Wieder nur ein Punkt für Rappi

Von Pascal Zingg

Nach der desolaten Leistung in Langnau war für die Rapperswiler Rehabilitation angesagt. Auf der anderen Seite wollten die Genfer zu einem sechs Punkte Wochenende ansetzen.

Normalerweise sind die Rapperswiler ja als Langsamstarter bekannt, nicht so heute, es waren gerade mal 13 Sekunden gespielt, da brachte Roest die Scheibe gefährlich vors Tor, und weil ein Genfer noch leicht ablenkte, war das 1-0 auch schon Tatsache. In der Folge hatten beide Teams ihre Chancen, wobei die Genfer etwas stärker wurden. Rappi indes fuhr den einen oder anderen gefährlichen Konter, einen dieser Konter konnte Roest in der 10. Minute prompt zum 2-0 nutzen. Nun war Rappi beflügelt, und um die Genfer ganz zu demoralisieren, legte sich Berglund auch noch mit der Genfer Bank an. Als er und Kolnik für je vier Minuten auf der Bank sassen, beruhigte sich das Spiel dann wieder etwas. In der 20. Minute holte sich Bütler schliesslich noch einen dummen Zweier ab, so dass die Genfer zu ihrer Schlussoffensive starten konnten. Erst prüfte Kolnik Streit und dann traf Vigier das Tor, die Sirene und ein Pfiff des Linienrichters kamen zwar bevor die Scheibe im Tor war, dies beeindruckte Schiri Prugger jedoch kaum und so stands nach 20:00 2-1.

Das zweite Drittel eröffneten die Genfer dann gleich mit einem Pfostenknaller von Fedulov. Da man kurze Zeit später auch noch in Überzahl agieren konnte, kamen die Genfer nun besser ins Spiel. Das Ganze wurde jedoch von einer Gobbi Strafe gebremst. In der Folge lief nicht mehr viel, bis Geyer bei Spielhälfte den Puck nicht wegbrachte und Vigier mit dem 2-2 profitieren konnte. Damit war das Momentum auf Genfer Seite gefallen, dachte man, denn nur 40 Sekunden später passte Raffainer vors Tor und Breitbach lenkte die Scheibe ins eigene Tor ab. Kurz nach diesem Tor konnte Rappi während 1:08 fünf gegen drei spielen, man tat dies jedoch zu statisch, um weiter davonziehen zu können. Als die Genfer wieder zu viert waren, hatte Conz bei einem Break den Ausgleich auf dem Stock, eigentlich war er schon an Streit vorbei, doch dann zauberte der Rapperswiler Torhüter den Puck doch noch irgendwie am Tor vorbei. Auf der anderen Seite spielte dann Debrunner Rizzello frei, was dieser im zweiten Anlauf zum 4-2 nutzte. Freuen konnte sich Rizzello jedoch nicht über den Treffer, denn ein frustrierter Genfer strecke ihn mit einem Elbogencheck nieder, was der eher schwache Schiedsrichter jedoch nicht sah. Rappi war nun also wieder mit zwei Längen vorne, und die Genfer mussten reagieren. In der 36. Minute versuchte dies Schilt mit einem Blue Liner, da der Schuss noch von Vigier abgelenkt wurde, hatte Streit keine Abwehrchance. Servette war also wieder dran, man war jedoch nicht zwingend, doch als die Rappi Verteidigung in der 39. Minute die Scheibe wieder nicht raus brachte, bedankten sich die Genfer mit dem 4-4. Nach dem zweiten Drittel konnte man dann beobachten, wie sich McSorley lange mit Prugger unterhielt, anscheinend war er mit dessen Arbeit nicht zu frieden.

Zu Beginn des letzten Drittels hatten dann beide Teams gute Chancen das Spiel für sich zu entscheiden. Je länger das Spiel jedoch dauerte, desto mehr stellten sich die Teams auf eine Verlängerung ein. Das Spiel begann daher etwas abzuflachen. Dies änderte sich in der 60. Minute. Erst erboste das Publikum, weil Prugger eine vermeintliche Spielverzögerung eines Genfers nicht sah. Als es dann zwei Minuten gegen Roest gab, weil sein Gegenspieler den Stock nicht festhalten konnte, brachen alle Dämme. Die erbosten Zuschauer schossen alles aufs Eis was sie hatten, was Prugger anscheinend über einen Spielabbruch nachdenken liess. Als dann wieder gespielt wurde, liessen die Genfer die letzten Sekunden zerrinnen, denn sie waren der Meinung, dass das Eis noch immer nicht sauber war. Auch zu Beginn der Verlängerung sah Mona noch etwelche Krümelchen auf dem Eis. Ziemlich pingelig liess er sie unter einem gellenden Pfeifkonzert entfernen. Als dann wieder Eishockey gespielt wurde, waren die Genfer eher harmlos. Das Gefiel General McSorley natürlich gar nicht, er nahm deshalb ein Timeout. Kurz später nahm er gar Mona aus dem Kasten, wobei die Rapperswiler fast das leere Tor getroffen hätten. Als beide Teams wieder komplett mit je vier Feldspielern agierten, schaltete sich noch einmal Prugger ein und schicke Lindström in die Kühlbox, anscheinend hatte er sich McSorleys Worte zu Herzen genommen. Nach einer weiteren Eisreinigung war es schliesslich Bezina, der die Genfer zum Sieg schoss.

Abschliessend muss man sagen, dass man aus Rapperswiler Sicht dieses Spiel hätte gewinnen müssen, schliesslich führte man zwei Mal mit zwei Toren. Morgan Samuelsson meinte nach dem Spiel, dass man in diesen Momenten etwas Übermotiviert war, und zu kompliziert agieren wollte, anstatt einfach weiter zu spielen. Die Leistung des Schiedsrichtertrios wollte und konnte Samuelsson indes nicht kommentieren.