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#288025 - 01/02/2014 16:15 Re: Neues aus Fribourg 2013/2014 [Re: Slater73]
Slater73 Offline

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Hab ja gesagt, dass hinter der Fassade die Hütte brennt, aber das man Löffel weg schickt. Na ja.

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#288221 - 03/02/2014 08:30 Re: Neues aus Fribourg 2013/2014 [Re: Slater73]
Sektion Uri Offline

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#288231 - 03/02/2014 10:37 Re: Neues aus Fribourg 2013/2014 [Re: Slater73]
Sektion Uri Offline

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Aus der FN von heute:

Ohne Wissen der Spieler transferierte Gottéron Romain Loeffel zu Servette und die Genfer im Gegenzug Jérémie Kamerzin nach Freiburg. Im US-Sport gang und gäbe, ist ein solcher Spielertausch im Schweizer Eishockey Neuland.

Es ist Freitagabend kurz nach 22 Uhr. Gottéron hatte soeben in Zug nach einem 4:1-Vorsprung noch 5:6 verloren, als Romain Loeffel vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. «Mir wurde gesagt, dass ich per sofort für Servette spielen würde.» 130 Kilometer entfernt, in Biel, blühte Jérémie Kamerzin zur selben Zeit das gleiche Schicksal. Nachdem er noch je ein Tor und Assist zum 5:2-Sieg der Genfer beigesteuert hatte, musste der Verteidiger zur Kenntnis nehmen, dass er im Tausch für Loeffel zu Got­téron stösst. Hinter dem Rücken der Spieler hatten sich die beiden Clubs über den Tausch geeinigt und machten diesen unmittelbar, bevor das Transferfenster für Schweizer Spieler am 31. Januar um Mitternacht schloss, perfekt. Sozusagen als Zugabe erhielten die Freiburger in diesem Deal den Genfer Stürmer John Fritsche obendrauf.

«Ich fühle mich betrogen»

«Mir blieb nichts anderes übrig, als den Wechsel zu akzeptieren», sagt Loeffel. «Ich hätte mich weigern können, doch was hätte mir das gebracht? Meine Lizenz ist im Besitz von Servette. Ich bin 22 Jahre alt und will Eishockey spielen, also werde ich für Genf spielen.» So sei eben das Geschäft. Enttäuscht ist der Internationale, der im Alter von 14 Jahren zu Gottéron gewechselt hatte, dennoch zutiefst. «Wie mit mir umgegangen wurde, ist respektlos. Ich fühle mich betrogen.» Er sei sich bewusst gewesen, dass er nicht seine beste Saison spielen würde (44 Spiele, 1 Tor, 5 Assists) und habe über seinen Spieleragenten davon gehört, dass im Hintergrund gewisse Dinge im Gang gewesen seien. Welche konkret, davon hatte er aber keine Ahnung. Vonseiten des Vereins wurde er nie informiert.

Während Loeffel am Samstag gegenüber den FN bestätigt hatte, dass sein Wechsel definitiv sei (er spielte bereits gestern für seine neuen Farben in Davos), präsentierte sich die Lage bei Kamerzin zunächst als eine ganz andere. «Entweder ist Loef­fel unwissend oder schlecht beraten», sagt Georges Müller, der die Interessen Kamerzins vertritt. «Ein solcher Tausch ist selbstverständlich nicht rechtens. Es braucht die Einwilligung des Spielers. Die konnte in diesem Fall gar nicht vorliegen, weil die Spieler nie gefragt wurden.» Der Rechtsanwalt, welcher zertifizierter Agent der nordamerikanischen Spielergewerkschaft NHLPA ist, stellte am Samstag denn auch gleich umgehend klar, dass sein Mandant zumindest am Abend gegen den SC Bern nicht für Gottéron spielen werde. «Wir nehmen zunächst Vertragsverhandlungen mit Freiburg auf. Dann erst sehen wir, ob eine Einigung erzielt wird oder nicht.» Einer der Diskussionspunkte ist zweifelsohne die Vertragsdauer. Während Loeffel für eine weitere Saison an Gottéron gebunden gewesen wäre, hatte Kamerzin bei Servette noch einen Vertrag für zwei weitere Jahre. Ein Detail, das in Freiburg offensichtlich übersehen wurde, als man ausgehandelt hatte, die laufenden Kontrakte zu übernehmen.

