Biel überrumpelt Kloten

Von Rolf Schwarz

Mit zwei schnellen und drei weiteren Toren im ersten Drittel entscheidet der EHC Biel auswärts in Kloten die Partie früh und besiegt das Heimteam letztlich klar mit 2:6.

Beide Teams sind gestern ohne Punkte geblieben, haben sich für heute also sicher so einiges vorgenommen. Die Seeländer befinden sich stabil auf Rang 2. Klotens Situation inmitten des Kampfes um die Pre Playoff-Plätze ist da schon etwas delikater.

In Drittel eins ist schnell klar, wer die bessere Mannschaft ist: Die Gäste aus Biel führen kurz nach Beginn des Spiels mit 0:2. Kloten ist nicht parat und wird überfahren durch Treffer von Hischier und Tanner. Es folgen weitere zwei Tore für die Gäste durch Rajala und Künzle. Nach dem 0:4 begibt sich bei Kloten der junge Timo Johner, Backup-Goalie der U20-Elit Junioren, ins Tor und kommt damit zu seinem ersten Einsatz in der NationalLeague. Der noch nicht einmal 18-Jährige kassiert in den verbleibenden knapp 5 Minuten, in welchen er völlig überraschend ins Klotener Tor wechselt, einen weiteren Treffer gegen sein Team. Er kann aber gleichzeitig mit der Unterstützung seiner Vorderleute den Beginn einer Umkehr einleiten, welche dem Heimteam wieder die notwendige Stabilität verleiht.

Dass die Partie für Jeff Tomlinsons Team wohl gelaufen sein wird, bestreitet kaum jemand. Für Kloten geht’s jedoch darum, den krassen Fehlstart möglichst rasch abzuhaken und nach vorne zu schauen. Und das gelingt dem Aufsteiger recht gut. Zurück aus der ersten Drittelspause nimmt Klotens Torhüter Metsola, welchen keine Schuld an den ersten vier Toren trifft, seinen Platz im Tor wieder ein. Er stellt bis zum Ende der Partie den gewohnt zuverlässigen Rückhalt dar. Seine Vordermannschaft kann nach der Pause prompt mit dem einzigen Treffer im Mitteldrittel bestätigen, dass Klotens Moral noch intakt ist und man trotz dem vernichtenden Zwischenresultat nach dem ersten Drittel noch nicht aufstecken will. Nachdem das Mitteldrittel wieder ausgeglichen, mit kleinen Vorteilen für Kloten ausgeht, ist man gespannt auf den letzten Abschnitt.

Und da sind beide Teams noch einmal gefordert. Zwar vermögen die Klotener durch Doppeltorschütze Faille noch einmal zu verkürzen, müssen aber letztlich die Niederlage gegen einen doch überlegenen Gegner anerkennen. Kloten darf sicher mitnehmen, dass sie Moral gezeigt haben und wer weiss, welchen Verlauf das Spiel genommen hätte, wenn einer der insgesamt vier (!) Pfostenschüsse der Klotener seinen Weg ins Netz gefunden hätte.