Gestern fand ja die erste Cuphauptrunde statt. Ich habe mir mal die Zuschauerzahlen in den 1. Liga Stadien angeschaut und bin beinahe vom Hocker gefallen! Ist ja bedenklich dass in Sion ganze 867 Zuschauer und in Seewen 1354 Zuschauer zu solchen Spielen erscheinen. Nicht viel besser finde ich die 1741 in Frauenfeld, die 1864 in Dübendorf oder die 2099 bei Brandis gegen den SCB, geht aber wenigstens einigermassen! Wo ist da die Eishockeybegeisterung für solche Teams? Wenn schon zu solchen Spielen so wenige Zuschauer kommen, wie viele kommen denn da in der normalen Meisterschaft??

Mit Wehmut denke ich an unser Cupabenteuer vor zwei Jahren gegen den ZSC zurück, als wir über 5'000 ins Hallenstadion gebracht haben....zeigt mir, dass wir eigentlich in diesem Amateurhaufen nichts verloren haben....

Im Normalfall hat Chur +/- 600 Fans; im Cup gegen den ZSC waren das also 8x mehr. Frauenfeld hat sonst ca. 200 Zuschauer. Im Cup waren es fast 9x mehr. Alles andere wäre eine unverhältnismässige und überportionale Steigerung gewesen.

Und wenn die Runde gestern was gezeigt hat, war es dass die Unterklassigen richtig abgeschlachtet wurden...und das teilweise schon sehr früh in den Spielen, wo die Amateur-Teams in der Vergangenheit manchaml wenigstens noch Spielhälfte mithalten konnten.


Die Modefans des HCDs sind euch ein Dorn im Auge, im eigenen Stadion ist es dann aber wieder in Ordnung wenn die einmal im Jahr ins Stadion kommen um Auston Matthews zu sehen...ne, ist klar...

Naja, in Seewen haben schlichtweg nicht mehr Leute Platz in der Halle. Die war pumpenvoll bis auf den letzten Platz.
Eigentliche Kapazität wäre offiziell sogar nur 1'200 wenn ich das richtig im Kopf habe (auch wenn auf gewissen Online-Portalen etwas von 3'000 Plätzen steht)

Und ja, in Seewen ist das Publikum sehr treu.
Ein Zuschauerschnitt von 400-500 Zuscher pro Spiel ist grundsätzlich die Regel, egal ob 1. oder 2. Liga. Und in der MySports League dürfte es ähnlich sein.
In Seewen kommen die Leute eben wegen Seewen - und nicht wegen dem Gegner!

Es war ein riesen Hockeyfest, trotz der klaren Niederlage. Und das macht doch den Cup aus :)¨

Was für Zuschauerzahlen erwartest du denn in der ersten Cup-Runde?
Überall 4'000+?
Also genau die Event-Zuschauer, die sonst nie kommen, und von den eigentlichen Fans verschmäht werden? Die sind dann plötzlich gut? ^^

Ich verschmähe diese Eventfans nicht, sie bringen den Vereinen bei solchen Spielen Geld, das für den Rest der Saison gut zu gebrauchen ist. Zudem müssen auch diese Zuschauer irgendeinen Bezug zum Verein oder Eishockey haben, sonst würden sie auch nicht zu solchen Spielen kommen! Solche Leute sehen dann evtl., dass sich ein Besuch auch sonst mal lohnt! Mir zeigt es einfach einmal mehr, dass bei uns ein grosses Potenzial vorhanden wäre, dass abzuholen wäre...dies im Gegensatz zu den von mir erwähnten Clubs, wo dies eben genau nicht vorhanden ist....mir fehlen immer noch die Worte zu dem, was ich in Brandis gesehen habe...da ist aber auch gar nichts vorhanden ausser eine teure, gute Mannschaft...würde mich schwer interessieren, wie sich sowas finanzieren lässt....

Von diesem einen Spiel auf das ganze Marktpotential zu schliessen ist gefährlich. Ihr wart schon in der NLA und ihr wart in der NLB mal vorne dabei. Da kamen dann auch nicht dauernd 5'000 Nasen. Gegen den ZSC kamen die einfach nur, weil es einfach wieder einmal was spezielles war. Halt wie wenn Arosa in Chur zu Gast ist. Oder bei euch Schlagerparade ist. Oder Fasnacht.
Für solche Events kommen die Leute. Aber regelmässig kriegst du bei euch einfach nicht 5'000 Leute in die Bude.


Vielleicht spielen die in der Zentralschweiz auch einfach für weniger als die Spieler in der Ostschweiz (mehr als ein Team in der OS leisten sich den Luxus von "Profis"/Halbprofis im Kader). Die Fahrzeiten waren bisher sehr überschaubar und der ganze Betrieb weniger professionell organisiert als in der OS. Halt "Plausch" auf sehr gutem Niveau statt Nationalliga.

