Antwort auf:
Meinst du ernsthaft, dass man die ganzen Niedriglohnsegmente auslagern könnte? Für jene, die das betreffen mag, wäre eine Regulierung über die Steuern wohl sinnvoller.
Falls man allerdings (Idealfall) von internationalen Regeln ausgehen würde (mir geht es jetzt nur um das Kernargument des Angebotsüberhangs), denke ich kaum, dass dadurch Jobs vernichtet würden. Die Höhe der Entlöhnung würde sich eher zwischen den Branchen verschieben, da man nicht auf solche Jobs verzichten kann und wird...

Man kann natürlich nicht alles auslagern, das ist schon klar. Aber Mindestlöhne erhöhen die Warscheinlichkeit, dass Niedriglohnjobs ausgelagert, gestrichen, oder durch Jobs für höher Qualifizierte ersetzt werden. Pech haben da vor allem niedrig qualifizierte Arbeitnehmer und Arbeitslose. Für Jobs mit höherem Lohn bei gleicher Qualifikation steigt automatisch das Arbeitsangebot, während die Nachfrage sinkt, woraus ein Angebotsüberschuss und somit Arbeitslosigkeit resultiert.
Statt staatlich festgelegtem Mindestlohn überlässt man die Lohnverhandlungen besser den Betroffenen selber. In vielen Branchen werden Midestlöhne ja bereits erfolgreich umgesetzt, ganz ohne staatlichen Zwang. Der Staat sorgt besser Anderweitig für Entlastung der tiefsten Einkommen!

Für einige mag sicher der Gerechtigkeitsgedanke im Vordergrund stehen. Auch wenn Gerechtigkeit ein sehr schwammiger Begriff ist, den jeder selbst für sich definieren kann. Aber einfach einen willkürlichen Lohndeckel zu setzten, sprich: jemanden etwas wegnehmen ohne dass jemand anderes etwas davon hat, hat m.E nicht viel mit Gerechtigkeit, dafür umso mehr mt Neid zu tun.

Und natürlich kann man nachvollziehen, warum ein Mann in kurzen Hosen, der einem Ball nachjagd, soviel verdient. Ganz einfach: Weil jemand anderes bereit ist, dafür soviel zu bezahlen. Und er ist bereit dazu, weil der Fussballer ihm einen entsprechenden Wertzuwachs verschafft. Das gilt für andere Unternehmen genau gleich. Lohn hat selten nur mit effektiver Leistung zu tun. Sondern damit, wieviel Mehrwert durch die Leistung geschaffen wird.

Zur Stabilität: Natürlich ist der Kapitalismus nicht stabil. Er definiert sich geradezu durch Krisen, er braucht Krisen um sich weiterzuentwickeln, um Fehlverhalten am Markt zu erkennen und zu korrigieren.
Und du hast im übrigen kein Beispiel genannt, wo die Volkswirtschaft dank dem Sozialismus floriert. Die "Probleme", die du alle aufgezählt hast, sind auch keine Argumente, sondern Schlagworte, über die sich alle im Einzelnen Seitenlang diskutieren liesse.
Im Sozialismus haben nicht Wenige viel, und Viele wenig. Schon klar! Es haben Alle wenig. Das dafür stabil, da geb ich dir recht!
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„Wir müssen die Religion des Anderen respektieren, aber nur in dem Sinne und dem Maße, wie wir seine Theorie respektieren müssen, dass seine Frau schön ist und seine Kinder klug.“