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#416719 - 19/10/2020 10:32 Crocodile Dundee in Bern
haribo Offline
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Registriert: 06/11/2004
Beiträge: 250
In den letzten Jahren des alten Jahrtausends erhielt ich einmal von der Sekretärin von Bundesrat Leuenberger ein Dankschreiben.
Eine lustige Begebenheit bewegte mich dazu, Herrn Leuenberger zu schreiben. In der Antwort aus dem Bundeshaus stand, dass man sich köstlich amüsiert hatte weil es im Bundeshaus wahrhaftig nicht viel zu lachen gäbe.
Humor muss sein!

Damals war unsere Welt noch in Ordnung und heute braucht es trotz allen Ängsten ab und zu doch auch noch etwas zum ablenken und lachen. Wer das aber nicht kann oder will, ist selber schuld.

Wer kennt die Geschichte nicht von der verwöhnten New Yorkerin und dem australischen Naturburschen, dessen Freunde schlaue Aborigines und Walli, der Freund von Mick Dundee sind?

Geblieben ist mir jene Episode als Sue ihren Mick in New York an eine Party nahm. Drogen, Alkohol und sonderbare Figuren, die grösstenteils ihre Probleme bei ihren Psychiatern besprachen, erstaunten den "Hinterwäldler". Als er gefragt wurde, wie man denn im australischen Busch Probleme löst, sagte Crocodile Dundee: Man erzählt es Walli, Walli erzählt es allen, und schon ist das Problem gelöst!

Was hat das nun mit der Pandemie und dem Kanton Bern zu tun? Da wird im Bundeshaus am Sonntag beschlossen, wie man diese Pandemie in den Griff bekommt. Der Bundesrat findet einen guten Mittelweg, überlässt es aber auch den Kantonsregierungen, gewisse regionale Gesetze zu erlassen.
Was machen diese Herrschaften in ihrer Panik? Sofort werden Sportveranstaltungen in der Zuschauerzahl massiv reduziert! Hallo? was soll das? Gibt es irgend einen Beweis, dass sich bei diesen Veranstaltungen extrem viele Besucher angesteckt haben? Mitnichten!

Wie soll man nun innert zwei Tagen alles über den Haufen werfen, die halbe Million für die Schutzkonzepte einfach ad absurdum machen?
Ganz ehrlich: Ihr spinnt ja, ihr Kantonspolitiker!

Wir sind hier aber nicht in Walkabout Creek, wir sind in der Hauptstadt der Schweiz! Da gibt es keine einfachen Leute wie Walli und Mick Dundee.
Aber es gibt einen allseits beliebten Daniel Koch ( Crocodile Dundee) und eine Sue (Simonetta Sommaruga) die mit ihren beruhigenden Worten einen grossen Teil der Bevölkerung in verständlichen Worten und ruhigen Stimmen informieren.

Es passt ausgezeichnet zu dieser Zeit, dass das Bundeshaus in wunderschöne Lichter und Geschichten gehüllt wird, die Bewunderung hervorrufen. Ich bewundere auch diesen Bundesrat, der wirklich grossartige und eben auch menschliche Anordnungen erlässt.
Inzwischen sind die Medien voll mit panischen Artikeln, jeder will noch seinen Senf dazu geben. Die Angst und Verunsicherung wächst und führt Pandemie-Leugner und Maskenverweigerer auf die Strassen. Bleibt doch einfach zu Hause, haltet euch an die Regeln und benehmt euch endlich!

Bern braucht mehr Aborigines und weniger Angsthasen! Walkabout Creek= spaziert über den Bach, oder zur Zeit an der Aare entlang und überlegt einmal, was vernünftig ist!

Ich wünsche euch Einsicht und eine gute Woche!

hoch
#416760 - 20/10/2020 14:24 Re: Crocodile Dundee in Bern [Re: haribo]
iFaya Offline

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Beiträge: 1330
Danke gleichfalls, auch Dir eine erfolgreiche Woche.

