SCL gewinnt Hin und Her

Von Leroy Ryser

Langenthal gewinnt ein seltsames Spiel gegen Thurgau: Nach drei Toren der Oberaargauer glichen die Thurgauer aus – innert kürze folgten aber die Tore vier und fünf auf der Gegenseite. Zuletzt stand auch wegen einer zu schwachen Chancenverwertung der Thurgauer 6:3 für den Favoriten aus dem Bernbiet.

Zwischen Hockey Thurgau und Langenthal waren die Begegnungen meist eng und zäh. Richtig mühsam, denn keiner konnte sich deutlich absetzen oder eindeutig besser spielen. Diese Partie war zwar irgendwie auch so, aber irgendwie auch anders. Denn schon nach 29 Sekunden erzielte Stefan Tschannen das 1:0, indem er zwischen den Beinen eines Gegners hindurch verdeckt einen Schuss abgab. Nicola Aeberhard liess diesen schliesslich auch passieren. Und in der 15. Minute erhöhte dann Josh Primeau sogar auf 2:0, nachdem er sich unwiderstehlich durch die unachstame Thurgau-Abwehr hindurch boxte. Damit aber nicht genug: In der 17. Minute erzielte Marc Kämpf nach nur 32 Überzahlsekunden schon das dritte Tor, geschossen hatte er nach einem Pass von Stefan Tschannen aus dem Hinterhalt. Ganz im Stil von „plötzlich steht es 3:0“ schien die Partie in die erste Pause zu gehen. Genauso plötzlich erzielte aber Kevin Rohner das 1:3, nachdem die Langenthaler Abwehr im Gewühl die Scheibe verlor und bei der Reaktion zu spät war.

Die Reaktion der Langenthaler war dann auch im zweiten Abschnitt hin und wieder zu spät. Thurgau war nämlich nun besser, hatte mehr von der Partie und auch mehr Torchancen. Zu oft scheiterten sie aber, Andreas Küng beispielsweise scheiterte in beiden Dritteln je einmal aus idealen Positionen. Das Tor kam dann aber dennoch – genauer gesagt die Tore: In der 27. Minute erzielte nämlich Toms Andersons nach einem Konter das 2:3 und in der 37. Minute unterstützte Leonardo Fuhrer den positiven Trend auf Thurgauer Seite mit dem 3:3. Genauso gewonnen, so war es später schon wieder zerronnen. In den verbleibenden dreieinhalb Minuten erzielten die Oberaargauer nämlich gleich zwei Tore. In der 38. Minute nutzte Nico Dünner den Raum vor dem Tor aus, fuhr vor den Torhüter und würgte die Scheibe über die Linie. Und in der 40. Minute – nur eine Sekunde vor der Sirene – erzielte Josh Primeau das 5:3 für die Oberaargauer, nachdem Stefan Tschannen kurz davor vergeblich versuchte erfolgreich abzuschliessen.

Das letzte Drittel schien dann das intensivste zu sein. Thurgau suchte mehr die Offensive und so hatten die Langenthaler für ihre Angriffsbemühungen mehr Platz. Phasenweise entstand dadurch ein attraktives Hin und Her, welches in erster Linie der SC Langenthal dominierte. Hockey Thurgau hatte in dieser Spielart weniger Möglichkeiten, während Langenthal wieder mehr und gefährlicher abschloss. Belohnt wurden sie dann mit dem schönsten Tor des Abends, wobei Verteidiger Hans Pienitz die Thurgau-Abwehr ausdribbelte und Brent Kelly pfannenfertig bediente. Der SCL-Ausländer verwertete dankend und erhöhte damit auf 6:3. Thurgau hätte dann zwar noch die Möglichkeit gehabt, einen weiteren Treffer zu erzielen, bei einer fünf-gegen-drei-Situation zeigten sie abermals eine zu schwache Chancenverwertung, als dass die Langenthaler hätten verunsichert werden können. Langenthal gewann deshalb die Partie mit diesem Drei-Tore-Vorsprung und verdiente sich damit die drei Punkte.

Hockey Thurgau – SC Langenthal 3:6 (1:3, 2:2, 0:1)

Güttingersreuti. – 1031 Zuschauer. – SR: Boverio, Kehrli/Ströbel. – Tore: 1. Tschannen (Kelly) 0:1. 15. Primeau 0:2. 17. Kämpf (Tschannen, Kelly/Ausschluss Brunner) 0:3. 19. Rohner (Küng) 1:3. 27. Andersons (Sterchi, Urech) 2:3. 37. (36:37) Fuhrer (Eigenmann) 3:3. 38. (37:55) Dünner (Tschannen, M.Küng) 3:4. 40. Primeau (Tschannen, Montandon) 3:5. 53. Kelly (Pienitz, Tschannen) 3:6. – Strafen: 3mal 2 Minuten gegen Thurgau. 6mal 2 Minuten gegen Langenthal.

Thurgau: Aeberhard; Parati, Urech; Kühni, Maier; Eigenmann, Roos; Bahar; A. Küng, Damon, Rohner; Arnold, McGrath, Brunner; Andersons, Wichser, Sterchi; Lemm, Fuhrer, Blasbalg.

Langenthal: Mathis; Seydoux, Scheidegger; Ahlström, Cadonau; Fröhlicher, Pienitz; M. Küng, Minder; Tschannen, Dünner, Kelly; Kämpf, A. Montandon, Primeau; Spiller, Sitje, Triulzi; Duarte, V. Küng, Hobi.

Bemerkungen: Thurgau ohne Bischofberger, Bucher, Huras, Nyffeler, Weber (alle verletzt) und Senn (überzählig). Langenthal ohne Campbell, Eichmann, Ranov, Schüpbach (alle verletzt), Füglister (gesperrt und verletzt) und Hess (überzählig). 34. Pfostenschuss Vincenzo Küng. 58. Time-out Thurgau.