Schweiz gewinnt Silber, Schweden gewinnt Gold

Von Leroy Ryser

Die Schweizer Hockeynationalmannschaft gewinnt gegen Schweden im Final Silber und schafft damit eine grosse Hockeysensation. Im Final liessen die souveränen Schweden ein erneutes Aufbäumen der Schweizer schlicht und einfach nicht mehr zu und gewinnen nach einem etwas zu hohen 1:5-Sieg verdient Gold.

Im Final zeigten sich die Schweizer zu Beginn unerschrocken und hungrig, während die Schweden vor dem Heimpublikum eher verunsichert agierten. Dies führte zu einer Druckperiode der Schweizer, die sogar mit einem Tor gipfelte. Nachdem Roman Josi die Scheibe Backhand führte und durch das gegnerische Drittel kurvte schob er Jonas Enroth den Puck zwischen den Beinen durch und brachte die Schweiz in den Jubelhimmel. Die kleine Schweiz führte gegen das grosse Schweden – weckte dadurch aber auch die Starequipe auf. Auf einmal war Pfeffer in dieser Partie – auch was die Zweikämpfe betrifft – und als den Schweden nur vier Minuten später der Ausgleich gelang erst recht. Nach einem Abpraller reagierte Erik Gustafsson am schnellsten und schob ein. Damit aber noch nicht genug von den nun deutlich besseren Schweden: Nach einem diskutablen Ambühl-Foul gelang durch die Sedin-Brüder sogar der Führungstreffer zum 2:1.

Im zweiten Abschnitt sah es nach der Druckphase der Schweden doch einiges freundlicher aus. Die Schweizer konnten das Spiel einiges ausgeglichene gestalten und kamen dadurch einerseits weniger in Bedrängnis und vermehrt auch wieder zu besseren Abschlusspositionen. Die wirklich guten blieben aber aus, höchstens in Überzahl in der Mitte des Spiels war man dem Tor wirklich nahe. Torlos endete schliesslich das Mitteldrittel, sodass für die Schweiz im letzten Teil weiterhin Hoffnung auf die Goldmedaille bestand.

Im letzten Abschnitt verliess das Glück die Schweizer dann vollends. Die letzte Verteidigerlinie, die noch nicht bezwungen wurde, Julien Vauclair und Mathias Seger, musste sich ein erstes Mal geschlagen geben. Nach einem Dribbelfehler in der eigenen Hälfte verlor Julien Vauclair die Scheibe und musste Gabriel Landeskog ziehen lassen. Nach dessen Schuss kam dann Mathias Seger zu spät, weshalb Simon Hjalmarsson den Abpraller zum 3:1 verwerten konnte. Nun schwanden die Hoffnungen langsam, denn die Schweden hatten auch bis dahin in der Defensive nicht viele Chancen zugelassen. Viereinhalb Minuten vor Schluss kam dann gegen die nun blockierten Schweizer die Entscheidung. Nach einem Henrik-Sedin-Schuss lenkte Loui Eriksson die Scheibe zum 4:1 ins Tor ab. Als die Schweizer dann noch in Überzahl agieren konnte, versuchte es Sean Simpson ausserdem mit einem sechsten Feldspieler. Henrik Sedin war aber erneut kaltblütig und schoss die Scheibe in Bedrängnis aus dem eigenen Drittel zum 5:1 direkt ins gegnerische Tor.

Damit gewinnt die Schweiz Silber, nachdem sie sich im Finale gegen das Gastgeberland Schweden geschlagen geben musste. Nach neun Siegen in Folge, kamen die Schweizer im Final nie mehr richtig auf Touren. Dies hatte aber auch damit zu tun, dass die Schweden ein erneutes Aufbäumen aus Schweizer Sicht nicht zuliessen.

Schweiz – Schweden 1:5 (1:2, 0:0, 0:3)

Globe Arena. – 12500 (ausverkauft) Zuschauer. – SR: Jerabek/Olenin, Dedioulia/Wilmot. – Tore: 5. Josi (Walker) 1:0. 9. Gustafsson (Pettersson, Lundqvist) 1:1. 12. Henrik Sedin (Ausschluss Ambühl) 1:2. 48. Hjalmarsson (Landeskog) 1:3. 56. Eriksson (Henrik Sedin) 1:4. 57. Henrik Sedin (aufs leere Tor) 1:5. – Strafen: 4mal 2 Minuten plus 1mal 10 Minuten Disziplinarstrafe (Ambühl) gegen Schweiz. 3mal 2 Minuten gegen Schweden.

Schweiz: Gerber; Vauclair, Seger; Blindenbacher, Furrer; Diaz, Josi; Von Gunten, Blum; Niederreiter, Plüss, Moser; Cunti, Bodenmann, Hollenstein; Ambühl, Suri, Gardner; Trachsler, Bieber, Walker.

Schweden: Enroth; Kronwall, Tallinder; Fransson, Granberg; Gustafsson, Falth; Eriksson, Sedin Daniel, Sedin Henrik; Lundqvist, Axelsson, Thornberg; Hjalmarsson, Pettersson, Persson; Ericsson, Danielsson, Landeskog; Lindberg, Jarnkrok.

Bemerkungen: Schweiz ohne Bürgler, Grossmann, Monnet und Stephan (alle überzählig). Schweden ohne Edler (gesperrt), Gustafsson und Jamtin. 56:27:56:36 Schweiz ohne Torhüter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.

Weltmeister 2013 Schweden
Denis Hollenstein #70, Niklas Persson #23
Erik Gustafsson #29, Denis Hollenstein #70
Roman Josi #90, Loui Eriksson #21
Ryan Gardner #51, Gabriel Landeskog #92, Severin Blindenbacher #5
Severin Blindenbacher #5, Staffan Kronwall #4, Joel Lundqvist #20, Martin Gerber #26
Henrik Sedin #33, Martin Gerber #26, Mathias Seger #31, Daniel Sedin #22
Daniel Sedin #22, Henrik Sedin #33, Mathias Seger #31, Martin Gerber #26, Julian Walker #95
Staffan Kronwall #4, Morris Trachsler #43
Martin Gerber #26, Roman Josi #90, Simon Moser #82, Loui Eriksson #21
ssu16 #16, Morris Trachsler #43, Daniel Sedin #22, Henrik Sedin #33
Julien Vauclair #3, Gabriel Landeskog #92
Mathias Seger #31, Reto Suri #24
Team Schweden
Jhonas Enroth #1, Gabriel Landeskog #92, Daniel Sedin #22
MVP Roman Josi
Philippe Furrer, Ryan Gardner ,
Mathias Seger
Team Schweden
Staffan Kronwall
Staffan Kronwall
Martin Gerber , Mathias Seger , Martin Plüss
Martin Gerber
Morris Trachsler
© Andreas Robanser

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