Russland zeigt der Schweiz die Grenzen auf

Von Leroy Ryser

Die Schweiz kassiert gegen Russland eine 0:5-Abfuhr. Bereits nach 13 Sekunden war das Team von Sean Simpson in Rückstand. Was folgte war eine Lehrstunde sondergleichen, bei der die Silberhelden chancenlos waren.

Der Start in die Weltmeisterschaft hätte für die Schweizer kaum schlechter verlaufen können. Nach nur 13 Sekunden lagen sie gegen die Russen bereits zurück, in einer ersten Spielphase kamen sie kaum aus dem eigenen Drittel heraus. Russland startete offensiv und diktierte nach Belieben. Die Schweizer hingegen waren chancenlos. Und als die Schweizer vielleicht hätten aufatmen können, kassierte Robin Grossmann die zweite Strafe und lancierte damit eine weitere Russische Druckphase. Bereits wenige Sekunden nach dem Bullygewinn war der zweite Torerfolg bereits Tatsache. Alexander Ovechkin hämmerte den Puck mit einem Direktschuss zum 2:0 ins Schweizer Torgehäuse. Dass die Schweizer sich erholten, hatte wohl auch damit zu tun, dass die Russen nach rund 12 Minuten einen Gang zurückschalteten. Nachdem Kuznetsov von den Washington Capitals die Latte traf und Yannick Weber wenig später in Überzahl auf der Torlinie klärte, kam Simon Moser nach 14 Minuten zu einem ersten Abschluss. Er ging in der Mitte des gegnerischen Drittels vergessen, konnte bei zwei Abschlussversuchen aber keinen Treffer beisteuern. Und so waren es wiederum die Favoriten, die nach 18 Minuten mit einem Blueline-Schuss von Shipachyov ein weiteres Mal jubelten.

Nach nur sieben Minuten hatten die Schweizer das Spiel aus der Hand gegeben. Sie wurden nach dem Silbermedaillengewinn von den Russen endgültig auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und erhielten eine Hockeylektion vom Feinsten. Um die Partie zu wenden, hätte es mindestens eine krasse Steigerung in der Offensive gebraucht, um Tore zu schiessen. Bis zur 31 Minute konnte hingegen lediglich Simon Mosers Doppelchance nach vierzehn Minuten auf dem Grossbildschirm unter der Sparte „Suisse-Highlights“ gezeigt werden. Dann kam ein Abschluss Sven Bärtschi’s hinzu, welcher Bobrovski aber nicht wirklich vor Probleme stellte. Bis dahin hatten die Russen bereits das vierte Tor geschossen. Mit ein bisschen mehr Glück hätten sogar weitere Torerfolge bis zum Ende des zweiten Drittels resultieren können.

Der letzte Abschnitt sollte keine Überraschungen mehr mit sich bringen. Zwar gelang es den Schweizern hie und da in der Offensive ein Zeichen zu setzen, die Russen hatten die Partie aber eindeutig im Griff. Kurz vor Schluss erhöhten sie ein weiteres und letztes Mal. Zaripov traf zum Abschluss der Partie.

Die deutliche 0:5-Abfuhr zeigt, dass die Eisgenossen für einen erneuten Auftritt auf der ganz grossen Bühne sofort zulegen müssen. Man habe nie zum eigenen Spiel gefunden, sagte beispielsweise Robin Grossmann. „Das war nicht der Start, den wir uns erhofften hatten“, sagte ein etwas enttäuschter Kevin Romy. Zweifellos spielten die Schweizer gegen ein energisch auftretendes Russland, welches mit dieser Leistung seine Titel-Chancen unterstreicht. Offensiv wie defensiv genügte die Leistung des Simpson-Teams aber keineswegs. Denn ohne Akzente vor den beiden Toren wird es auch gegen die motivierten Gastgeber schwer, zu den Punkten zu gelangen, die über den Einzug ins Viertelfinale entscheiden könnten.

Schweiz – Russland 0:5 (0:3, 0:1, 0:1)

Minsk Arena. – 13300 Zuschauer. – SR: Brüggmann/Jerabek, Carlson/Dehaen – Tore: 1. (0:13) Plotnikov (Denisov, Shipachyov) 0:1. 7. Ovechkin (Belov, Zaripov/Ausschluss Grossmann) 0:2. 18. Shipachyov (Chudinov) 0:3. 30. Belov (Kulyomin, Shirokov) 0:4. 59. Zaripov (Ovechkin) 0:5. – Strafen: 5mal 2 Minuten gegen Schweiz. 4mal 2 Minuten gegen Russland.

Schweiz: Genoni; Schlumpf, Josi; Blum, Grossmann; Seger, Weber; Kukan; Moser, Romy, Brunner; Cunti, Hollenstein, Bärtschi; Ambühl, Fiala, Suri; Rüfenacht, Schäppi, Stancescu.

Russland: Bobrovski; Denisov, Orlov; Kutuzov, Medvedev; Yakolev, Belov; Zubarev, Chudinov; Ovechkin, Plotnikov, Shipahyov; Kulyomin, Anisimov, Shirokov; Tikhonov, Zaripov, Loktionov; Dadonov, Burmistrov, Kuznetsov.

Bemerkungen: Schweiz ohne Mayer, Ramholt, Froidevaux und Plüss (alle überzählig). 11. Lattenschuss Kuznetsov. 40. Bärtschi scheidet verletzt aus.

Yevgeni Kuznetsov #92
Alexander Kutuzov #14 , Denis Hollenstein #70
Kevin Fiala #13 , Sergei Plotnikov #16
Simon Moser #82 , Yegor Yakovlev #44 , Sergei Bobrovski #72
Sergei Plotnikov #16 , Alexander Ovechkin #8 , Roman Josi #90
Danis Zaripov #25 , Robin Grossmann #91
Viktor Tikhonov #10 , Andres Ambühl #10
© Andreas Robanser

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