Biel bestraft Gottérons Überheblichkeit

Von Roland Jungi

Den verdienten Extrapunkt sicherten sich die Bieler zwar erst im Penaltyschiessen, doch diesen hat sich die Mannschaft von Trainer Kent Ruhnke mehr als nur verdient. Die Fribourger vermochten nicht an die gestrige Leistung gegen Schlusslicht Ambri-Piotta anzuknüpfen, sodass die Niederlage die logische Folge davon war.

Fribourg-Gottéron war nicht mit der Absicht an den Bielersee gereist, um irgendwelche Geschenke zu machen. Sofort übernahm die Mannschaft von Trainer Serge Pelletier das Kommando. Mowers vergab früh eine gute Möglichkeit. Im ersten Power-Play der Partie zu Gunsten der Gäste, prüften Casutt und Aubin die Reflexe von Biel Goalie Caminada. Gloor war es vorbehalten, sich kurz danach die erste Chance für sein Team notieren zu lassen. Goalie Caron war sehr aufmerksam. Die optische Überlegenheit der Fribourger wurde in der 12. Minute gebrochen. Fata düpierte Caron mit einem feinen Handgelenkschuss. Die Freude, ob der Führung dauerte lediglich zwei Minuten. Verteidiger Brown produzierte einen kapitalen Fehlpass, diesen erlief Plüss. Dieser liess gekonnt Caminada aussteigen und schob eiskalt zum Ausgleich ein. Im weiteren Verlauf des Startdrittels konnten die Gäste Power-Play spielen. Beim Zweiten liessen die Fribourger die Scheibe gut in den eigenen Reihen zirkulieren, sodass letztlich Verteidiger Birbaum keine Mühe bekundete, die Scheibe im Bieler Tor zu versorgen.

Verkehrte Welt im Mitteldrittel. Gastgeber Biel entwickelte Zug aufs Fribourger-Tor. Wetzel scheiterte an Caron. Wie man Tore schiesst, zeigte Oldie Martin Steinegger in der 22. Minute. Aus vollem Lauf von der blauen Linie liess dieser Caron keine Abwehrmöglichkeit. Fata und zweimal Bordeleau sündigten vor Caron. Verteidiger Brown musste von der Strafbank mitverfolgen, wie seine Dummheit Folgen haben wird. Steinegger vermochte den durchbrechenden Plüss nur mit einem Foul zu stoppen. Verdikt: Penalty! Diese Möglichkeit liess sich Jeannin nicht nehmen und verlud Goalie Caminada. Kurz vor Spielhälfte glich Rico Fata, der bisher auffälligste Bieler Spieler, im Power-Play erneut aus. Bis zum zweiten Sirenenton nahmen die Fribourger wieder die Initiative. Knöpfli und Jeannin liessen hochkarätige Möglichkeiten aus.

Im regulär letzten Drittel standen die Bieler viel näher am möglichen Erfolg. Fribourg-Gottéron versuchte sich im destruktiven Spiel und hatte Glück, dass die Seeländer kurz vor Schluss nicht noch den Siegestreffer erzielen konnten. Die logische Konsequenz: Over-Time! Gottéron drückt die Bieler in deren eigene Verteidigungszone zurück. Danach setzte Fata die Scheibe an den Pfosten und im nächsten Angriff vergab Seydoux, der Ex-Fribourger, den Matchpuck. Sebastien Bordeleau und Kevin Lötscher vermochten als einzige ihre Penalties zu versenken, die restlichen sechs Schützen scheiterten vor den gegnerischen Goalies. Der Sieg der Bieler geht letztlich in Ordnung.

Telegramm

Biel - Fribourg-Gottéron 4:3 n.P. (1:2, 2:1, 0:0, 0:0).

Eisstadion. - 5178 Zuschauer. - SR Prugger; Dumoulin/Kohler.

Tore: 12. Fata (Wetzel, Lötscher) 1:0. 14. Plüss (Ausschlüsse Schneeberger; Casutt) 1:1. 17. Birbaum (Casutt, Bykov / Ausschluss Brown) 1:2. 22. Steinegger ( Bärtschi, Peter) 2:2. 28. Jeannin (Penalty / Ausschluss Casutt) 2:3. 29. Fata (Truttmann, Bordeleau / Ausschluss Casutt) 3:3.

Penaltyschiessen: Bordeleau trifft, Mowers verschiesst, Fata verschiesst, Aubin verschiesst, Lötscher trifft, Jeannin verschiesst, Jackman verschiesst, Sprunger verschiesst.

Strafen: Biel: 5-mal 2 Minuten; Fribourg-Gottéron: 7-mal 2 Minuten plus 10 Minuten Disziplinarstrafe (Birbaum).

EHC Biel: Caminada; Kparghai, Brown, Schneeberger, Steinegger; Jackman, Seydoux; Trunz; Truttmann, Bordeleau, Fata; Ehrensperger, Peter, Bärtschi; Lötscher, Tschantré, Wetzel; Zigerli, Gloor, Beccarelli; Tschannen.

HC Fribourg-Gottéron: Caron; Collenberg, Heins; Birbaum, Abplanalp; Leuenberger, Voisard; Loeffel; Hasani, Jeannin, Casutt; Lakhmatov, Aubin, Mowers; Lauper, Bykov, Sprunger; Knöpfli, Wirz, Plüss.

Bemerkungen: Biel ohne Berra, Fröhlicher (beide krank), Gossweiler, Meyer, Nüssli (alle verletzt), Salmonsson (überzähliger Ausländer). Fribourg-Gottéron ohne Ngoy, Leblanc, Botter, Gerber (alle verletzt), Ouellet (überzähliger Ausländer). - 63. Pfostenschuss Fata. - Best-Players: Rico Fata / Sandy Jeannin.