Bieler im Hoch mit Sieg

Von Simon Wüst

Nach einer weitgehend umkämpften Partie siegten die Bieler deutlich und unterstrichen ihre gute Form. Wie die Langnauer ohne Massnahmen aus dieser Krise steuern wollen bleibt ein Rätsel. Wie immer war die Leistung in den ersten 40 Minuten gut, aber ein Spiel dauert halt 60 Minuten.

Beide Mannschaften traten zum heutigen Spiel nur mit drei Ausländern an. Langnau zum ersten Mal mit dem neu verpflichteten Finnen Eero Elo. Die ersten fünf Minuten zeichneten sich durch ein schnelles, kontrolliertes Spiel aus, aber auch viel Respekt und Vorsicht. Beim ersten Überzahlspiel der Partie hatten die Bieler in Unterzahl die grösste Chance, vergaben aber zu zweit vor Langnaus Goalie Ciaccio. Zuvor musste sich Head Stricker pflegen lassen, nachdem ihn ein Puck hart am Arm erwischt hatte. Die Schmerzen begleiteten ihn den ganzen Match. Ab Mitte des Startdrittels waren die Bieler stärker und konnten immer wieder die Tigers in deren Drittel überraschen und den Puck erobern. Dagegen wirkte die Heimmannschaft wie ein organisierter Hühnerhaufen. In der 17.Minute fiel dann der verdiente Führungstreffer für die Seeländer. Etwas kurios zwar, aber dem Spielverlauf entsprechend. Ciaccio liess in einer unübersichtlichen Szene einige Male den Puck abprallen, und plötzlich lag dieser dann im Tor. Fabian Lüthi gelang es irgendwie die Scheibe aus der Luft ins Tor zu bugsieren. Nach intensivem Videostudium wurde der Treffer gewertet. Langnau hatte zwar auch seine Chancen, scheiterte aber am grossartigen Hiller im Tor der Bieler.

Das Mitteldrittel verlief nervös, aber grundsätzlich ausgeglichen. Die grössten Aufreger waren die diversen Strafen und die beiden Langnauer Treffer. Ab der 24.Minute konnten die Emmentaler in doppelter Überzahl agieren und kurz vor Ablauf der letzten Strafe traf Thomas Nüssli aus spitzem Winkel, nachdem er von DiDomenico schön angespielt wurde. In der 33.Minute fischte sich Neuzugang Eero Elo einen langen Pass Seydouxs und hämmerte dann den Puck ins Netz. Hiller war chancenlos.

Was im dritten Drittel passierte, kennen die Fans der Emmentaler aus schmerzhaften Erfahrungen nur zu gut. In der 43.Minute nutzten die Seeländer eine Strafe gegen die Tigers und glichen aus. Julian Schmutz wurde zwar bedrängt, kam aber trotzdem backhand zum Abschluss und bezwang Ciaccio im Tor. Dieser sah bei seiner Abwehr sehr unglücklich aus. Nur zwei Minuten später schlug es im Langnauer Tor schon wieder ein. Robbie Earl glänzte mit einer tollen Einzelleistung. Er tankte sich gegen mehrere Verteidiger hinter dem Tor durch und bezwang Ciaccio unter den Schonern hindurch. Nun schien Coach Beattie alles auf eine Karte zu setzen und liess nur noch riskantes Offensivhockey spielen. Dies ging aber nicht lange gut, obschon man zu einigen grossen Chancen kam. Bei eben einer solchen gelang den Bielern ein Konter mit drei gegen eins. Dabei spielten sie mit Verteidiger und Goalie Katz und Maus und schoben in der 52.Minute zum 2:4 ein. Jetzt war bei den SCL Tigers die Luft draussen. Der EHC Biel hielt den Puck geschickt vom eigenen Tor fern. Auch ein Timeout bereits vier Minuten vor Schluss und die Herausnahme Ciaccios brachte nichts mehr. Schon nach 9 Sekunden schlug es im leeren Tor ein. Eine weitere bittere Niederlage für die Emmentaler.

SCL Tigers – EHC Biel 2:5 (0:1, 2:0, 0:4)

Ilfishalle. – 5702 Zuschauer – SR: Fischer/Stricker, Abegglen/Kovacs

Strafen: SCL Tigers 4 x 2 Minuten ; EHC Biel 7 x 2 Minuten

Mannschaftsaufstellung/Tore: siehe Telegramm

Verletzte/überzählige Spieler:

SCL Tigers: M.Zryd (krank); B.Shinnimin, R.Schremp, Y.Blaser, J.Murray (verletzt); S.Wyss (überzählig)

EHC Biel: J.Micflikier, M.Joggi, S.Horansky, M.Tschantré (verletzt); A.Hugenin (überzählig)

Bemerkungen:

56:03 Timeout SCL Tigers ; 56:03-56:12 und 58:10-60:00 SCL Tigers ohne Torhüter

Best Player Wahl:

# 84 Eero Elo (SCL Tigers)

# 71 Julian Schmutz (EHC Biel)