Ajoie schlägt Langenthal – wortwörtlich

Von Leroy Ryser

Die Spieler des HC Ajoie trugen heute pinkfarbene Leibchen für den Kampf gegen Brustkrebs. Vielleicht trug der Referee Gian-Reto Peer aus diesem Grund eine rosa Brille. Eine schlechte Schiri-Leistung war jedenfalls die Folge seiner Anwesenheit. „Heute konnten wir das Glück nicht erzwingen“, meint Patrik Gurtner. Die HC Ajoie ringt den SC Langenthal regelrecht mit einem 4:1 nieder.

Das Spiel in der Ajoie versprach Spannung. Bereits in den vergangenen Jahren waren die Duelle eng, hart und es war meist viel los in der „Hölle“ Voyeboeuf. Auch heute war das Spiel hart, hart aber unfair. Die Spieler des HC Ajoie griffen zu unfairen Checks an der Bande, meist mit den Armen voran oder Checks in den Rücken, dass die Köpfe des Gegners gefährlich an die Banden schlugen. Das schlimmste aber daran war die Leistung des Schiedsrichters Gian-Reto Peer, denn dieser liess das überhaupt erst durchgehen.

Langenthal aber spielte vielleicht ein wenig zu freundlich und nett. Anstatt sich zu wehren und ein harten Check zurückzugeben, spielten Sie weiter Regelkonform. Ajoie jedenfalls wusste dies auszunutzen und erzielten im ersten Drittel zwei clevere Tore. „Im ersten Drittel kam Ajoie „wie die Tuble“, meint Yanick Bodemann, „wir sind regelrecht überloffen worden. Zudem war es schwierig den Rhythmus zu finden aufgrund der vielen Strafen.“

Ajoie wurde bereits am Schluss des ersten Drittels mit einer unverständlichen Strafe gegen Larose belohnt. Ajoie spielte druckvoll auf das Gegnerische Tor und dank den gefährlichen Blueline-Schüssen der ersten Powerplay-Linie, sorgten Sie immer wieder mit gefährlichen Chancen für Aufregung.

Im zweiten Drittel hatte der SCL ein bisschen Pech. Nach einem schönen Angriff vom Youngster Sven Bärtschi nach 25 Minuten traf dieser nur den Pfosten. „Wir konnten das Glück heute nicht erzwingen“, meinte Patrik Gurtner. Auch in der 26. Minute, nach etlichen Powerplay-Chancen wollte der Puck einfach nicht im Tor der Prontruter eintreffen. Während Stephan Moser den zweiten Pfostenschuss hatte, war stets eine bekannte Gefahr vom Duo Desmarais-Roy ausgegangen. Und da die ungenutzten Chancen meist auf der gegnerischen Seite ausgenutzt werden, war es Desmarais der Hauert nach 36:51 den Puck zum 3:0 auflegte.

Die Schiedsrichterleistung wurde auch im zweiten und dritten Drittel nicht besser. Obschon der HC Ajoie neun Bankstrafen erhielt, hätte viel mehr gepfiffen werden sollen. Greift ein Schiedsrichter von Anfang an richtig ein, werden solche unfaire Handlungen meist unterbunden.

Der SCL aber spielte im letzten Drittel besser. Dies fand auch Patrik Gurtner: „Wir haben reagiert. Wären die Tore gefallen, welche wir verdient hätten, hätte das Spiel anders ausgesehen. Heute war es aber leider nicht so.“ Trotzdem konnte der SCL in der 52. Minute den ersten Anschlusstreffer erzielen.

Die Chance die Aufholjagd zu unterbinden hatte nach 58 Minuten Portmann. Dieser aber scheiterte dank schneller Reaktion von Goalie Walter. Ein letztes Aufbäumen wurde dann aber vom Schiedsrichter unterbunden. Nachdem der SCL den Torhüter herausnahm, hatte Desmarais ein Laufduell mit Michel Fäh. Desmarais räumte diesen unfair aus dem Weg und erzielte das entscheidende 4:1.

Gian Reto Peer hat somit dem SC Langenthal eine bessere Platzierung mitverunmöglicht. Der HC Ajoie gewinnt mit einem rosafarbenden T-Shirt vor heimischem Publikum mit 4:1.

14. Runde Meisterschaft Nationalliga B

HC Ajoie - SC Langenthal 4:1 (2:0, 1:0, 1:1)

Voyeboeuf. – 1766 Zuschauer. – SR: Peer Gian-Reto, Brunner Markus/Wüst Simon

Tore: 8:50 Portmann (Desmarais, Orlando) 1:0, 17:54 Ruhnke (Desmarais, Hauert/Ausschluss Larose) 2:0, 36:51 Ruhnke (Hauert, Desmarais/Ausschluss Jannick Fischer) 3:0, 51:42 Murley (Lüssy, Larose/Ausschluss Pedretti) 3:1, 59:27 Desmarais (aufs leere Tor) 4:1.

Strafen: 9x2 Strafminuten gegen Ajoie, 6x2 Strafminuten gegen Langenthal, plus 10 Minuten Disziplinarstrafe gegen Gerber.

HC Ajoie: Dupont; D’Urso, Rauch; Hauert, Hostettler; Studer, Zanatta; Orlando, Zangger; Barras, Roy, Desmarais; Pedretti, Portmann, Posse; Lüthi, Ruhnke, Bartlome; Tuffet, Schluchter.

Langenthal: Walter; Randegger, Jannick Fischer; Bochatay, Gurtner; Fäh, Wegmüller; Murley, Lüssy, Larose; Simon Fischer, Baumgartner, Gerber; Gruber, Bodemann, Moser; Schäublin, Bärtschi, Kummer.

Bemerkungen: Ajoie ohne Chételat (verletzt). Langenthal ohne Aegerter, Blaser (beide verletzt), Burri (beim EHC Burgdorf) und Bashkirov (EV Zug). 24:16 Pfostenschuss Bärtschi, 34:23 Pfostenschuss Moser, 57:57 Time-Out SC Langenthal, 58:56 SC Langenthal ohne Goalie Walter zu Gunsten eines sechsten Feldspielers.