Original geschrieben von: Eve
Marc hat erkannt, dass der SCB - wenn er eine entsprechende Truppe auf dem Eis finanzieren will - nicht mehr nur alleine vom Sport leben kann. (...) Ohne bluffen zu wollen: Beim SCB hat man erkannt, dass man ein Eishockey-Klub eben nicht mehr wie einen Sportverein führen und entsprechend wirtschaften kann. Aus diesem Grund und weil auch die Zuschauermassen ein Risikofaktor (!!!) sind, suchte sich der SCB andere Quellen, um Einnahmen zu generieren. Der SCB hat keinen Mäzen, der die Löcher stopft.


Und Ambrì führt in Zukunft einen Wegzoll durch die Leventina ein. Biel steigt in den Waffenhandel ein und Rapperswil verdient sich sein Geld mit der Züchtung von Arbeitselefanten im Kinderzoo. Immer schön diversifizieren! Am Schluss haben wir Firmenkonglomerate, die nebenbei auch noch etwas Sport betreiben (Bircher lässt grüssen). Dies aber primär zu Werbezwecken für das Hauptunternehmen. Die Stadionnamen hat man schon verkauft. PostFinance Arena, Bossard Arena, Kolping-Arena, Diners ClubArena, Vailland Arena etc. Aus Stadien sind Arenen geworden und viele Klubs haben mittlerweile Lasershows, Cheerleaders und Stimmung ab Tonband. Es ist bloss eine Frage der Zeit, bis der erste Klub seinen Namen verkauft. Willkommen zum Spitzenspiel zwischen den „Swiss Flyers“ gegen die „Glencore Bulls“. Schöne neue Hockeywelt! Ich mach mir da keine Illusionen, die Entwicklung lässt sich kaum aufhalten und am Schluss haben wir Firmen-Teams oder Verhältnisse wie im Englischen Fussball. Faktisch haben wir das ja bereits. Die Milliardärsvereine, der diversifizierte SCB und die Spengler-Cup verwöhnten Davoser streiten sich jährlich um den Titel. Aber noch habe ich als Fan Alternativen. Ich kann in der Ilfishalle oder der Valascia stehend und mit dickem Schal der Kälte trotzend etwas von dieser untergehenden Schweizer Eishockeykultur miterleben. Wie lange das in der obersten Liga noch möglich ist, ist eine andere Frage …