Sechs verrückte Minuten

Von Urs Berger, Fotos von Thomas Oswald

Ein nicht ganz alltägliches Spiel wurde innerhalb von sechs Minuten entschieden. Nach dem die ZSC Lions mit 4 zu 1 in Führung gegangen waren, konnten die Lakers auf 4 zu 3 verkürzen, ehe die Stadtzürcher innerhalb von drei Minuten auf 6 zu 3 davon ziehen konnten.

Die ZSC Lions schienen im ersten Drittel das Spiel auf die leichte Schulter zu nehmen. Die SCRJ Lakers waren in den ersten drei Minuten wacher und so kam es wie es kommen musste. Nach 121:38 Minuten ohne Torerfolg schoss Marco Capaul den dritten Abpraller von Ari Sulander in das Tor der Stadtzürcher ein. Die Freude der SCRJ Lakers ab diesem Treffer war so gross, dass man in der 5. Minute Adrian Wichser vergass. Dieser konnte unbehelligt abdrücken und schon war das Spiel wieder ausgeglichen. Nun entwickelte sich ein munteres und schnelles Spiel. Immer wieder kamen beide Mannschaften gefährlich vor das Tor des Gegners, doch entweder fischten die Torhüter die Schüsse oder die Verteidigung räumte vor dem Tor weg. So wogte das Spiel hin und her und erst in der 13. Minute konnte Adrian Wichser zum 2 zu 1 erhöhen. Nun kamen die Zürcher besser ins Spiel, doch die Lakers hielten dagegen. Die Lions liessen sich aber nicht beirren, setzen die Verteidiger unter Druck und das Spiel drohte zu kippen. Doch die Lakers wehrten sich mit allen Mitteln und heilten dagegen. So endete denn auch das erste Drittel 2 zu 1 für die Stadt Zürcher.

Kaum war das Mitteldrittel gestartet, konnten die Lions auf 3 zu 1 erhöhen. Wer nun glaubte, die Entscheidung sei gefallen, irrte sich. In der 30. Minute fielen alle defensive Dämme und die Tore fielen während 6 Minuten im Minuten Takt. Zuerst erhöhte Sven Helfenstein auf 4 zu 1, danach verkürzten Staecy Roest (33.) und Patrick Fischer (34.) auf 4 zu 3. Nun waren die Löwen im stolz verletzt und erhöhten durch Robert Petrovicky (35.) und Mikael Karlberg (37.) auf das Schlussresultat von 6 zu 3. Danach konnten weder die ZSC Lions noch die Lakers zu vielversprechenden Chancen vor dem jeweiligen Tor kommen. So endete denn ein intensives und unterhaltsames Spiel nicht unverdient mit einem Sieg der Zürcher.

Der Trainer der Lakers, Bill Gilligan, muss sich nun überlegen, wie er am nächsten Samstag gegen den gleichen Gegner zu Hause im Lido auf diese Niederlage reagieren wird. Klar scheint nur, dass man auf der Torhüterposition weder mit Marco Streit noch mit dem jungen Michael Tobler zu 100% glücklich sein kann. Doch nur den Torhütern die heutige Niederlage in die Schuhe zu schieben wäre nicht fair, passte auch im Sturm und in der Verteidigung nicht viel zusammen. Doch dies kann kaum erstaunen, wurden doch die Linien auf de Suche nach der richtigen Mischung, immer wieder durcheinander gewirbelt. Ob am Samstag Bill Gilligan am Samstag die Linien so zusammen hat, wie er das möchte, wird sich weisen.