Ambrí als Entwicklungshelfer

Von Andreas Bernhard

Im dritten Anlauf hat es für die Zürcher endlich zum ersten Sieg gereicht. Blaine Down sorgte mit einem Hattrick beinahe im Alleingang für den 4:1-Sieg gegen bescheidene Tessiner. Zwei Powerplaytore im Mittelabschnitt führten die Lions auf den rechten Weg

Die Reaktion auf die drei Startniederlagen blieb im ersten Drittel aus. Die Zürcher mussten eingestehen, dass sie die Tessiner nicht dominieren konnten. Wenigstens konnten sie mit den bescheidenen Gästen aus Ambrí mithalten. Die erste grosse Chance gehörte Ambrí. Räto Raffainer scheiterte an Lukas Flüeler. Bis zum ersten gefährlichen Schuss der Heimmannschaft mussten sich die Fans bis zur fünften Minute gedulden. Thomas Bäumle konnte den Schuss von Patrik Bärtschi mit der Schulter abwehren. Während einer kurzen Druckphase der Lions blieb Bäumle auch gegen Blaine Down Sieger. Duvie Westcott ist einer der Spieler, die bisher am meisten Kritik einstecken mussten. Mit seinem weiten Pass in der 11. Minute auf Down liess er erstmals in dieser Saison sein Können aufblitzen. Downs Schuss war für Bäumle allerdings zu harmlos. Die stärkste Phase im ersten Drittel hatten die Zürcher in Unterzahl, als Andres Ambühl auf der Strafbank sass. Sie verlagerten das Geschehen in die Angriffszone und setzten Ambrí unter Druck. Westcott tanke sich in dieser Phase durch die Tessinerreihen durch und konnte erst von Bäumle gestoppt werden. Im lauen Startdrittel bot die letzte Minute noch etwas an Spannung. Thomas Bäumle verhinderte gegen Down das 1:0. Auf der Gegenseite hatte Lukas Flüeler Glück, nicht das 0:1 zu erhalten.

Zwei Powerplaytore

Blaine Down erlöste die Lions in der 24. Minute. Zum ersten Mal in dieser Saison konnten die Zürcher in Führung gehen. Zdenek Kutlak sass auf der Strafbank, als Down die Tessiner Abwehr umspielen konnte und den Puck ins Tor schob. Die Reaktion von Ambrí blieb nicht aus. Der Druck wurde aber nicht belohnt. Im Gegenteil. Die Zürcher wurden von Schiedsrichter Stefan Eichmann belohnt. Er schickte Adrian Brunner etwas kleinlich auf die Strafbank und schaffte damit die Voraussetzung für das 2:0 von Thierry Paterlini. Thomas Bäumle konnte den Schuss von Adrian Wichser noch mirakulös abwehren, war dann gegen den Backhandschieber von Paterlini chancenlos. Das schönste Tor des Abends schossen die Gäste. Gregory Hofmanns Schuss passte genau oberhalb der Schulter von Lukas Flüeler zum 2:1 ins Tor. Mit ihren wenigen Schüssen waren die Tessiner genug gefährlich, um die Zürcher zittern zu lassen. Blaine Down setzte dem in der 37. Minute mit seinem zweiten Tor zum 3:1 ein Ende. Trotzdem Ambrí steckte nicht auf und kam durch Demuth in der 38. und Raffainer in der 39. Minute weiter zu guten Chancen für den neuerlichen Anschlusstreffer.

Inti Pestoni sorgt in der 47. Minute für die erste nennenswerte Szene des Schlussdrittels. Nach einem Sprint verweigerte seine Stocktechnik jedoch den Dienst, was Andri Stoffel die Gelegenheit gab, den Gegner unsanft von der Scheibe und in die Bande zu spedieren.

In der 55. Minute mache Blaine Down seinen Hattrick komplett. Duvie Westcott hatte gerade seine Zweiminutenstrafe abgesessen, als Down ins Drittel der Tessiner fahren konnte und Thomas Bäumle sicher bezwang. Damit waren die letzten Zweifel über den Ausgang dieser Partie beseitigt. Sven Ryser und Thibaut Monnet hatten gar noch das 5:1 auf dem Stock.

Die Zürcher sind zwar noch nicht böse, wenigstens sind sie nicht mehr punktelos. Ambrí erwies sich als der erhoffte Aufbaugegner, der verhinderte, dass die Zürcher vollends in die Krise rutschten. Kommt am Dienstag gegen den EHC Biel die Bestätigung, sieht alles schon wieder rosiger aus im Hallenstadion. Das Resultat täuscht. Die Lions haben auch heute über weite Strecken nicht das Hockey gezeigt, das man von ihnen erwarten würde. Erst als sie mit 4:1 führten, waren sie in der Lage, den Gegner zu dominieren.

Torschüsse: 32:15 (12:3; 15:5; 5:7)

Aufstellung:

ZSC Lions:Flüeler (Ersatz: Meili); Seger, Murphy; Westcott, Geering; Stoffel, Schnyder; Müller, Camperchioli; Down, Pittis, Bärtschi; Monnet, Wichser, Ambühl; Paterlini, Ziegler, Bühler; Krutov, Bastl, Ryser.

HC Ambrí-Piotta Bäumle (Ersatz: Croce); Kutlak, Gautschi; Stirnimann, Randegger; Kobach, Casserini; Marghitola, Vassanelli; Demuth, Meier, Bianchi; Lehoux, Kariya, Walker; Raffainer, Westrum, Duca; Pestoni, Brunner, Hofmann.