Ungefährdeter Startsieg für die Schweiz

Von Martin Merk

Die Schweiz ist wunschgemäss in die Eishockey-Weltmeisterschaft 2024 gestartet. Im Startspiel in Prag besiegten die Schweizer Norwegen 5:2.

Für die Schweizer war es der vierte Sieg in Folge gegen Norwegen an einer WM. Die anderen drei Spiele endeten jeweils ebenfalls mit drei Toren Differenz. Und es gab wieder einen Startsieg. Nur im Startdrittel waren die Schweizer zeitweise nachlässig, gewannen danach aber souverän.

«Wir spielten ab dem zweiten Drittel viel besser. Ein Startspiel ist nicht immer einfach und wir sind froh, dass wir gewinnen konnten», sagte der neue Captain Roman Josi.

Die Schweizer traten von Beginn als Favoriten an – und auf. Und die Norweger erwiesen sich wie so oft an Weltmeisterschaften als hartnäckiger Gegner.

In der 12. Minute gingen die Schweizer schliesslich verdient in Führung. Vorne rechts legte Nino Niederreiter vor, passte zurück zu Sven Andrighetto, der vom Anspielpunkt aus in die weite Ecke traf. Viel Jubel bei den Schweizer Fans, doch nicht für allzu lange. Dreieinhalb Minuten später wirbelte Patrick Thoresen hinter dem Schweizer Tor und nach einem Rückpass traf Markus Vikingstad vom linken Anspielkreis aus zum Ausgleich. Der frühere NHL- und NL-Stürmer Thoresen, mit 40 der zweitälteste Spieler nach Andres Ambühl, sorgte für die meiste Gefahr und Dusel vor dem Schweizer Tor in den Minuten vor der Pause, doch es blieb beim 1:1 nach dem Startdrittel.

«Auftaktspiele sind immer schwierig. Am Anfang hatten wir Mühe die richtigen Entscheidungen zu treffen und waren fahrlässig nach dem 1:0 und zahlten den Preis», sagte der Nationaltrainer Patrick Fischer. «Danach spielten wir geradliniger und erzielten die Tore.»

Die Schweizer spielten nach dem Unterbruch wieder selbstbewusster. Die erneute Führung in der 25. Minute war eine Co-Produktion an der blauen Linie. Jonas Siegenthaler passte mittig zu Romain Loeffel, der mit einem Laser von einem Schuss ins Gehäuse traf. Eine der nächsten Torchancen vermochten die Schweizer ebenfalls zu nutzen. Josi kontrollierte geduldig die Scheibe hinter dem gegnerischen Tor bis er Sven Senteler in guter Position fand, der aus zentraler Lage den norwegischen Torhüter Jonas Artzen zwischen den Schonern zum 3:1 bezwang.

Ein Fehler in der norwegischen Hintermannschaft ermöglichte es der Schweiz in der 34. Minute den Vorsprung auszubauen. Gaëtan Haas fing hinter der blauen Linie den Fehlpass ab und bediente Tristan Scherwey, der im Nachschuss zum 4:1 traf.

Im Schlussdrittel blieben die Schweizer spielbestimmend und es dauerte sechs Minuten bis die Norweger erstmals zu einer Chance kamen. Wenig später gab es gegen die diszipliniert agierenden Schweizer auch die erste Strafe als Nico Hischier mit hohem Stock in den Zweikampf gegen Thoresen ging, doch auch in Unterzahl liessen die Schweizer wenig zu. Dafür nutzte Nino Niederreiter das dritte Schweizer Powerplay des Spiels zum ersten Überzahltreffer nach mehreren Abprallern vor Arntzen.

«Es war wichtig, dass wir dieses Spiel gewonnen und das Turnier gut begonnen haben. Wir machten am Anfang Fehler, spielten im zweiten und dritten Drittel besser. Ich bin zufrieden, dass wir als Mannschaft ein gutes Spiel gemacht haben», sagte der Verteidiger Michael Fora.

In der Schlussphase musste Philipp Kurashev gleich zweimal hintereinander auf die Strafbank, so dass im dritten Anlauf Michael Brandsägg-Nygard mit einem schön herausgespielten Powerplay-Treffer noch auf 5:2 verkürzen konnte.

Nach einem Tag Pause treffen die Schweizer morgen auf das Nachbarland Österreich, das von den Schweizern Roger Bader und Arno Del Curto trainiert wird.

Schweiz – Norwegen 5:2 (1:1, 3:0, 1:1)

O2 Arena, Prag. – 16'617 Zuschauer. – SR: Brander (FIN) / Holm (SWE), Gustafson (USA) / Hofer (D).

Tore: 11:04 Andrighetto (Niederreiter, Loeffel) 1:0. 14:53 Vikingstad (Thoresen, Johannesen) 1:1. 24:12 Loeffel (Siegenthaler, Jäger) 2:1. 28:09 Senteler (Josi, Simion) 3:1. 33:30 Scherwey (Haas) 4:1. 51:56 Niederreiter (Ambühl / Ausschluss Steen) 5:1. 58:56 Brandsägg-Nygard (Thoresen, Zuccarello / Ausschluss Kurashev) 5:2.

Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3-mal 2 Minuten gegen Norwegen.

Schüsse aufs Tor: 40:15 (15:5, 13:5, 12:5)

Schweiz: Genoni (Ersatz: Berra); Glauser, Josi; Loeffel, Siegenthaler; Kukan, Marti; Fora; Kurashev, Hischier, Thürkauf; Niederreiter, Jäger, Andrighetto; Simion, Senteler, Herzog; Ambühl, Haas, Scherwey; Bertschy.

Norwegen: Arntzen (Ersatz: Haukeland); Johannesen, Solberg; Hansen, Nörstebö; Krogdahl, Kaasastul; Trettenes, Engerbraten; Zuccarello, Salsten, Thoresen; Olsen, Vikingstad, Berg-Paulsen; Brandsägg-Nygard, Vesterheim, Stehen; Rönnild, Havard Östrem-Salsten, Martinsen.

Bemerkungen: Schweiz ohne Schmid (überzählig), Bader und Jung (beide nicht gemeldet). – Beste Spieler: Nino Niederreiter; Mats Zuccarello.