Mit Spektakel zu einem 5:7

Quelle: tagesanzeiger.ch/Si

Die ZSC Lions verloren zur Premiere von Trainer Rautakallio gegen Rapperswil und Sulander mit einer Leistenverletzung.

Über fehlende Unterhaltung konnten sich die 7800 Zuschauer im Hallenstadion beim Zürcher Debüt von Pekka Rautakallio nicht beklagen. Allerdings hatten sie es sich wohl ein bisschen anders vorgestellt. Denn bereits nach 147 Sekunden tauchte Rapperswils kanadischer Flügel Dale McTavish vor Ari Sulander auf und schoss das 1:0. Und nur 27 Sekunden später bezwang McTavish den Finnen bereits zum 2:0 - mit einem präzisen Handgelenkschuss. Sulander liess sich nach diesem Treffer mit dem Oberkörper aufs Eis fallen und musste durch den jungen Marc Eichmann ersetzt werden. Der Finne hatte bei seinem Abwehrversuch eine Leistenzerrung erlitten.

McTavishs frühe Doublette bildete den Auftakt eines munteren Toreschiessens, wie man es im Hallenstadion schon lange nicht mehr erlebt hatte. Rückkehrer Stirnimann verkürzte auf 1:2 (5. Minute), doch Alston brachte die Gastgeber mit einer Strafe wieder mehr in Rücklage: Der Kanadier musste von der Strafbank aus das 1:3 (17.) durch Martikainen und das 1:4 (18.) Capauls anschauen. Beim Treffer Capauls machte Eichmann, der sich zunächst mit einigen Paraden gut eingefügt hatte, erstmals einen unvorteilhaften Eindruck. Diesen bestätigte er in der Folge beim 1:5 (19.) Meiers, wo er den Puck gleich selbst ins Tor spedierte, und bei den weiteren Rapperswiler Toren durch Richard (27./3:6) und McTavish (31./3:7).

Die Zürcher bemühten sich allerdings, gegen ihr Schicksal anzukämpfen. Und als sie in der 35. Minute durch Zeiter auf 5:7 herankam, schöpfte das Publikum Hoffnung und trieb die Löwen mit lauten Sprechchören an. Bis zum Ende des Mitteldrittels erspielte sich der Meister noch einige Chancen, scheiterte aber immer wieder an Torhüter Berger. Im Schlussabschnitt schien es dann, als würde den Zürchern die Kraft für weitere Angriffswellen fehlen. Und Rapperswil konzentrierte sich darauf, sein Tor wieder besser abzuschirmen. So vermochten die Gastgeber nicht mehr am Ausgleich zu schnuppern.

Die überragenden Einzelspieler eines interessanten Eishockeyabends waren Rapperswils Kanadier McTavish und Richard, die in dieser Saison schon einige Male in die Kritik geraten waren. McTavish, dessen Hüftverletzung verheilt ist, schoss drei Tore. Richard war an vier Treffern beteiligt. Bei den ZSC Lions blieben die Ausländer eher diskret. Samuelsson schoss ein Tor, Alston bereitete eines vor, doch die neu gebildete Paradelinie Samuelsson/Zeiter/Micheli harmonierte noch nicht.