Der Bundesrat war natürlich unter Druck. Die Verantwortung wird wie eine "heisse Kartoffel" hin- und her geschoben. Die Maskenpflicht ist nun schweizweit geregelt. Die Bewilligungen für Grossveranstaltungen ist klar den Kantonen überlassen. Was Berner Sportclubs in Schutzkonzepte investiert haben scheint vorerst vergebliche Liebesmüh'. Andere Clubs sollten ebenfalls beunruhigt sein, denn jeder andere Kanton könnte nun auch zuschlagen. Kaum hat die Meisterschaft begonnen, die ersten Runden gespielt sieht es so aus, als wäre der Abbruch nicht gerade in weite Ferne gerückt.
Andererseits, aus epidemiologischer Sicht ist der Kantonsentscheid Berns vielleicht doch richtig? Endlich mal ein proaktiver Entscheid, der mir ehrlich gesagt nicht passt, aber immerhin signalisiert, dass man auch vorbeugen kann, nicht erst reagieren, wenn die Zahlen wieder und wieder steigen. Heute waren es 3006 von 14224 Tests, also 21.15%, wir dürfen erwarten, dass morgen über 4000 Neuinfektionen "entlarvt" werden. Während die Positivrate sehr rasch steigt, darf von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden -> die Maskenpflicht "mutiert" von der Erziehungsmassnahme zur Schutzmassnahme (Übertragunsrisiko).

In Deutschen Grenzregionen wird auch gejammert, dass weniger Umsatz erzielt wird, und Ausnahmeregelungen für die Grenzkantone aus der Schweiz geltend gemacht. Und am letzten Donnerstag war lange Stau vor der Deutschen Grenze, weil einige Schweizer noch letzte Gelegenheit nutzen wollten.
Die Regelungen bei uns sind bei weitem nicht so scharf wie in unseren Nachbarländern. Ob sich das noch ändern wird? Und wie rasch? Wir wissen nicht, was noch auf uns zukommt. Ob Toilettenpapier bald in Gold aufgewogen wird? Was ich leider spüre ist, dass die Leute wieder agressiver werden, diskriminierender. Vielleicht hat das doch mit unserer westlichen Arroganz zu tun, mit unserer Überheblichkeit gegenüber anderen, mit der wir eigentlich unsere Unsicherheiten und Ängste überspielen - ein instinktiver Verteidigungsmechanismus, wer weiss. Und wir sind eine Gesellschaft von "verwöhnten Muttersöhnchen" und "Prinzessinnen", das ist eine Bremse, wenn es nun darum geht, uns als Kollektiv zu schützen. Wir müssen aber lernen, mit dem Virus zu leben, zu koexistieren. Es ist nicht bekannt, dass aus dieser Pandemie eine Endemie wird. Das heisst aber nicht, dass wir nie wieder zur Normalität, wie wir sie in den ersten zwei Monaten dieses Jahres noch kannten zurückkehren könnten. Vielleicht geht das noch schneller vorbei als wir jetzt glauben. Bis dahin brauchen wir halt noch etwas Geduld und Durchhaltevermögen.
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2011 doppeltes Jubiläum: 90 JAHRE HC DAVOS - 30 MAL SCHWEIZERMEISTER HC DAVOS;-)

hoch
#418227 - 22/12/2020 21:51 Re: Crocodile Dundee in Bern [Re: haribo]
haribo Offline
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Registriert: 06/11/2004
Beiträge: 250
Auf ZDF Neo läuft zur Zeit Crocodile Dundee. Soeben hat Mick Dundee über die von mir am 19.10.20 geschriebenen Worte betreffend Problemlösungen durch Walli erzählt. Er wurde gefragt, wie er New York finde? Er meinte dann: wie ein Asyl für Wahnsinnige.

In diesen 2 Monaten kommt mir einiges auch wie wahnsinnig vor. Als ob wir Fans nicht schon genug leiden müssen, werden Spekulationen über das Schweizer Eishockey der Zukunft publik. Und wieder muss ich feststellen, dass mir die Freude am Eishockey noch viel mehr verleidet ist.
Ich habe jahrelang Saisonabonnemente gekauft und meinen Club unterstützt. Jetzt gewöhne ich mich daran, ohne Spiele zu leben und es hat auch seine Vorteile.

Das wäre doch der richtige Moment, um auszusteigen, mich nicht mehr über all die Schnapsideen aufzuregen.

