Dramatik ab Spielmitte

Von Urs Berger

Der SC Bern und die ZSC Lions lieferten sich einen guten Match. Dabei muss man das erste Drittel jedoch als zu beider abschreiben. Am Ende gewann der SC Bern mit 6:5 nach Penaltyschiessen vor 15589 Zuschauern

Welche Erkenntnis soll man aus einem Spiel ziehen, welches nur in den beiden letzten Spielabschnitten ansatzweise spannend war? Dass beide Teams noch nicht dort sind wohin sie eigentlich möchten? Oder dass die Spieler nach dem happigen Saisonauftakt mit 20 Spielen seit dem 10. September bereits wieder müde sind? Was auch immer die Gründe für die mässige Darbietung bis zur 28. Minute waren, war spätestens von deisem Zeitpunkt nicht mehr relevant. Bis dahin hatten beide Mannschaften das Tor des Gegners bereits einmal getroffen. In der 11. Minute war es Pittis, der die Zürcher nach einer Unachtsamkeit der Bernern Verteidigung in Führung schoss. Ehe in der 14. Minute Marc Reichert mit einem Buebetrickli Lukas Flüeler düpierte. Aber ansonsten geschah auf beiden Seiten nicht viel.

Mittlerer Spielabschnitt mit 5 Toren

Aber der 28. Minute wurden die Zuschauer für das kommen belohnt. Innerhalb von 12 Minuten fielen fünf Treffer. Dabei konnte der SC Bern mit zwei Toren in Führung gehen (28. Gardner; 34. Dubé) ehe die ZSC Lions den Spielstand durch zwei Treffer von Cory Murphy wieder ausgleichen konnten. Dabei war der Ausgleichstreffer zum 3:3 sehenswert. Die Zürcher gelang der Gewinn des Anspieles auf der linken Seite von Marco Bührer. Das Zuspiel von Mark Bastl aus dem Bully heraus versenkte Murphy gekonnt. Der SC Bern gab aber nicht auf, und ging durch Brett McLean und Travis Roach noch vor der Pause mit 5:3 in Führung. Und Bern dachte wohl, dass dies reichen würde.

Zürich rettet sich mit spätem Tor in die Verlängerung

Der SC Bern begnügte sich in der Folge nur noch mit Resultat halten. Und diese Einstellung misslang den Bernern. Fünf Minuten vor Ende der Partie konnte der Ex-Berner Thibaut Monnet das wichtige 4:5 aus Sicht der Zürcher erzielen. 112 Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit war es der beste Spieler auf Seiten der Zürcher welche die Berner in die Verlängerung zwang. Curtis Murphy schloss einen Abschluss ab der blauen Linie erfolgreich ab und düpierte dabei die gesamte Berner Mannschaft. In der Verlängerung musste dann zuerst Owen Nolan auf die Strafbank, ehe denn Christian Dubé das gleiche Schicksal ereilte. Weder dem Gastgeber noch dem Gast gelang dabei die Entscheidung. Erneut musste die SC Bern damit in das Penaltysschiessen. Und auch dieses Mal gelang den Bernern, wie scshon des öfteren in der laufenden Saison, der entscheidende Siegtreffer. Dies mal konnte Jean-Pierre Vigier beim insgesamt 14 Versuch jubeln. Und bewahrte damit den SC Bern vor einer unnötigen Niederlage. Dennoch kann der SC Bern mit dem Gezeigten nicht zufrieden sein. Wer zwei Mal einen zwei Tore Vorsprung verspielt, hat seine defensive Arbeit nicht genügend verrichtet. Wird Larry Huras morgen gegen Biel auf diese Verteidigungsaussetzer reagieren? Man darf gespannt sein, ob ein Wechsel auf dem Matchblatt erfolgen wird oder nicht.