Caminada mutiert zum Matchwinner für Gottéron

Von Roland Jungi

Beinahe wären die Fribourger wie gestern Abend gegen die Bieler als Verlierer vom Eis gegangen. Die Tigers holten einen Zweitorerückstand auf hatten gar die Möglichkeit, die Partie in der regulären Spielzeit für sich zu entscheiden. Dagegen legte Pascal Caminada sein Veto mit hervorragenden Paraden ein. Der 4:3-Auswärtssieg der Gäste geht letztlich in Ordnung.

Rest des BerichtsDie Nervosität war beiden Teams nach den gestrigen Auftaktniederlagen anzumerken. Doch die Tigers nutzten bereits ihr erstes Power-Play aus. Steiner liess Caminada keine Chance. Nur eine Minute später glich Plüss nach einem katastrophalen Fehler von Murphy postwendend wieder aus. Danach brachten es die Gäste fertig eine über drei Minuten dauernde doppelte Überzahlsituation nicht zu nutzen. Aber auch die Tigers vergaben im Power-Play zahlreiche gute Möglichkeiten, d.h. sie scheiterten an ihrem Unvermögen vor des Gegners Tor oder an den guten Reflexen von Gottéron-Goalie Caminada.

Beinahe wären die Emmentaler zu Beginn des Mitteldrittels in Führung gegangen, doch Caminada verhindert mit einer guten Parade einen möglichen Shorthander durch Murphy. Der von Biel zu den Fribourgern gestossene Torhüter zeigte danach auf, dass sich seine Vorderleute auf ihn verlassen können. Unter anderem machte dieser Schüsse von Helfenstein und Lardi zunichte. In der 32. Minute erlief Bykov einen Fehlpass von Haas und buchte eiskalt die erstmalige Führung für die Gäste. Es kam wenige Minuten später noch besser für das Team von Trainer Pelletier. Ein Schuss von Verteidiger Abplanalp wurde durch einen Schlittschuh eines Langnauer Spielers unhaltbar ins eigene Tor abgelenkt. Der Treffer wurde irrtümlich Gamache, der Berner Leihgabe gutgeschrieben. Kurz vor dem zweiten Sirenenton verkürzte Simon Moser auf 2:3.

Als Verteidiger Reber in der 43. Minute den verdienten Ausgleich, Power-Play, erzielen konnte, nahm die Partie immer mehr an Intensität zu. Doch die Tigers sündigten im Abschluss. Im Gegenzug bewahrte Conz die Tigers vor weiteren Gegentoren mit zum Teil sehenswerten Paraden. In der 57. und 59. Minute prüften Murphy und Gamache die Standfestigkeit der Tore. Es blieb nach 60 Minuten beim Remis. Ausser, dass sich Heins vorzeitig in die Kabine verabschieden konnte, vermochten sowohl die Tigers als auch die Fribourger nicht den „Sudden Death“ zu erzielen. Im anschliessenden Penaltyschiessen mutierte Pascal Caminada zum Penaltykiller und auf der Fribourger Seite verwandelten die Rosa, Sprunger und Jeannin eiskalt.

SCL Tigers - Fribourg-Gottéron 3:4 (1:1, 1:2, 1:0, 0:0) nV.

Ilfisstadion. - 5216 Zuschauer. - SR Reiber; Dumoulin/Kaderli.

Tore: 3:19 Steiner (Pelletier, Iggulden / Ausschlüsse Jeannin, Heins) 1:0. 4:53 Plüss (Sprunger) 1:1. 31:28 Bykov (Plüss) 1:2. 34:51 Gamache (Abplanalp, Rosa) 1:3. 38:11 Simon Moser (Haas, Reber) 2:3. 42:38 Reber (Lüthi, Helfenstein / Ausschluss Loeffel) 3:3.

Penaltyschiessen: Steiner verscheisst, Rosa trifft; Schild verschiesst, Sprunger trifft, Iggulden verschiesst, Jeannin trifft.

Strafen: 7mal 2 Minuten gegen Tigers; 9-mal 2 Minuten plus 10 Minuten (Heins) gegen Gottéron.

SCL Tigers: Conz; Murphy, Lardi; Lüthi, Schilt; Reber, Lindemann; Marolf, Bucher; Iggulden, Pelletier, Steiner; Schild, Haas, Brooks; Claudio Moggi, Camenzind, Sandro Moggi; Simon Moser, Genazzi, Helfenstein.

HC Fribourg-Gottéron: Caminada; Birbaum, Heins; Collenberg, Abplanalp; Ngoy, Loeffel; Rytz, Lukas Gerber; Knoepfli, Mowers, Rosa; Gamache, Jeannin, Leblanc; Plüss, Bykov, Sprunger; Wirz, Botter, Lüssy.

Bemerkungen: Tigers ohne Flückiger, Christian Moser (beide verletzt), Lemm, Adrian Gerber (beide überzählig). Gottéron ohne Aubin, Hasani (beide verletzt), Leuenberger, Lauper, Lakhmatov (alle überzählig). - Vor dem Spiel Trauerminute für den verstorbenen René Zeh, dem letzten Präsidenten des SC Langnau und erstem Verwaltungsratspräsidenten der SCL Tigers. Mowers fällt verletzt mit Platzwunde an der Stirn aus. Pfostenschüsse: 57. Murphy, 59. Gamache.

Best-Players: SCL Tigers: Simon Moser; Gottéron: Andrej Bykov