Im Westen nichts Neues

Von David Leicht

Verdient besiegt Genf-Servette einen über lange Strecken harm- und hilflosen EHC Biel mit 4 zu 2 Toren und rückt damit auf Kosten des morgigen Gegners Lausanne auf den sechsten Platz in der Tabelle vor. Seit nunmehr sechs Spielen warten die Bieler auf einen Sieg gegen die Calvinstädter.

Das Spiel zwischen den vor der Partie unmittelbar über dem Trennstrich platzierten Tabellennachbaren war lange nicht etwa wie erwartet umkämpft, sondern entwickelte sich von Beginn weg zu einem Genfer Schaulaufen. Zu Beginn konnten die Seeländer dem Genfer Druck zwar noch entgegenhalten, aber zehn Sekunden vor der ersten Pause fiel die verdiente Genfer Führung - Timothy Kast brauchte nach einem Solo von Kevin Romy nur noch einzuschieben.

Diese Führung beflügelte die spielfreudigen Hausherren noch zusätzlich, Angriff nach Angriff rollte auf das Gehäuse von Simon Rytz. Trotz einer starken Leistung musste Letzterer jedoch hilflos zusehen, wie zwischen der 24. und 25. Minute Genf innert 81 Sekunden die Führung auf 3:0 ausbaute, zuerst verwertete Tom Pyatt einen Abpraller und danach liess die Bieler Hintermannschaft ausgerechnet den formstarken Matt d'Agostini alleine auf Rytz ziehen, der Kanadier verwertete dabei sicher. Dienstags noch mit einer starken Leistung beim Overtimesieg gegen die ZSC Lions allerdings nach Startschwierigkeiten, verbesserten sich die Seeländer auch heute Abend erst zu Spielmitte. Prompt konnte Niklas Olausson nach schönem Zusammenspiel mit Pär Arlbrandt in Unterzahl das 1:3 erzielen, und in der Folge tauchte Biel öfters vor dem sicher spielenden Leihhüter Flückiger, der für drei Spiele Genfs Verletzungssorgen auf dem Torhüterposten lindern soll, auf.

Das Bieler Aufbäumen war aber nur von kurzer Dauer, als in der 42. Spielminute Paul Ranger ebenfalls in Unterzahl mit dem 4:1 für Genf sein erstes NLA-Tor erzielte, war die Partie entschieden. Zwar konnte Biel in der 43. Minute dank einer schönen Einzelleistung von Gianni Ehrensperger postwendend auf 2:4 verkürzen, aber für den Rest des Spieles konnten die Berner dann keine wirklichen Chancen mehr verzeichnen - es war ein zu spätes Aufbäumen, und dies nur bedient durch das Nachlassen der Grenat nach der 4:1-Führung. Somit blieb es beim sechsten Sieg in Folge von Chris McSorley über Kevin Schläpfer, Biel ist damit nach wie vor voll im Strichkampf während sich Genf-Servette vorerst ein kleines Polster verschafft hat. Dieses gilt es hingegen morgen Samstag zu verteidigen beim direkten Tabellennachbaren und Antipoden Lausanne HC, während Biel mit Fribourg-Gottéron ebenfalls einen direkten Konkurrenten empfängt in einem Sechspunktespiel.