Kloten steht im Cup Final

Von Rolf Schwarz

In einem wenig spektakulären Cuphalbfinal kann sich Kloten dank einem Arbeitssieg mit 3:2 Toren gegen den Lausanne HC durchsetzen und fürs Endspiel qualifizieren.

Endlich war es soweit und Kloten durfte im 13. Anlauf und im 3. Jahr nach Wiederaufnahme des Cups das erste Heimspiel in diesem Wettbewerb ausrichten. Mit Lausanne als Gegner hatte Kloten in der jüngsten Vergangenheit immer Mühe bekundet und auch die aktuelle Tabellensituation in der Meisterschaft spricht überhaupt nicht für Kloten vor diesem Spiel.

Nebst dem Langzeitverletzten Ramholt ist von Gunten wieder zurück und hofft, dass er nun seine Rückenprobleme überwunden hat. Mit Schlagenhauf, Grassi und Sanguinetti sowie neu Bieber fehlen aber weiterhin mehrere Leistungsträger auf Klotener Seite. Zudem wird Sheppard, welcher ebenfalls leicht angeschlagen ist, geschont. So darf dann im 4. Block eine Junioren-Sturmformation auflaufen. Bei Lausanne ist neu John Gobbi verletzt, ansonsten gibt’s bei den Waadtländern keine Überraschungen im Line-up.

Wenn nach nur 3 Minuten gleich zwei Klotener auf die Bank müssen, von Gunten wegen Haltens und Back unglücklich wegen eines missglückten Befreiungsschlages, welcher als Spielverzögerung geahndet wird, so kann man sich denken, was bei doppelter Überzahl für Lausanne folgt: Zum wiederholten Male gerät Kloten früh in Rückstand und rennt in der Folge diesem nach. Lausanne vermag allerdings nicht weiter Profit zu schlagen aus dieser doppelten Überzahl und Kloten kommt allmählich etwas besser ins Spiel. Nach 12:30 ist es dann Praplan, welcher einen Pass von Stoop verwerten kann und darüber sichtlich erleichtert ist. Das erste Drittel geht aber klar an Lausanne, welche viel mehr Schüsse aufs Klotener Tor abgeben, als umgekehrt.

Kurz nach Wiederaufnahme des Spiels kann Hollenstein eine ziemlich frei liegende Scheibe nicht im offenen Tor unterbringen. Der Druck der Klotener wird jetzt aber allmählich grösser und die Entschlossenheit des Heimteams scheint ebenfalls unverändert gross, die Unsicherheit wird von Minute zu Minute kleiner. Die Partie verläuft ausgeglichen, Lausanne indes bekundet zunehmend Mühe, Chancen zu kreieren und kann nicht mehr so oft vor Gerber auftauchen. Die Klotener Bemühungen tragen Früchte und es ist Lemm, der seinem Team nach schöner Vorarbeit von Stürmerkollege Leone den Führungstreffer bescheren kann. Kloten hat dank einer konzentrierten Leistung und besserem Forechecking die Partie drehen können und geht dadurch mit einem hauchdünnen Vorsprung in die zweite Pause.

Der Schlussabschnitt beginnt mit einem steten Auf und Ab und dadurch kommt endlich etwas mehr Spannung auf in diesem Spiel. Zwar gestaltet sich dieser Schlussabschnitt punkto abgegebene Schüsse ausgeglichener, aber es braucht erneut die starke Leistung von Goalie Gerber, welcher heute Abend mit einer Quote von über 95% seine Sache ausgezeichnet macht. Man of the Match ist aber Romano Lemm: Zwar gehen 3 der 5 kleinen Strafen der Klotener auf seine Kappe, er erzielt jedoch auch ein weiteres Tor, indem er einen Pass von Kellenberger annimmt, sich um die eigene Achse dreht und Backhand zum 3:1 verwertet. Lausanne kann zwar noch einmal verkürzen, ist aber letztlich nicht mehr in der Lage, das Ruder noch einmal herumzureissen.

Dank grossem Wille und einer konzentrierten Leistung kann das stark dezimierte Klotener Team - nebst der Junioren Linie spielten auch nur zwei Ausländer bei Kloten - den Finaleinzug sichern. Das Sahnehäubchen war dann die nach Spielschluss durchgeführten Auslosung für den Cup Final gegen Genf, wo Kloten erneut das Heimrecht zugelost wurde. Das müsste doch eigentlich genügend positive Energien auslösen, um auch in der Meisterschaft am Wochenende – es warten die ZSC Lions und der SC Bern - positive Resultate und nach 8 Niederlagen in Serie eine Wende herbeizuführen.

Telegramm

EHC Kloten – Lausanne HC 3:2 (1:1, 1:0, 1:1)

SWISS Arena, Kloten - Zuschauer: 4'751 - Schiedsrichter: Eichmann/Wiegand; Castelli/Wüst; - Tore: 03:36 Jeffrey (Ryser, Junland; Ausschlüsse von Gunten, Back) 0:1; 12:30 Praplan (Stoop) 1:1; 24:37 Lemm (Leone) 2:1; 49:27 Lemm (Kellenberger) 3:1; 55:10 Truttmann (Froidevaux, Walsky) 3:2.

Schussverhältnis: 16:44 (4:16, 5:18, 7:10)

Strafen: 5 x 2 Minuten gegen Kloten, 3 x 2 Minuten + 10 Minuten (Nodari) gegen Lausanne.

Kloten: Gerber (Boltshauser); von Gunten, Harlacher; Stoop, Back; Hecquefeuille, Frick; Bircher; Praplan, Shore, Hollenstein; Leone, Lemm, Obrist; Hartmann, Homberger, Kellenberger; Bader, Lehmann, Zahner.

Lausanne: Caminada (Huet); Junland, Borlat; Nodari, Genazzi; Truttmann, Fischer; Lardi, Schelling; Walsky, Froidevaux, Pesonen; Danielsson, Jeffrey, Wieser; Déruns, Miéville, Herren; Antonietti, Kneubühler, Augsburger.

Bemerkungen: Kloten ohne Ramholt, Schlagenhauf, Grassi, Bieber und Sanguinetti (alle verletzt) sowie Sheppard (leicht angeschlagen, geschont); Lausanne ohne Savary, Gobbi und Conz (alle verletzt, sowie Ledin (überzähliger Ausländer) und In-Albon (geschont nach U-20 WM); Lausanne ab 58:53 ohne Torhüter; Best Player Kloten: Lemm; Best Player Lausanne: Jeffrey.

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Donnerstag, 5. Januar 2017

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