Lausanne gleicht aus und fügt den ZSC Lions die erste Playoff Niederlage zu

Von Andreas Bernhard

Lausanne dominierte das Mitteldrittel und konterte die Zürcher im Schlussdrittel klassisch aus. Michael Raffl und Sven Andrighetto trafen doppelt. Diese Serie ist grosse Klasse. Am Samstag geht es in Zürich weiter.

Gleich zu Beginn ging es wieder voll zur Sache. Davon dass die ZSC Lions der grosse Favorit sei, war nichts zu sehen. Lausanne stand den Zürchern in nichts nach. Schon in den ersten beiden Minuten hätte auf beiden Seiten das erste Tor fallen können. Es fiel in der vierten Minute für den ZSC. Sven Andrighetto hämmerte die Scheibe vom linken Bullypunkt aus, an der Fanghand von Hughes vorbei, in die Maschen. In der fünften Minute sass Denis Hollenstein auf der Strafbank. Auf Pass von Robin Kovacs verpasste Damien Riat nur knapp. Eine wunderschöne Lausanner Kombination in der zehnten Minute führte zum verdienten Ausgleich der Waadtländer. Ken Jäger wurde in bester Position angespielt, der entschied sich für den Querpass auf Michael Raffl. Der Österreicher hatte keine Mühe, den ausgespielten Hrubec zum 1:1 zu bezwingen. Kurz davor checkte Raffl Mikko Lehtonen hart in die Bande. Der Zürcher Verteidiger musste sich in der Kabine verarzten lassen, kam für das zweite Drittel wieder zurück. Die Lausanner drückten direkt auf den Führungstreffer. Die Lions wurden gefordert in der Defensive. Eine Strafe gegen Lausanne beendete diese sehr gute Lausanner Phase. Raffl hatte wieder zu harten Mitteln gegriffen. Er checkte Rudolfs Balcers gegen den Kopf. Nach dem Videostudium entschieden die Schiedsrichter nur auf eine kleine Strafe. Raffl habe nicht nur den Kopf von Balcers sondern auch dessen Schulter getroffen. Das Powerplay der Zürcher war für einmal nicht gut. Immer wieder kam Lausanne zu gefährlichen Gegenstössen. Das zweite Powerplay der Zürcher, drei Minuten vor der ersten Pause, war wieder eines der gefährlicheren, jedoch auch erfolglos. Der LHC war meist dann gefährlich, wenn Jiri Sekac auf dem Eis stand. In der 15. Minute schoss er nur Zentimeter über das Tor. In der 19. Minute liess er alle Zürcher stehen und scheiterte nur knapp. Mit vereinten Kräften konnten die Lions den Nachschuss von Antti Suomela verhindern.

Das zweite Drittel gehörte Lausanne. Immer wieder kamen die sie gefährlich vor dem Zürcher Tor zu Abschlüssen. Doch immer wieder war Simon Hrubec zur Stelle. Wie in der 22. Minute bei einem Schuss von Suomela. Zwei Minuten später scheiterten Ken Jäger und Tim Bozon am hervorragenden Hrubec. Kurz zuvor hätte allerdings Yannick Weber die Zürcher fast wieder in Führung gebracht. Sein Schuss prallte vom Pfosten ab. Der Puck kullerte der Torlinie entlang. Dann musste Nicolas Baechler für ein Beinstellen auf die Strafbank. In der ersten Minute des Powerplay konnten die Lions Lausanne vom eigenen Drittel fernhalten. Als die Gastgeber endlich einen Weg gefunden hatten, war Hrubec zur Stelle. Gefährlicher wurde es, als Baechler wieder zurück war. Theo Rochette traf nur die Latte und stand kurz darauf gleich wieder im Mittelpunkt. Er sank nach einem späten Check von Weber aufs Eis. Weber kassierte eine Strafe für Behinderung. Unverständlicherweise erhielt Rochette eine Strafe für eine angebliche Schwalbe. Doch Lausanne liess sich nicht beeindrucken. Kovacs verpasste in der 29. Minute das 1:2. Hrubec war bereits ausgespielt. Der Puck fand den Weg in die Maschen trotzdem nicht. Mit einem Ablenker mit dem Fuss sorgte Sven Andrighetto in der 34. Minute für einen der seltenen Lichtblick der Zürcher Offensive. Lausanne krönte sein sehr gutes Drittel in der 38. Minute mit dem Führungstreffer. Ronalds Kenins leitete einen Pass von Christian Djoos direkt an Tim Bozon weiter. Vom gleichen Bullypunkt wie Andrighetto beim 1:0 zog Bozon ab und bezwang Hrubec auf der Stockhandseite. Hochverdient ging Lausanne mit einer Führung ins dritte Drittel.

Lange hielt die Freude für Lausanne nicht. In der 43. Minute war alles wieder offen. Fabian Heldner sass für ein Halten auf der Strafbank. Denis Malgin passte quer durch die Box auf Sven Andrighetto, der direkt schoss und Hughes in der nahen Ecke zum 2:2 bezwang. Die ZSC Lions waren wieder bei den Leuten und hatten nun auch wieder mehr Spielanteile, nachdem sie im zweiten Drittel nicht gross in Erscheinung getreten waren. Die Lions drückten auf die Führung. Dann verlor Christian Marti an der offensiven blauen Linie den Puck an Robin Kovacs. Kovacs spielte im Zürcher Drittel vors Tor auf Damien Riat, der Hrubec sicher zur erneuten Lausanner Führung bezwang. Ein Konter wie aus dem Bilderbuch. 10 Minuten vor Schluss. Mit einem Weitschuss an den Pfosten läutete Weber drei Minuten vor der Sirene die Schlussoffensive der Lions ein. Doch dann liefen die Zürcher wieder in einen Konter von Lausanne. Kovacs traf ebenfalls nur den Pfosten. Balcers holte den Zweihänder raus, traf Kovacs nicht, erhielt aber trotzdem die Strafe für Stockschlag. 2:03 waren noch zu spielen. Die Karten standen nicht gut für die Lions. Nur 5 Sekunden dauerte das Powerplay der Lausanner. Pilut schoss von der blauen Linie und Raffl lenkte zum 4:2 ab.

Schüsse: 21:27 (9:10;9:6;3:11)

Bully: 25:30

Aufstellung:

Lausanne HC: Hughes (Ersatz: Pasche); Djoos, Glauser; Frick, Heldner; Genazzi, Pilut; Jelovac; Sekac, Suomela, Rochette; Kovacs, Fuchs, Riat; Raffl, Jäger, Bozon; Kenins, Almond, Holdener; Pedretti.

ZSC Lions: Hrubec (Ersatz: Zumbühl); Kukan, Weber; Geering, Lehtonen; Marti, Trutmann; Phil Baltisberger; Balcers, Malgin, Andrighetto; Hollenstein, Grant, Frödén; Baechler, Lammikko, Rohrer; Schäppi, Sigrist, Riedi; Chris Baltisberger.

Bemerkungen:

Lausanne HC ohne Marti, Perrenoud (verletzt), Hügli, Salomäki und Haapala (überzählig)

ZSC Lions ohne Zehnder, Harrington und Bodenmann (überzählig)

24. Pfostenschuss Weber

27. Lattenschuss Rochette

57. Pfostenschuss Weber

58. Pfostenschuss Kovacs

57:57 Time-out ZSC Lions

58:18 – 60:00 ZSC Lions ohne Torhüter