Gottéron neuer Leader

Von Andreas Bernhard

Zweite Niederlage in Folge für die ZSC Lions. Bisher konnten die Zürcher nur gegen die beiden sieglosen Teams Langnau und Kloten gewinnen. Julien Sprunger sorgte mit seine beiden Treffern dafür, dass die Diskussionen in Oerlikon noch heftiger geführt werden

Das hatte es schon länger nicht mehr gegeben. Der HC Fribourg-Gottéron stand vor dem heutigen Spiel vor den ZSC Lions in der Tabelle. Die Zürcher blieben bisher hinter den Erwartungen und wollten dem Heimpublikum zeigen, dass die gestrige Niederlage gegen Lugano ein Ausrutscher war. Doch die ersten Minunten vermochten nicht zu widerlegen, dass die Fribourger besser in Form sind als die Zürcher. Schon nach wenigen Sekunden kamen die Fribourger gefährlich vor das Tor von Lukas Flüeler. In der Verteidigungszone spielte Gottéron konsequent und liess wenig zu. Auch das erste Unterzahlspiel überstanden die Gäste unbeschadet. Das Powerplay der Zürcher war zwar besser als auch schon aber wirklich gute Möglichkeiten blieben aus. In der 12. Minute hatte Mike Künzle das 1:0 auf dem Stock. Im letzten Moment wurde er noch entscheidend gestört. Wenig später erhielten die Lions ihre zweite Überzahlmöglichkeit. Sie verstrich ebenfalls ungenutzt. Das erste Powerplay von Gottéron führte ebenfalls zu keiner Torchance. Die schönste Spielszene des ersten Drittel hatte in der 17. Minute ihren Ursprung bei Robert Nilsson. Er liess zunächst einen Fribourger aussteigen und passte zu Pascal Pelletier, der für Phil Baltisberger zurück legte. Der Abschluss des Verteidigers war dann zuwenig platziert. Roman Wick sorgte kurz darauf für das nächste Powerplay der Fribourger. Durch Julien Sprunger kamen sie zu guten Abschlüssen, die Flüeler zunichte machte. Das erste Drittel endete damit torlos. Das Untentschieden entsprach durchaus dem Spielgeschehen.

Die Gäste aus Fribourg starteten gut ins zweite Drittel. Die ersten Minuten waren sie klar tonangegend. Der Schwung wurde durch eine Strafe gegen Benjamin Chavaillaz unterbrochen. Das Überzahlspiel der Zürcher war nicht der Rede wert. Zur besten Möglichkeiten kamen sie durch Nilsson erst, als die Strafe bereits abgelaufen war. Dazwischen kam Michal Birner zu einer Shorthander Chance. Lukas Flüeler hatte den Schoner am richtigen Ort. Birner traf in der 29. Minute nur den Pfosten nachdem er Flüeler keine Chance liess. Etwas überraschend gingen die Lions in der 32. Minute in Führung. Nach einem Abschluss von Drew Shore kam die Scheibe an die blaue Linie zu Kevin Klein, der hart und genau zum 1:0 traf. Die Führung hielt keine zwei Minuten. Julien Sprunger traf über den am Boden liegenden Lukas Flüeler hinweg zum Ausgleich. Die Schiedsrichter sahen zunächst eine Torhüterbehinderung von Jim Slater. Nach dem Videostudium gaben sie den Treffer, da Slater in Flüeler hineingecheckt wurde. Durch den Ausgleich aufgestachelt, agierten die Zürcher druckvoll und kamen gleich mehrmals durch Robert Nilsson zu besten Möglichkeiten. Barry Brust hatte immer ein Körperteil oder den Goaliestock im Weg. Die Fribourger überstanden die Sturm und Drang Phase der Lions. 1:1 nach 40 Minuten.

Das erste Powerplay des Schlussdrittels gehörte den Fribourgern. Jérôme Bachofner zog Lari Leeger mit dem Stock den Helm aus. Die Gäste spielten ein miserables Powerplay. Doch danach kamen sie zu ihren Chancen. Julien Sprunger verwertete die beste in der 46. Minute zum 1:2. Nach einem Schuss von Lorenz Kienzle reagierte er am schnellsten. Fribourg hatte danach Chancen, die Führung auszubauen. Die Lage für die Lions wurde immer ungemütlicher. Roman Wick vergab den Ausgleich in der 52. Minute etwas nachlässig. Herzog zwang Brust in der 53. Minute zu einer guten Parade. Brust liess sich auch durch eine Ablenker von Severin Blindenbacher in der 57. Minute beunruhigen. Es war die letzte wirklich gefährliche Aktion der Zürcher. Auch ohne Torhüter brachten sie Gottéron nicht mehr zum Zittern.

Schüsse aufs Tor: 34:25 (11:6;17:12;12:9)

Turnover eigene Zone: 3:6 (1:2;1:0;1:4)

Bully: 29:22 (7:7;10:6;12:9)

Aufstellung:

ZSC Lions: Flüeler (Ersatz: Schlegel); Geering, Klein; Marti, Karrer; Phil Baltisberger, Blindenbacher; Seger, Sutter; Kenins, Schäppi, Herzog; Nilsson, Pelletier, Wick; Künzle, Shore, Chris Baltisberger; Bachofner, Prassl, Pestoni.

HC Fribourg-Gottéron: Brust (Ersatz: Waeber); Chavaillaz, Holos; Stalder, Kienzle; Leeger, Rathgeb; Glauser; Birner, Slater, Sprunger; Mottet, Bykov, Rossi; Schmutz, Meunier, Neuenschwander; Vauclair, Rivera, Fritsche; Chiquet.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Sjögren, Suter, Pettersson, Guerra, Hinterkircher und Miranda.

SCL Tigers ohne Abplanalp, Cervenka, Schilt und Marchon.

29. Pfostenschuss Birner

58:26 Time-out ZSC Lions

58:26 – 60:00 ZSC Lions ohne Torhüter