Original geschrieben von: Nidhoeggr
Da muss ich doch fragen, wie viele es denn deiner Meinung nach von denen gibt? Ich denke nicht, dass du daraus eine ganze Armee zusammenstellen kannst. Für die meisten jungen Männern ist das Militär doch in erster Linie eine Frage der Ideologie und nicht eine Frage der Aktivitäten wie schiessen, ob jemand jetzt "Kriegsspiele" spielt oder nicht.

Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis umsehe, dann kann ich sagen, dass ich doch ein paar Leute kenne, die "Kriegsspiele" spielen und auch ein paar, die freiwillig, motiviert, ins Militär gingen oder aus freien Stücken weitermachten. Lustigerweise ist die Schnittmenge dieser beiden Gruppen zumindest bei den mir Bekannten praktisch gleich null.

Eine Freiwilligenarmee kann man nunmal nur aus Freiwilligen zusammenstellen. Wenn das nur eine handvoll Freaks sind, dann ist das halt so. Dass sich davon nicht genügend finden lassen, um den geplanten Bestand sicherzustellen, ist durchaus möglich, damit gibst du ja genau den Initiativgegnern Recht. Ändert aber nichts daran, dass man trotzdem nur Freaks zur Verfügung hat. Wer keinen Militärdienst leisten will, wird sich sicher nicht davon umstimmen lassen. dass man nicht genug Freiwillige gefunden habe...

Ich gebe zu, dass ich bei meinen Versuchen, diesen Menschenschlag zu beschreiben, der mir derart Sorgen macht, zu sehr auf Killerspiele abgezielt hab. Kann durchaus sein, dass von den Kampfsaurambos die ich meine, nur wenige Killerspiele spielen und die Frage nach Ursache und Wirkung ist ja dann sowieso nochmal eine ganz andere. Um Ideologie gehts beim Militär heute aber nur noch in den wenigsten Fällen. Den Meisten geht es nur darum, nicht zahlen zu müssen. Wenn dieser Grund wegfällt, dann haben wir nur noch diejenigen, bei denen es eine Ideologiefrage ist und vor denen grauts mir. Die Gesellen, die aus Ehre und Stolz für ihr Vaterland kämpfen wollen, sind mir da weiss Gott nicht sympathischer. Wenns um Bergungen und Evakulationen geht, halte ich die für genau so ungeeignet. Ausser übertriebenem Nationalstolz oder der Veranlagung gerne ein bitzeli Krieg zu spielen, sehe ich keinen Grund, freiwillig in eine Armee einzutreten.

Original geschrieben von: Nidhoeggr
Alle mir bekannten Personen, die freiwillig ins Militär gingen oder freiwillig dort weiter machten, fielen in die Kategorie konservativ rechts ("ich kämpfe halt noch für mein Land, und werde so noch zu einem richtigen Mann!"), brauchten dringend Geld oder überbrückten irgendeine Zeit zwischen Gymnasium und Studium, längeren Ferien und Studium etc.

Tja, von den Leuten die ich kenne, die freiwillig weitergemacht haben, ist plusminus kein einziger mit diesem Vorsatz in die RS eingerückt. Die haben alle entweder die Meinung geändert oder sich überreden lassen.

Original geschrieben von: Nidhoeggr
Zudem: Wenn wirklich so viele Ballerfreaks herumlaufen und unbedingt Dienst an der Waffe verrichten wollten, wären die denn nicht längst schon im Militär? Ok, du könntest jetzt argumentieren, dass sie durch die grosse Zahl an Männern einfach weniger ins Gewicht fallen würden, aber zumindest wären die doch diejenigen, die sich am ehesten für die höheren Positionen aufdrängen würden, und somit grösseren Einfluss hätten?

Eine absolute Sicherheit gibts natürlich nie, aber mit den ganzen Psychotests heutzutage, hat man da schon eine gewisse Handhabe. Ausserdem ist man eben nicht auf Jeden angewiesen, der sich von selber meldet. Man kann auch Jemanden überreden, der einen positiven Eindruck hinterlassen hat oder ihn notfalls auch zwingen. Bei einer Freiwilligenarmee kannst du dann da nicht mehr wäherisch sein. Dann musst du um Jeden froh sein, ders machen will...
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Original geschrieben von: Martin
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