Noch ist nicht alles besser in Basel

Von Martin Merk, Fotos von Melanie Beyli

Viel änderte sich in Basel, das Resultat blieb aber zumindest gegen den HC Ambrì-Piotta dasselbe. 2:5 verlor der Aufsteiger gegen die Nordtessiner und gab dabei eine 2:0-Führung aus der Hand.

Jahrzehntelang gab es keine Spiele zwischen Basel und Ambrì, diese Saison ist es bereits die vierte Begegnung, zählt man die Testspiele auch hinzu und jedes Mal ging das Team des HC Ambrì-Piotta bisher als Sieger vom Eis. Diesmal sollte alles besser werden aus Basler Sicht. Motiviert durch den Punkt aus Davos am Vortag – Ambrì verlor gleichzeitig zu Hause gegen Fribourg – wollte das Schlusslicht mit seinem neuen Trainer Paul-André Cadieux bei seinem ersten Heimspiel hinter der Bande gegen den Tabellenzehnten endlich wieder siegen.

Das Spiel begann auch nicht schlecht für die Basler, kamen sich doch schnell zu Chancen dank einer Powerplay-Situation. Richtig aussichtsreich waren die Torgelegenheiten jedoch erst, als in der 9. Spielminute Ambrìs Topscorer Jean-Guy Trudel gefährlich vor Oliver Wissmann, der im Basler Tor erneut den Vorzug gegenüber Flavio Streit erhielt, auftauchte. Sein Pass vor Wissmann in Richtung Christian Matte wurde jedoch vom Basler Defensiv-Center Cornel Prinz gerade noch abgefangen. Zwei Minuten später rettete Wissmann alleine gegen Vitaly Lakhmatov. Dann folgten die zwei Minuten der beiden kanadischen Stürmer Brandon Convery und Jeff Toms. In der 15. Minute traf Convery aus kurzer Distanz nur den Ambrì-Torhüter Pauli Jaks, doch Toms verwertete den Abpraller zum 1:0. In der 16. Minute die zweite Szene um die beiden Kanadier, welche mit René Stüssi den Paradesturm der Gastgeber bildeten. In Unterzahl konnte Dino Kessler nach einer Ambrì-Chance befreien, Convery stürmt in Richtung Pauli Jaks los und passte diesmal vor ihm direkt Toms an, der erneut verwertete. Ein Doppelschlag innerhalb von 98 Sekunden, dieser wiederum weckte die Tessiner auf, welche in der Folge immer öfters gefährlich vor Wissmann auftauchen sollten.

Bereits in der 18. Minute konnte Marco Bayer verkürzen, indem er einen Schuss Mike Gauls unhaltbar ins Tor lenkte. 27 Sekunden vor Drittelsende vermochte Corsin Camichel nach einem Pass von Loïc Burkhalter in einer 2:1-Situation den Puck nicht an Wissmann vorbeizubringen. Mit einem Eintore-Vorsprung gingen die Basler also in die Pause, danach zeigten sie bei weitem nicht mehr ihr bestes Eishockey. Torschüsse wurden lange nur auf das Gehäuse des EHC-Goalies Oliver Wissmann abgegeben. In der 27. Minute verwertete Christian Matte einer dieser Schüsse, er kam nach einem Pfostenschuss von Mike Gaul als erster an die Scheibe und brachte diese über die Torlinie. Keine 54 Sekunden später traf Gaul selbst sogar zur Führung. Erst in der 30. Minute kamen die Basler wieder zu einer richtigen Tormöglichkeit. Doch getroffen hatte im Mitteldrittel nur noch ein weiterer Ambrì-Spieler: Der Verteidiger Marco Bayer durfte sich auch als Doppeltorschütze feiern. Auslöser war ein anderer Doppeltorschütze: Jeff Toms verschuldete die davon ausgehende Strafe, weil er ohne Helm weitere Zweikämpfe bestritt.

Im Schlussdrittel lief dann lange nicht viel. Ambrì schien einen Gang zurückzuschalten und die Basler tauchten angesichts des Rückstandes zu selten vor dem gegnerischen Tor auf. Die Gemüter erhitzte dann in der 49. Minute eine Fünfminuten-Strafe, die der Schiedsrichter Daniel Schmutz zur Überraschung der meisten Anwesenden wegen eines Ellbogenchecks gegen den Basler Cornel Prinz aussprach. Damit war der letzte Funke Hoffnung der Basler auf ein Aufholen wohl endgültig begraben, auch wenn sie trotz dieses Handicaps viel Raum zugestanden erhielten. So lief etwa Laurent Müller, der gestern krankheitshalber fehlte, alleine auf Pauli Jaks zu, schoss jedoch über das Tor. Besser machte es eine halbe Minute später Nicola Celio mit dem letzten Treffer des Spiels zum 2:5. Bis auf ein paar Gehässigkeiten geschah nichts Nennenswertes mehr. Ambrì kehrte nach zwei Heimniederlagen zum Siegen zurück, während die Basler seit 13 Spielen auf den ersten Sieg warten. Und wie schon mit Bob Leslie in Ambrì ging auch dieses Duell mit Paul-André Cadieux als Basler Trainer mit 5:2 an die Leventiner.