Davos: Noch ein Sieg

Von Urs Berger

Das Schweizer Finale um den Meistertitel bietet den Zuschauern vieles. Tempo, Spielwitz, krachende Checks und spannende Zweikämpfe. Und erneut Mehrarbeit für beide Teams. Am Ende setzte sich erneut der HC Davos durch.

Der HC Davos und die ZSC Lions lieferten sich ein packendes und erneut hochstehendes Spiel. Schon zu Beginn der Serie war man sich einig, dass diese Serie umkämpft sein würde. So war es auch heute. Die Löwen aus Zürich gingen früh mit zwei Toren in Führung. Denis Malgin (7.) und Robert Nilsson (11.) vermochten die Stadtzürcher in Front zu bringen. Dies veranlasste Arno Del Curto zu einem Time-out.

Seine Mannschaft reagierte darauf und versuchte das Tempo zu erhöhen. Die Zürcher hielten dagegen und vermochten das eine oder andere Mal noch gefährlich vor das Tor von Leonardo Genoni zu kommen. Dieser war aber meistens der Sieger in diesen Duellen. Als die Davoser vier Minuten vor Ende des ersten Durchgangs mit einem Mann mehr auf dem Eis agieren konnten, traf Dario Simion mit einem Ablenker zum Anschlusstreffer. Die Davoser kamen nun wieder in Fahrt, liessen aber den Gästen immer noch zu viel Raum.

Konnte man im ersten Drittel noch den einen oder anderen kernigen Check und schöne Zweikämpfe an den Banden sehen, so liess dies im mittleren Spielabschnitt nach. Die Intensität war dennoch hoch. Beide Teams bemühten sich die Fehlerquote so tief wie möglich zu halten; was ihnen auch über weite Strecken des zweiten Drittels gelang. Dabei konnten sich die beiden Torhüter der Teams auszeichnen. Das eine oder andere Mal vermochten diese einen weiteren Verlusttreffer zu vermeiden. Indes konnte Lukas Flüeler nach einem schnellen Konter der Davoser in der 32. Minute den Ausgleich nicht verhindern. Marcus Paulsson vermochte ein schnelles Zuspiel von Andres Ambühl zu verwerten. Das Spiel war damit wieder neu lanciert.

Nach diesem Ausgleich wurde das Spiel erneut intensiver und die Zweikämpfe wurden wieder verbissener geführt, was zu einigen harten Körperchargen nahe am Tolerierbaren führte. Die Schiedsrichter liessen dies zu und griffen nur ein, wenn es nötig wurde.

Kaum begann der dritte Spielabschnitt, konnten die Zürcher Löwen Jubeln. Nach einem schönen Doppelpass zwischen Morris Trachsler und Severin Blindenbacher gingen die Gäste mit 3:2 in Führung. Leonardo Genoni hatte keine Chance diesen Gegentreffer zu vermeiden. Davos verschärfte das Tempo wieder und kam zu guten Möglichkeiten. Eine dieser Chancen verwertete Paulsson in der 48. Minute zum erneuten Ausgleich. Alleine das Zuspiel von Jan von Arx war eine Augenweide. Wieder war das Spiel offen. Dabei kamen beide Teams zu keinem weiteren Treffer. Erneut mussten die Spieler in die Verlängerung gehen.

In eben dieser Verlängerung waren beide Teams mehrheitlich auf ihre Defensive bedacht. Offensive Akzente waren eher Seltenheit. Und wenn, dann waren beide Torhüter die Endstation der Angriffe. Indes eine Unsicherheit in der Verteidigung der Gäste ermöglichte dem Gastgeber nach einem Abpraller den siegsichernden vierten Treffer. Samuel Walser erwischte Lukas Flüeler nach einem Abpraller.

Nun brauchen die Davoser am kommenden Samstag noch einen Sieg um nach 2011 erneut Schweizer Meister zu werden. Dies wäre der sechste Titel für den HC Davos in diesem Jahrtausend. Kein Team konnte in diesem eine bestimmendere Rolle übernehmen als die Bündner. Eine andere Frage, die sich aufdrängt, ist, ob die Zürcher die zu verhindern wissen. Einfach wird es nicht werden.