Und bei Brandis kam ja immerhin ein Drittel des ganzen Volks zum Spiel

Klar, dass in Chur ein grosses Potential vorhanden ist (wahrscheinlich das grösste von allen MSL-Vereinen) ist absolut unbestritten.

Und dass die Finanzierung bei einigen Vereinen doch gewisse Fragezeichen hinterlassen, ebenfalls.

Was ich sagen wollte, ist das man Zuschauerzahlen halt nicht immer so einfach miteinander vergleichen kann. Wie eben am Beispiel Seewen: 1300 Zuschauer sind zwar wohl ein Rekord, wirkt aber im Papier für einen Cup-Match als wenig. ABER auch in der 1. und 2. Liga gab's schon Spiele mit ähnlichen Zuschauerzahlen. Das Stammpublikum (wie gesagt etwa 400-500 pro Spiel), welches letztendlich entscheidend ist für eine langfristige Finanzierung, ist in Seewen im Vergleich zur Einwohnerzahl von irgendwie 3'000 - 4'000 extrem gross.

Und das ist doch langfristig viel besser, als ein Cupspiel vor 5'000 Zuschauern; und danach in der Saison vor 200 Zuschauern rumzudümpeln.

Und da haben die Vereine der ehemaligen Ostgruppe wohl die kleinsten Probleme, doch bei Mannschaften aus der ZS und SR sehe ich schon ein gewisses Problem, da sind wir der gleichen Meinung

Denke das Hockeyfest in Hasle wirft schon den einen oder andern Franken ab

Der Vergleich zwischen Chur und den Teams im obersten Post ergibt natürlich wenig Sinn. Keine der Hallen hat nur annähernd die Kapazität um 5000 Zuschauer zu beherbergen.

Chur hat wohl zusammen mit Basel in der MSL unbestritten am meisten Potenzial.

In Frauenfeld, Seewen und Sion waren die Hallen sehr gut gefüllt. Brandis ist ja extra nach Huttwil ausgewichen damit überhaupt soviele Zuschauer Platz haben.

Das hauptsächliche Kapital in Brandis kommt soviel ich weiss von ehemaligen Huttwil Falcons Vorstandsmitgliedern.

Mit ein Grund dürfte sein, dass dieser Cup immer unter der Woche gespielt wird. Dies verunmöglicht vor allem auch, dass Kinder an diese Spiele mitgenommen werden können. Gerade für die wäre es ja toll, wenn sie ihren eigenen Verein gegen ihre Idole aus der NLA spielen sehen könnten.

Da ich damals selbst berufsbedingt noch sehr nah dran war, kann ich das in etwa beantworten. Es gibt verschiedene Gründe:

• Man wusste nicht, ob der Cup Anklang finden würde, also suchte man einen Tag, an dem keine Konkurrenz da ist (der Cup ist ja ein Online-Stream und erst in den späten Runden dann im TV-Netz --> sprich es ist weniger komfortabel für Konsumenten und die würden dann lieber den TV einschalten); man braucht also einen Tag ohne Tennis, Formel 1, Skirennen, usw.
• Die TV-Rechte sind schon verkauft und darin ist klar geregelt, wie oft und wann an Samstagen/Sonntagen gespielt wird; Teleclub und SRF hätten dann ja keine Spiele zu zeigen und somit auch Mindereinnahmen
• provisorische Spielpläne gab es schon, also musste der Cup dazwischen geplant werden (man erinnere sich: In der ersten Quali-Runde der 1. Liga stand es den Clubs ja sogar frei, ihr eigenes Meisterschaftsspiel also Cup-Quali zu "missbrauchen" und dies doppelt zu werten
• Der Meisterschaftsbetrieb ist organisiert und finanziell tragbar; das wollte/will man sich nicht durch den Cup kaputt machen; Der Cup wird durch Infront Ringier finanziert...wenn man dort ein Minus einfährt, kratzt das die SIHF nur gering
• Infrastruktur für Aufzeichnung/Übertragung ist nicht zwingend verfügbar bzw. lange im Voraus verplant. Ringier/Blick haben keinen Regie-Wagen, keine Kameras, geringe Bandweite, eingeschränkte Streaming-Möglichkeiten. Vieles musste man sich einkaufen bzw. mieten und konnte das dann auch nur an Tagen nehmen, die nicht schon überlastet waren durch andere Events (klar, mit dem Verzicht auf eine NL-Runde wäre die Infrastruktur für eine Aufzeichnung da gewesen...aber das hätte bedingt, dass SRF und Teleclub auf den zugesicherten Spieltag verzichtet hätten)

Aber es wäre sicher so, dass in den kleinen Vereinen dann der ganze Nachwuchs ebenfalls da wäre, wenn Samstags um 17:00 gespielt würde...gleichzeitig denke ich aber auch, dass genügend Eltern für so eine Gelegenheit ihren Kindern an einem Wochentag eine Ausnahme gewähren...zumindest durfte ich früher für einzelne Spitzenspiele auch mal ausnahmsweise unter der Woche an ein Spiel gehen.