Knapper Sieg bei Hauptprobe

Von Urs Berger

Die Schweizer Nationalmannschaft gewinnt auch das zweite Testspiel kurz vor der WM gegen Deutschalnd knapp, diesmal 3:2 im Penaltyschiessen.

Für den Nationaltrainer Sean Simpson steht für die WM vor allem eines im Fokus: eine bessere Platzierung als in den Vergangenen beiden Jahren. Die Schweizer büssten in den vergangenen beiden Jahren in der Weltrangliste zwei Ränge ein. Sollte der Trainer nicht in das Viertelfinale kommen, könnte er zum Thema werden. Mit dem letzten Test gegen Deutschland und dem letzten Kaderschnitt in Rapperswil wurde nun diese Mission begonnen. Am Ende gewann die Schweiz glücklich mit 3:2 nach Penaltyschiessen.

Nach dem gestrigen knappen 2:1-Sieg gegen Deutschland am Vortag in Langenthal wurde heute in Rapperswil eine Steigerung der Schweizer erwartet. Für lange Zeit dominierte die Schweiz das Spiel, brach aber in den letzten Minuten ein. Der Gegner gab, anders als die Schweiz, nicht auf. Zu Beginn des Spieles wurden die Zuschauer jedoch enttäuscht. Die Gäste mauerten im ersten Drittel gekonnt und liessen fast keine Chancen zu. Die Eisgenossen ihrerseits beherrschten das Spiel, liefen mehr mit der Scheibe und hatten eine klare Feldüberlegenheit. Einen Treffer in den ersten 20 Minuten sahen die Schweizer Fans aber nicht. Zu wenig effektiv agierte der Gastgeber.

Erst im zweiten Drittel konnte die Schweiz innerhalb von drei Minuten eine Führung mit zwei Toren ausbauen. Reto Suri und Dario Bürgler waren die Torschützen. Vor allem Bürglers Tor war schön herausgespielt. Der HCD-Stürmer konnte ein Zuspiel in Überzahl durch Andres Ambühl verwerten und die Schweizer mit einem Vorsprung in die Pause gehen. Zuvor vergab Martin Plüss noch einen Penalty, nachdem der wirblige SCB-Center nach einem schnellen Konter gefoult worden war.

Einbruch in den letzten Minuten

Im letzten Drittel waren die Eisgenossen nach wie vor dominierend. Die Deutschen waren nach wie vor harmlos oder scheiterten an Martin Gerber, der heute das Tor des Gastgebers hütete. Die Gäste hatten nach wie vor kaum gute Chancen. Zu wenig aggressive agierte man und liess den Schweizern zu viel gutes Eis. Auszunutzen vermochte es die Eisgenossen jedoch nicht. Auch ein weiterer Penalty für Luca Cunti konnte der Flügel nicht ausnutzen. Anders die Deutschen, welche ihre erste gute Chance im Spiel in der 54. Minute ausnutzen konnten. Der Deutsche Maurer brach durch und vermochte die Schweizer für ihre Nachlässigkeit zu bestrafen. Philipp Furrer vermochte den anstürmenden Deutschen nicht zu bremsen und dieser traf über den Fanghandschuh von Gerber zum 2:1.

Die Deutschen suchten nun den Ausgleich, nahmen das Time-Out und ersetzten den Schlussmann mit einem sechsten Feldspieler. Die Gäste nutzten dies aus und glichen 90 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit zum 2:2 aus. Dieser Ausgleich fiel denn in dieser Phase nicht unerwartet. Die Schweizer spielten zu wenig hart und zu wenig konzentriert und vergaben so die gute Möglichkeit, das Spiel zu entscheiden.

Das Team muss sich steigern

In der Verlängerung waren die Schweizer wieder die aktivere Mannschaft. Es gelang ihnen aber nicht, die Deutschen entscheidend in Bedrängnis zu bringen. Ein Penaltyschiessen musste nun den Sieger bestimmen. In diesem waren die Schweizer erfolgreich. Reto Suri bezwang als einziger Spieler den Schlussmann der Gäste. Dieser Seig ist am Ende zwar verdient, aber die letzten sieben Minuten der Schweizer Katastrophal.

„Wir müssen daraus unsere Lehre ziehen“, sagte Sean Simpson nach dem Spiel. Sicher ist, dass das Team noch kompakter werden muss und sich keiner der Spieler auf die Nomination ausruhen kann.

Telegramm:

Schweiz - Deutschland 3:2 (0:0, 2:0, 0:2, 0:0, 1:0) n.P.

Diners Club Arena, Rapperswil. - 4069 Zuschauer. - SR Massy/Kurmann, Küng/Arm.

Tore: 27:09 Suri (Vauclair, Ambühl) 1:0. 30:00 Bürgler (Ambühl, Vauclair/Ausschluss Tripp) 2:0. 53:47 Mauer (Ankert) 2:1. 58:25 Wolf (Ullmann, Gogulla / ohne Torhüter) 2:2.

Penaltyschiessen: Bürgler -, Mauer -; Stancescu -, Michael Wolf -; Suri 1:0, Gogulla -.

Strafen: 2-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 3-mal 2 Minuten gegen Deutschland.

Schüsse: 25:16 (5:5, 10:3, 10:7, 0:1).

Schweiz: Gerber (Ersatz: Stephan); Seger, Julien Vauclair; Ramholt, Grossmann; Blindenbacher, Philippe Furrer; Helbling, Blum; Suri, Ambühl, Bürgler; Bieber, Martin Plüss, Rüthemann; Bodenmann, Cunti, Hollenstein; Stancescu, Walker, Simon Moser; Monnet.

Bemerkungen: Martin Plüss (31:04) und Cunti (51:54) scheitern mit ihren Penaltys. - 58:12 Time-out Deutschland, danach bis 58:25 ohne Torhüter.