Zu wenig Durchschlagskraft in der Offensive: Schweiz verliert Startspiel

Von Pascal Zingg

Die Schweizer U20-Nationalmannschaft muss sich in ihrem ersten Spiel an der diesjährigen U20-WM gegen die Slowakei mit 0:3 geschlagen geben. Die Schweizer konnten die Slowaken zwar über weite Strecken dominieren. Weil die Osteuropäer jedoch den Slot kontrollieren konnten, scheiterten die jungen Eisgenossen immer wieder am starken Adam Gajan.

Wer keine Tore schiesst, der kann auch keine Spiele gewinnen. Diese simple Hockeyweisheit wurde den Schweizern heute auf bittere Art und Weise aufgezeigt. «Es gibt Spiele, wo die Scheibe einfach nicht rein will», haderte Marcel Jenni mit dem Schicksal. Für den U20-Coach war klar, dass sein Team gegen die Slowaken eine gute Partie gezeigt hatte. «Wir haben den Gegner dominiert und defensiv sehr wenig zugelassen. Das Einzige was uns gefehlt hat war ein Tor», analysierte der Trainer.

Dass den Schweizern dieses Tor nicht gelang lag an kleinen aber eben doch entscheidenden Details. «Wir haben aus besten Positionen das Tor nicht getroffen», erkannte Jenni. Für den Trainer ist klar, dass dies auch damit zu tun hat, dass die jungen Schweizer zum Start dieses Turnieres etwas nervös waren. Neben der fehlenden Präzision fehlte den Schweizern aber auch die Durchschlagskraft im Slot. «Wir müssen vor dem Tor bissiger sein. Die Slowaken waren bei Rebounds oft zuerst am Puck, das zeigt, dass sie es ein bisschen mehr wollten», erklärte Miles Müller. Erschwerend zur fehlenden Präzision und der mangelnden Durchschlagskraft kam hinzu, dass Adam Gajan im Tor der Slowaken einmal mehr einen sehr guten Match ablieferte. So verwunderte es auch nicht, dass Müller und Gredig ihre sehr guten Konterchancen im letzten Drittel nicht in ein Tor ummünzen konnten.

Neben dem fehlenden Tor wurden den Schweizern auch zum Verhängnis, dass sie im ersten Drittel ein ärgerliches Tor kassiert hatten. Jonas Taibel verlor im in der Mittelzone die Scheibe, worauf die Slowaken einen Konter fahren konnten. Dies alleine wäre an sich noch nicht so schlimm gewesen, doch stimmte die Zuordnung in der Schweizer Defensive nach dem Turnover überhaupt nicht. Da dies nicht der einzige unnötige Scheibenverlust in der Startphase war, bestätigte sich hier die Aussage von Marcel Jenni, dass man zu Beginn der Begegnung nervös war. Da die Slowakei bereits gestern ihr erstes Spiel bestritt war der Spielplan somit nicht unbedingt ein Vorteil für die Schweizer.

Obwohl die Schweizer zu Beginn der Partie die Scheibe einige Mal unnötig wegschenkten, muss man ihnen zu gute halten, dass sie sich während der Partie steigerten. Spätestens ab der zehnten Minute gestand man den Slowaken deshalb kaum mehr gute Chancen zu. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die Slowaken das zweite und dritte Tor erst ganz zum Schluss bei verwaistem Schweizer Tor erzielen konnten.

Positiv zu werten ist, dass die Schweizer spätestens morgen gegen die USA im Turnier drin sind und die Nervosität damit abgelegt haben dürften. Dabei ist allen klar, dass es gegen die US-Boys eine noch bessere Leistung braucht als gegen die Slowaken. «Die USA sind eines der besten Teams an diesem Turnier. Es wird wichtig sein, dass wir ihnen in der Defensive keine Zeit lassen und offensiv unsere Chancen nutzen», war sich Marcel Jenni bewusst. Obwohl es wohl auch morgen schwer werden wir zu Toren zu kommen, macht sich Jenni jedoch keine Sorgen um die Schweizer Torproduktion. «Wenn wir so weiterspielen, werden unsere Tore kommen», zeigte sich der Coach zuversichtlich.

 

Telegramm:

Slowakei – Schweiz 3:0 (1:0, 0:0, 2:0)

Frölundaborg, Göteborg: 986 Zuschauer. – Schiedsrichter: Eriksson (SWE), Hinterdobler (GER); Heffner (GER), Riecken (AUT). – Tore: 8:33 Honzek (Repcik) 1:0; 58:19 Repcik (Mesar, Strbak; ins leere Tor) 2:0; Petrovsky (Ausschluss: Mesar! Ins leere Tor) 3:0. – Strafen: 4 x 2 Minuten gegen die Slowakei; 1 x 2 Minuten gegen die Schweiz.

Slowakei: Gajan (Urban); Strbak, Natny; Kmec, Zabka; Pisoja, Radivojevic; Mosko; Mesar, Sykora, Petrovsky; Dvorsky, Misak, Ciernik; Pekarcik, Repcik, Honcek; Zlnka, Dej, Suchy.

Schweiz: Beglieri (Grüter); Dionicio, Terraneo; Füllemann, Muggli; Ustinkov, Bünzli; Christe; Schild, Taibel, Müller; Reinhard, Rod, Weber; Braillard, Reber, E. Meier; Gredig, Jenni, S. Meier.

Bemerkungen: Schweiz ohne Wagner, Huet; 23. Repcik verschiesst Penalty; 57:58 Timeout Schweiz; Schweiz ab 57:58 bis 58:19 und ab 59:07 bis 59:12 ohne Torhüter.

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