Dritte Rückkehr, erster Sieg

Von Leroy Ryser

Die Schweiz reagiert auch gegen Dänemark auf die eigenen Startschwierigkeiten. Nach einem 0:2-Rückstand gleichen die Schweizer kurz vor Schluss aus und feiern dann dank einem Blum-Treffer ihren ersten Sieg an dieser WM.

Die Schweizer haben den Kopf aus der bereits engen Schlinge gezogen. Nach zwei Niederlagen drohte dem Team von Patrick Fischer gegen Dänemark der endgültige Abstiegskampf, erneut retten sie sich aber in die Verlängerung und errangen dort ihren ersten Sieg. „Darüber bin ich froh. Aber wir müssen jetzt langsam beginnen, über 60 Minuten Eishockey zu spielen“, sagte Captain Andres Ambühl nach dem Spiel. Tatsächlich starteten die Schweizer zwar gut, fielen nach einem Boxplay-Gegentor aber in ein tiefes Loch. Im sechsten Boxplay an diesem Turnier folgte dann kurz vor Schluss schon der fünfte Gegentreffer – Nikolaj Ehlers nutzte ein Überzahlkonter (!) aus und traf zum 2:0 für die Dänen.

Nicht nur der Zwischenstand liess den Zuschauern des Spiels die Haare zu Berge stehen. Defensiv leistete die Nationalmannschaft vielfach eher panisch als organisiert Gegenwehr, offensiv wurden zwar Abschlüsse mit wildem Einsatz erzwungen, die Chancen daraus blieben aber ungefährlich. Je länger die Partie dauerte, desto unsicherer waren die Spieler in ihren Handlungen. Dies zeigte sich auch im Mitteldrittel, als die Schweizer die bisher schlechteste Leistung zeigten. Fehlpässe reihten sich dabei aneinander, kein Rhythmus entstand und teilweise verloren die Akteure ohne gegnerische Einwirkung das Gleichgewicht. Hätte die Schweiz in dieser Phase einem anderen Gegner gegenübergestanden, so wäre die Mannschaft höchstwahrscheinlich kläglich untergegangen. Aber die Dänen konnten aufgrund von eigenem Unvermögen und vielfach auch zu lockerer Haltung von der desorganisierten Gegenwehr der Schweizer nicht profitieren. Ihr zu passives Verhalten in der Offensive – unter anderem bei einem fünf-gegen-drei-Powerplay – mussten sie später teuer bezahlen.

Dritter Ausgleich in Serie

Später heisst vor allem im dritten Drittel. Dort machten die Schweizer zunehmend Druck und kamen deshalb auch vermehrt zu Chancen. Zwar flaute das Spiel ab, nachdem Nicholas Jensen sich bei einem Check von Andres Ambühl eine Verletzung zuzog und mit der Bahre abtransportiert wurde. Mit fortschreitender Dauer kamen die Schweizer dem Torerfolg aber immer näher. In der 50. Minute eröffnete dann Yannick Weber das Skore für die Schweizer, als er mit einem Blue-Line-Schuss unter die Latte auf 1:2 verkürzte. Und wie schon gegen Kasachstan und Norwegen gelang dann auch noch der Ausgleich, wobei Nino Niederreiter ein Schuss von Raphael Diaz zwei Minuten vor dem Ende ins Tor ablenkte. „Viele hatten uns schon abgeschrieben denke ich. Aber die Mannschaft hat bewiesen, dass sie nicht so einfach in sich zusammenfällt“, sagte Trainer Patrick Fischer nach der Partie und zeigte sich stolz über seine Mannschaft.

Zum ersten Mal zog der kräftezehrende Akt dann auch noch ein bleibender Erfolg mit sich, weil Eric Blum mit einem „Bully-Goal“ das Siegtor erzielte. Nach dem Bullysieg von Andres Ambühl schoss er die Scheibe unter die Latte und bejubelte den ersten Sieg der Schweizer Nationalmannschaft an dieser Weltmeisterschaft. „Ich bin froh haben wir gewonnen“, so Fischer weiter. Die Stimmung in der Garderobe sei erstmals nach dem Spiel positiv gewesen und das möge er seiner Mannschaft gönnen. Dass die Schweizer einen anhaltenden Turn-Around geschafft haben, können sie bereits morgen beweisen. Dann wartet nämlich gegen Lettland das nächste zähe Spiel auf die Schweiz.

Telegramm:

Schweiz – Dänemark 3:2 (0:2, 0:0, 2:0, 1:0) n.V.

Ice Palace. – SR: Jerabek/Olenin, Chartrand-Pichie/Otmakhov – Tore: 8. Storm (Nielsen, NIcklas Jensen/Ausschluss Hollenstein) 0:1. 19. Ehlers (Eller, Hansen/Ausschluss Marc Wieser) 0:2. 50. Weber (Moser, Niederreiter) 1:2. 58. Niederreiter (Moser, Diaz) 2:2. 65. Blum (Ambühl) 3:2. – Strafen: 8mal 2 Minuten gegen Schweiz. 6mal 2 Minuten gegen Dänemark.

Schweiz: Berra (zwischen 40:07 und 40:29 Mayer); Geering, Du Bois; Diaz, Blum; Weber, Schneeberger; Grossmann; Hollenstein, Walser, Ambühl; Niederreiter, Hofmann, Moser; Marc Wieser, Schäppi, Andrighetto; Dino Wieser, Trachsler, Walker; Martschini.

Dänemark: Dahm; Jesper Jensen, Nicholas Jensen; Boedker, Lassen; Nielsen, Oliver Lauridsen; Markus Lauridsen, Kristensen; Hansen, Eller, Ehlers; Storm, Madsen, Nicklas Jensen; Bjorkstrand, Green, Christensen; Poulsen, Starkov, Bau.

Bemerkungen: Schweiz ohne Zurkirchen, Marti (beide nicht gelistet) und Haas (überzählig). Dänemark ohne From, Sorensen, Aagaard (alle überzählig). 44. Nicholas Jensen scheidet verletzt aus.

2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Nicklas Jensen #17, Nino Niederreiter #22, Sebastian Dahm #32, Daniel Nielsen #5 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Nicklas Jensen #17, Gregory Hofmann #15, Morten Madsen #29, Nino Niederreiter #22 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Morten Green #13, Reto Schappi 19 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Eric Blum #58, Lars Eller #81, Julian Walker #95 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Félicien Du Bois #13, Morten Madsen #29, Reto Berra #20 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Reto Berra #20, Patrick Geering #4, Morten Madsen #29 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Mads Christensen #12, Raphael Díaz #16 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Daniel Nielsen #05, Sebastian Dahm #32, Nino Niederreiter #22 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Mascot Leika und Fans ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser ©Puckfans.at/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Sven Andrighetto #85, Mads Christensen #12 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Marc Wieser #65 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Reto Schappi 19 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Simon Moser #82, Stefan Lassen #6 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow Samuel Walser #94, Dino Wieser #56, Oliver Lauridsen #25 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow Simon Moser #82, Sebastian Dahm #32 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Sven Andrighetto #85, Nikolaj Ehlers #24 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN Raphael Diaz #16, Eric Blum #58 ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
2016 IIHF World Championship Russia, Ice Palace, Moscow SUI - DEN ©hockeyfans.ch/Andreas Robanser
© Andreas Robanser

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