Im US-Sport Alltag

Ungeachtet dessen hat dieser Spielertausch für das Schweizer Eishockey eine ganz neue Qualität. In den nordamerikanischen Profi-Ligen sind solche sogenannte Trades an der Tagesordnung. Diese sind aber in den Gesamtarbeitsverträgen zwischen den Spielergewerkschaften und Teams geregelt und gehören seit Jahrzehnten zur Kultur des US-Profi-Sports. Ohne Ankündigung können in Übersee Spieler getauscht werden. Die Professionals hinterfragen plötzliche Club-Wechsel nicht, streichen aber auch dementsprechend üppige Saläre ein. «In der Schweiz aber ist die Rechtslage eine ganz andere», so Müller. «Ich stelle immer mehr fest, dass im Schweizer Eishockey der Glaube vorherrscht, dass man sich in einem rechtsfreien Raum bewegt.»

Gottérons Generaldirektor Raphaël Berger sieht den Tausch pragmatisch. «Es ist eine Win-Win-Situation für die Spieler und die Clubs. In Genf gab es keinen Spielertypen wie Loeffel, der bei uns in dieser Saison gar schon überzählig gewesen war. Wir erhalten mit Kamerzin im Gegenzug einen physisch starken Verteidiger und mit Fritsche einen weiteren Stürmer, der unser Kader noch breiter macht.» Berger räumt ein, dass die Art und Weise, wie die Transfers abgelaufen seien, als Schock empfunden werden könne. «Die Idee war schon länger da, wurde aber eben erst im letzten Moment und unmittelbar vor dem Transferschluss verwirklicht.» Gewiss stelle die Natur dieses Trades im Schweizer Eishockey etwas Neues dar, so Berger. «Ich bin aber sicher, dass es ähnliche Transfers künftig vermehrt geben wird.» Momentan sei es so, dass die Arbeitssicherheit mit den mittel- und langfristigen Verträgen bei den Spielern liege, die in den Verhandlungen immer mehr fordern würden. «Das kann nicht die Lösung sein. Denn das Leistungsrisiko liegt zu hundert Prozent aufseiten der Vereine.» Für Berger hat letztlich das Club-Interesse dem Privatinteresse der Spieler übergeordnet zu sein.



Baldige Einigung

Trotz der noch vorhandenen vertraglichen Probleme steht ausser Frage, dass Kamerzin (29 Spiele, 4 Tore, 7 Assists) nach der Olympia-Pause für Gottéron auflaufen wird. «In den nächsten Tagen werden wir die letzten offenen Punkte wie die Vertragsdauer diskutieren», erklärte Berger. Kamerzin, der am Samstag wie Fritsche dem Spiel als Zuschauer beiwohnte, sagte, dass er sich freue, für Freiburg zu spielen. «Gottéron ist ein starkes Team.» Von einem Zwang, die Arbeitsstelle gegen seinen Willen wechseln zu müssen – was gesetzlich verboten ist – kann im Falle Kamerzins deshalb keine Rede sein.

Keine Unstimmigkeiten gibt es derweil beim Transfer von Fritsche. Der Amerikaner mit Schweizer Lizenz war bei Servette-Boss Chris McSorley bereits vor längerer Zeit in Ungnade gefallen und hat dem Wechsel umgehend zugestimmt. Dass der Stürmer am Samstag gegen Bern noch nicht gespielt hat, lag nur daran, dass der Verband «USA Hockey» grünes Licht für den Wechsel geben musste. Die Büros in Amerika waren am Wochenende aber zu.

Reaktionen: Pfiffe, Protest und Sieg gegen den SC Bern

In einer ersten Reaktion goutierten die Freiburger Fans den unerwarteten Abgang Romain Loeffels wenig. Während den ersten zehn Spielminuten gegen den SCB blieben sie am Samstag still. Erst dann wurde es auf den Stehrampen laut, ein Transparent mit der Aufschrift «Loeffel für immer ein Drache» gehisst und dessen Name minutenlang skandiert. Hans Kossmann hingegen wurde mit Pfiffen empfangen. «Mein Job ist nicht immer einfach. Manchmal muss man Entscheide treffen, um das Team voranzubringen», sagte der Trainer nach dem 3:2-Sieg gegen die Berner. «Im Eishockey geht eben alles schneller als im normalen Leben.» Er könne Loeffel nichts vorwerfen, es ginge aber darum, die Mannschaft wie ein Puzzle zusammenzustellen, um Erfolg zu haben. «Ich mag Romain. Wir haben einen guten Menschen verloren, dafür aber zwei ebenfalls gute dazugewonnen.»

