Original geschrieben von: LeDueff
Ich würde zwar nicht soweit gehen und Mindestlöhne mit Sozialismus gleichsetzen, aber Mindestlöhne sind halt schon ein erheblicher Eingriff in den Lohnmechanismus des Arbeitsmarktes!

Ein erheblicher Eingriff in den Arbeitsmarkt ist es, wenn es sich ein Betrieb leisten kann, Löhne zu bezahlen von denen man nur durch Entgegenkommen der öffentlichen Hand leben kann, denn in einem freien Arbeitsmarkt würde niemand arbeiten, wenn er damit seine Lebenskosten nicht decken könnte. Genau deswegen halte ich den Mindestlohn für das viel sinnvollere Instrument. Wenn Jeder genug Geld für einen vernünftigen Lebensstandard bekommt, könnte es ihm egal sein, wieviel sein Chef verdient. Wenn es nach mir ginge, würde man zuerst über den Mindestlohn abstimmen. Wird dieser abgelehnt, so kann man dem Problem der working poor immer noch mit einem Lohnverhältnis zu entgegnen versuchen. Grundsätzlich halte ich es aber für ziemlichen Mumpitz, einer Unternehmung die auch ihren billigsten Arbeitskräften anständige Löhne bezahlt und es sich trotzdem leisten kann, den teuersten Arbeitskräften massiv mehr zu bezahlen, ins Lohngefüge reinzureden.

Original geschrieben von: John
Bei der Vignette ist es halt so, dass der Strassenverkehr einen Fonds geäuffnet hat welcher über 9.6Mia SFR verfügt. Also absolut genug. Es kann nicht die Aufgabe des Strassenverkehrs sein den ÖV, die AVH/IV oder das Asylwesen Quer zu subentionieren.

Heureka, endlich wurde auch in dieser Diskussion eine Möglichkeit gefunden, nebenbei noch ein wenig auf dem ewig flackernden roten Tuch namens Asylmissbrauch rumzustämpfelen. Die Frage, wozu man diese zusätzlichen Einnahmen dann genau verwenden soll, darf man natürlich durchaus stellen, aber eines möchte ich ganz klar festhalten: Es MUSS die Aufgabe des Strassenverkehrs sein, den ÖV mitzufinanzieren! Offenbar hast du dir noch nie Gedanken darüber gemacht, aber der ÖV ist wesentlich effizienter und umweltschonender als wenn jeder auf seinen eigenen vier Rädern rumtuckert. Wer trotzdem nicht vom Auto lassen kann, soll gefälligst einen Solidaritätsbeitrag an die Leute leisten, die auf eine gewissenhaftere Mobilität setzen und ihm dabei als netten Nebeneffekt noch die Strassen entlasten. Sonst verlange ich dann auch, dass sämtliche staatlichen Einnahmen meiner Zigaretten nur noch für die Behandlung von Raucherschäden eingesetzt werden dürfen. Dass die Nichtraucher so unverschämt alt werden, geht mich schliesslich nichts an.

Über Teilzeit-Vignetten könnte man gerade als Tourismusland durchaus reden, aber für ein ganzes Jahr halte ich selbst einen Hunderter noch für spottbillig.

Noch genauer befassen muss ich mich mit der Familieninitiative, sehe aber bis jetzt nicht, was dagegen sprechen soll. Mag sein, dass ich ein komplett veraltetes Familienbild habe, aber dass die Eltern ihr Kind selber betreuen, sehe ich halt immer noch als Idealfall. Dass dies bei Vielen nicht möglich ist, ist mit bewusst, ebenso, dass auch und gerade die Kinder darunter leiden, wenn in einer Familie zu wenig Geld vorhanden ist. Daher hab ich auch nichts gegen subventionierte Fremdbetreuung einzuwenden. Ich finds halt einfach etwas anmassend, wenn man von den Familien, die den Aufwand auf sich nehmen, ihre Kinder selbst zu betreuen, als Dank dafür, dass sie keinen Abzug machen können, auch noch verlangt, dass sie die Fremdbetreuung von den Familien finanzieren sollen, die diesen Abzug machen dürfen. Dass es bei Normalverdienern nur ein paar hundert Franken ausmacht mag ja sein, aber dass bei jemandem mit höherem Einkommen auch die jeweiligen Abzüge entsprechend höher sind, ist ja irgendwie logisch. Ausserdem kenne ich keine Normalverdienerfamilie, der nicht mit ein paar hundert Franken wenigstens ein bisschen geholfen wäre.
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Original geschrieben von: Martin
Wir behalten das im Auge und werden für die Zukunft über neue Lösungen nachdenken, damit das Forum möglichst komfortabel ist.

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