Mindestlöhne sollten schon sein, die Frage ist natürlich wie und auf welcher Ebene. Idealerweise passiert das branchenspezifisch zwischen den Sozialpartnern, das klappt in der Schweiz recht gut, zumeist. Klappt es irgendwo nicht halte ich es durchaus für legitim wenn der Gesetzgeber Vorschriften erlässt. Der Schutz der Arbeitgeber ist wichtig.

1:12 nimmt ein wichtiges Thema auf, ich halte den Nein-Vorwurf für falsch, es geht nicht um Neid, es geht schlicht darum, dass kein Mensch Arbeit leisten kann, die so viel Wert ist. 1:12 ist sicher nicht die richtige Lösung, ich werde wohl ein Nein einlegen, dass das Thema auf der Tagesordnung ist, ist aber wichtig und vielleicht lässt sich der eine oder andere Punkt noch in die Umsetzung der Abzockerinitiative mit einbringen.

Die Familieninitiative meint es gut, schiesst aber am Ziel vorbei. Wenn man Familien, welche ihre Kinder ohne Fremdbetreuung grossziehen wirklich unterstützen will muss man dies auf anderem Weg machen. Gerade Familien am Existenzminimum oder im untersten Bereich der Lohnschere, welche die Unterstützung wirklich benötigen würden, würden von dieser Initiative praktisch nichts sehen.

Vignette weiss ich noch nicht, das ist eine elende Zahlenjongliererei, es wird immer wieder gesagt der Strassenverkehr habe genug Geld, gleichzeitig heisst es dann wieder, dass in diese Berechnungen die Gemeindestrassen nicht mit einfliessen. Man soll nicht immer ÖV und Strassenverkehr gegeneinander ausspielen, beide braucht es, beide brauchen auch den jeweiligen "Gegner". ÖV ist effizienter als die Strasse, kann sich aber nicht selbst finanzieren.
Ich denke, dass es aber Zeit wird für eine flexible Vignetten-Variante. Ich fahr vielleicht 5 Mal im Jahr Autobahn, da ist es schon pervers wenn ich gleich viel bezahlen muss wie jemand, der jeden Tag Autobahn fährt.
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- Jonas