Für Loeffel sei eine neue Herausforderung nach acht Jahren Gottéron gewiss positiv, so Kossmann. «Und wir haben mit Kamerzin einen körperlich starken Verteidiger bekommen. Einen wie Lukas Gerber, der uns letzte Saison bis zur Verletzung gut getan hat.»

Offensive Verteidiger wie Loef­fel habe man genug, sagte Kossmann. «Huguenin hat dies heute bewiesen.» Nachdem Sandro Brügger zwei Sekunden vor Ende des Startdrittels zum 1:1 ausgeglichen hatte, erzielte Anthony Huguenin mit einer feinen Einzelleistung das 2:1. Nur 18 Sekunden später doppelte Joel Kwiatkowski nach (51.). Trotz des späten Anschlusstreffers der Gäste reichte dies, um Bern die erste Niederlage unter Guy Boucher beizufügen und wieder unter den Strich zu bugsieren.

Stewart muss gehen

Gottéron zeigte nach zuvor drei Niederlagen eine kämpferisch einwandfreie Leistung gegen erstaunlich uninspirierte Berner. Und im Tor hielt Conz-Ersatz Kevin Huber dicht (94 Prozent Abwehrquote). «Es ist immer schön, ohne vier, fünf unserer besten Spieler zu gewinnen», freute sich Kossmann, der nach dem Zug-Spiel auch auf Julien Sprunger hatte verzichten müssen. «Wären Playoffs, hätten Conz und Sprunger gespielt», sagte Assistenztrainer René Matte.

Eine Woche Urlaub haben die Spieler nun während der Olympia-Pause, dann geht’s ins Trainingslager nach Leysin mit zwei Testspielen gegen Salzburg. Nicht mit dabei sein wird dort aller Voraussicht nach Anthony Stewart. Got­téron hat nicht von der Option, den auslaufenden Vertrag des Kanadiers bis Ende Saison zu verlängern, Gebrauch gemacht. Man lasse sich noch einige Tage Zeit, um sich definitiv zu entscheiden, sei sich aber bewusst, dass Stewart ab heute auf dem Transfermarkt für andere Teams verfügbar sei, schrieb der Club gestern Abend in einer Mitteilung. fs
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#288243 - 03/02/2014 12:01 Re: Neues aus Fribourg 2013/2014 [Re: Slater73]
Crackster Offline
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Spannende Geschichte...

Und Georges Müller finde ich toll... Er hat ja bei Loic Burkhalter und Rappi bereits den Max gemacht von wegen Arbeitsrecht usw....

Hat Mal jemand das Transfer-Formular des SIHA studiert (Georges Müller offenbar nicht): http://www.nationalleague.ch/media/native/pdf/nl/handbuch/t3_clubwechsel_09.pdf

Das Kleingedruckte ist vor allem entscheidend: "Die Unterschrift des Spielers ist bei Clubwechseln zu einer Mannschaft der Nationalliga nicht nötig."

Ich glaube wir sind bald so weit, dass niemand mehr weiss wer was für Klauseln hat und was für Passus in den Formularen existieren... Es lebe die Bürokratie... ;o)>
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#288272 - 03/02/2014 15:34 Re: Neues aus Fribourg 2013/2014 [Re: Slater73]
Drifter Offline
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Georges Müller hat wohl vor allem Schiss, dass sich die Machtverhältnisse wieder ein wenig in Richtung Clubs verschieben könnte und für seine Klienten etwas härtere Zeiten anbrechen..