Ich glaube nicht, dass ich in dieser Saison noch einmal ein Spiel live sehen werde. Man spult nun die Spiele herunter, die Luganesi müssen vom 2. bis 31. Januar 15 Spiele absolvieren. Wahnsinn! Was , wenn wieder Clubs in Quarantäne müssen? Praktisch jeden Tag muss man sich erkundigen, ob und wo der eigene Club spielt.

Es gibt sicher Leute, die das für nötig halten, ich finde es zum abgewöhnen.

hoch
#418230 - 22/12/2020 23:55 Re: Crocodile Dundee in Bern [Re: haribo]
TheRealSchratti Offline
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Warum spielt man nicht wie beim Fussball weiter?
In Finnland (Eishockey) muss ein Team 6 Spieler in Quarantäne haben, um nicht antreten zu können. Diejenigen die positiv getestet wurden, werden abgeschottet, sprich Quarantäne und alle anderen trainieren in Gruppen weiter und spielen weiter. Sehr gutes Konzept das ich sehr unterstütze.

Mit speziellen Vorsichtsmassnahmen Schutzkonzepten ist das zu schaffen (aber der BR und BAG ist nach 2 Wochen bekannt gewordenen, des neu mutierten Virus von London und Umgebung überrascht (siehe heute an der PK). Es ist nicht mal Ironie dabei.
Man muss sich sogar überlegen ob man lachen, weinen, kotzen oder alles auf einmal machen soll, weil unser BR und BAG einfach nicht fähig ist und komplett überfordert ist).
Auch sind in der finnischen Liiga sind Fans im Stadion zugelassen. Im Derby von Tampere, Ilves gg Tappara waren in der ca. 7800 fassenden Halle wo beide die Heimspiele spielen 4500 Zuschauen im Stadion, was ca. 57% der Auslastung ist. Schaute das Spiel Live (Live Stream).
Bin mir sicher das es andere Länder bedeutend besser machen, als unser masslos überforderten BR und BAG. Ein Armutszeugnis für die Schweiz.
Aber es werden sich bestimmt genug finden, die schon mehrere Ausreden auf Lager haben und diese Schei..e in Schutz nehmen.

Fazit: Ich schäme mich für unsere Politiker von links bis rechts.Die Positivrate ist über 50 % tiefer als noch Ende November.

Und kommt nicht mit der dämlichsten Ausrede,, macht es besser.
Das zieht nicht mehr.
Der Virus ist real, und trotzdem werden Spitäler wie im Kanton St. Gallen während der Corona Zeit geschlossen, weil vieles leer war. Ein Skandal.
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Es kommt nicht darauf an, dem Leben mehr Jahre zu geben, sondern den Jahren mehr Leben zu geben.

hoch
#418231 - 23/12/2020 10:34 Re: Crocodile Dundee in Bern [Re: TheRealSchratti]
iFaya Offline

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Beiträge: 1330
Der Fussballverband war eben schlauer -> die sogenannte "Super"- und "Challenge" League absolvieren diese Saison nur die Hälfte der Spiele.
Für die Eishockey-Teams wäre es schon nur aus terminlichen Gründen eine wahre Meisterleistung, die Meisterschaft fertig zu spielen. Vor Weihnachten ist im Normalfall knapp Dreiviertel der Regular Season gespielt, jetzt aber nicht mal die Hälfte, einige Teams haben nicht mal einen Drittel der Spiele absolviert. Zieht man die Tabelle mit den Durchschnittspunkten heran, liegt bez. Aussagekraft aufgrund des Spielplans auch nicht viel mehr drin. Davos zum Beispiel hat in drei Spielen gegen Rapperswil 9 Punkte geholt, in den übrigen 14 Spielen gegen andere Gegner nur 11.
Corona scheint seit letztem Freitag wieder etwas zurückzugehen, aber trotzdem fürchte ich, dass im Januar noch härtere Massnahmen gelten werden. Einen Saisonabbruch schliesse ich zwar aus, die Absagen des Spenglercups und der Weltmeisterschaft kommen der Nationalen Meisterschaft ja entgegen, dennoch zweifle ich daran, dass die Meisterschaft ohne Kürzungen mit diesem Spielplan wie geplant durchgeführt werden kann, es sei denn ein nahezu nahtloser Übergang der Meisterschaft 2020/2021 in die Vorbereitungsphase 2021/2022 wäre vorgesehen oder das mit der Quarantäne würde nicht ganz so dramatisch ernst genommen.
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