Zug gewinnt in Genf und hat drei Meister-Pucks

Von David Leicht

Dank zwei Powerplay-Treffern von Dario Simion besiegt der EVZ auswärts Genf-Servette mit 2:1 Toren, wobei sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe hart duellierten.

Schon von Beginn weg war die zweite Finalaffiche äusserst umkämpft – Checks wurden fertig und die Räume eng gemacht. Ein eindrückliches Paradebeispiel dafür sahen die wenigen Fans in Genf in der 16. Minute, als Zugs Abdelkader Genfs Tömmernes auf der roten Linie über die Bande checkte. Der physischen Intensität zum Opfer fielen indes die Torchancen: Mit Tömmernes (nach schönem Doppelpass mit Vouillamoz), Kovar (fing einen Hochrisikopass von Omark ab und stand plötzlich alleine vor Daniel Manzato) und Simion (scheiterte an Manzatos Stockhand) gab es im Startdrittel weniger als eine Handvoll guter Gelegenheiten.

Im Mitteldrittel wurde das Spiel ein wenig offener geführt. Zugs Zehnder kam kurz nach Wiedereinwurf der Scheibe in der 21. Minute alleine vor Manzato zu einer ausgezeichneten Möglichkeit, Genf-Verteidiger Völlmin brachte in der 25. Minute aus dem Hinterhalt Gefahr vor Genonis Tor. Ansonsten ging es munter weiter mit dem "Schach auf Eis" und die Spannung lag spürbar in der Halle – wer würde das erste Tor schiessen? Zuerst kam Justin Abdelkader in der 28. Minute bei einem Breakaway im Boxplay dem am nächsten, er knallte die Scheibe an den Pfosten. Kurze Zeit später machten es die Innerschweizer besser: In der 33. Minute lenkte Dario Simion die Scheibe im Powerplay für Manzato unhaltbar ab. Lange hielt dieser Vorteil im äusserst ausgeglichenen Spiel hingegen nicht und noch vor dem zweiten Tee taten die Westschweizer es den Zugern gleich: Captain Noah Rod glich mit einem Hocheckschuss in der 39. Minute aus.

Schlussendlich waren es kleine Undiszipliniertheiten, die Genf heute die Partie kosteten. Als Genfs Eric Fehr zu Beginn des letzten Drittels zum dritten Mal heute Abend auf die Strafbank musste, war das Mass voll: Wiederum Dario Simion fälschte einen Diaz-Schuss ab, Zug führe 2:1. Nach dem Tor folgte in der 49. Minute eine kontroverse Szene, als Zugs Alatalo mit drei Schritten Anlauf Henrik Tömmernes gegen den Kopf checkte – wohl war Tömmernes tief, aber Alatalos Ellbogen ging gegen Tömmernes' Kopf, dies direkt vor den Augen von Schiedsrichter Lemelin, der heute Abend jegliche Linie vermissen liess.

Alatalo sass kurze Zeit später wegen eines hohen Stocks doch noch auf der Strafbank, diese Chance liess Genf aber etwas nonchalant aus – respektive scheiterte am äusserst aggresiven Zuger Boxplay. In der Folge liefen die Grenat ohne Unterlass auf das Gästetor an, in wirklich gefährliche Lagen kamen sie dabei aber nicht mehr – zu kompakt agierte die EVZ-Abwehr, zu stark war Genoni, wenn denn doch mal ein kleines Stück Eis frei war. Als Genf bereits zum finalen Angriff blies, fasste Roger Karrer eine kleine Strafe für einen gefährlichen Check an Zugs Topscorer Kovar (auch ein Restausschluss wäre vertretbar gewesen). Genf überstand die Strafe, konnte dank einer kleinen Strafe gegen Zugs Abdelkader die letzten 30 Sekunden gar noch mit 6 gegen 4 agieren, aber am Verdikt konnten die Grenat nichts mehr ändern: Kompakte Zuger gewannen ein Spiel auf Augenhöhe und führen mit 2:0 in dieser Finalserie, wobei Genf heute für eigene Strafen bestraft wurde und gleichzeitig mit nicht gegebenen Strafen haderte. Will das Team von Pat Emond nochmals zuhause antreten, müssen sie diesen Frust in zwei Tagen in Tore ummünzen.