Schliesslich ist er ja auch Meister der billigen Preistreiberei (siehe Blum.. ähnliches Manöver bei Kamerzin)
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#288346 - 04/02/2014 09:10 Re: Neues aus Fribourg 2013/2014 [Re: Slater73]
Slater73 Offline

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Ort: Lausanne
Also den trade für sich finde ich noch spannend. Und tatsächlich ist es wohl ein richtiger Schritt, um gewissen Spielern Beine zu machen. Aber es hat halt mit Löffel einen von "uns" getroffen, was etwas ankackt. Aber that's business.
Im übrigen tolles Spiel am Samstag von diesem "Rumpfteam"! Endlich hat man gekämpft, geackert und aufopfernd gespielt! Kompliment!
Und noch was aus der Samstäglichen Gerüchteküche. Ende Saison sollen noch 1-2 Spieler die Koffer packen müssen und Jeannin wird in den nächsten Tagen sein Karrierenende verkünden.

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#288349 - 04/02/2014 09:42 Re: Neues aus Fribourg 2013/2014 [Re: Crackster]
Crosby87 Offline
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Original geschrieben von: Crackster

Hat Mal jemand das Transfer-Formular des SIHA studiert (Georges Müller offenbar nicht): http://www.nationalleague.ch/media/native/pdf/nl/handbuch/t3_clubwechsel_09.pdf

Das Kleingedruckte ist vor allem entscheidend: "Die Unterschrift des Spielers ist bei Clubwechseln zu einer Mannschaft der Nationalliga nicht nötig."


Das Arbeitsrecht steht aber über den Reglement der National League... wink

Finde es aber gut, dass mal etwas die Schraube enger gezogen wird... Vorallem wird dann evtl. das unsägliche frühe unterschreiben von Verträgen mal etwas abflachen.... naja, bleibt wohl ein Traum...

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#288353 - 04/02/2014 10:01 Re: Neues aus Fribourg 2013/2014 [Re: Crosby87]
Sektion Uri Offline

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Die Wogen haben sich inzwischen geglättet. Die Reaktion der Fans am Samstag sprach eine eindeutige Sprache und auch ich war über den Trade ziemlich perplex. Aber bei genauerer Betrachtung könnte das wirklich für alle eine win-win Situation werden. Kamerzin bringt für unsere Weiche Verteidigung mehr Wasserverdrängung. Loeffel kann das Offensivspiel der Genfer ankurbeln und endlich wieder einen Schritt vorwärts machen. Loeffel war diese Saison wirklich sehr schwach. Sowohl offensiv wie auch defensiv. Da kann uns Kamerzin kurzfristig und vor allem für die PO wirklich mehr bringen. Aber Loeffel ist halt auch sehr talentiert und vielleicht wäre ihm in der nächsten Saison der Knopf wieder aufgegangen. Es ist zu hoffen, dass wir den Trade dann nicht bereuen werden...
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#288377 - 04/02/2014 13:00 Re: Neues aus Fribourg 2013/2014 [Re: Slater73]
bondi Offline
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es geht hier auch nicht um die unterschrift auf einem papier - obwohl dies für mich ein no go ist - sondern darum das ein spieler einen gültigen befristeten arbeitsvertrag mit einem klub hat. somit kann es nicht sein, dass plötzlich zwei personen darüber entscheiden können, wo und zu welchen bedingungen ein spieler in der zukunft zu spielen hat, ohne das man den arbeitnehmer informiert bzw. fragt.

jeder andere arbeitnehmer handelt bei einem stellenwechsel ebenfalls ein neuen arbeitsvertrag aus. und dieses recht besitzen auch die sportler.

die geschichte mit der macht ist so eine billige ausrede....bei einem neuen vertrag hat der spieler nur dann die macht, wenn es sich um einen handelt, der von jedem klub gejagt wird...und da überbieten sich dann die klubs mit den angeboten....sonst habe die spieler nur eine kleine macht. die klubs hanben noch immer die grössere macht. wenn sie einen spieler nicht mehr wollen setzten sie ihn einfach auf die tribüne bis er freiwillig wechselt.....als jeder hat zu seiner zeit eine gewisse macht.....

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#288841 - 09/02/2014 22:22 Re: Neues aus Fribourg 2013/2014 [Re: Slater73]
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Mal schauen wie sich Jurcina bei Olympia präsentiert. Haben wir doch noch einen dabei! Wie toll! ^^

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