kein Trainer hat einen Vertrag auf Lebzeiten. Nicht einmal auf Monatszeiten.
Antti kommt vom Spielerlager, ist ein Typ der Richtlinien setzt aber kein Diktator ist. Wenn dies beim SCB, welcher gewisse Ansprüche an sich selbst hat und noch gewissere Ansprüche von Publikum, Sponsoren und Partnern erfüllen muss, dann nicht mehr in Resultaten endet, endet halt das Engagements des Chefs. So ist es in jedem Club.

- Findest du, die Spieler haben teilweise zu viel Macht innerhalb des Clubs? (So quasi: Krise aussitzen, irgendwann gibts dann schon ein Trainerwechsel...)


Spieler müssen eine gewisse Macht haben. Wenn dem nicht so ist, hat es im Team nur Arbeiter die ausführende Instanzen sind. Nach dem Motto OK, ich mach meinen Job und krieg dafür Lohn, das reicht. So entwickelt sich der Spieler nicht, der Club verliert wegen unausgeschöpftem Potenzial der Spieler, und alle haben das Nachsehen. Wenn das Team oder die Spieler zu viel Macht haben, ist dies Führungsschwäche des Chefs. Jedenfalls, ich möchte nie Coach eines Teams sein, wo sich 22 Kopfnicker in der Garderobe tummeln und alle einander jeden Tag Blumen schenken!