Gut gekämpft - aber dennoch verloren

Hansruedi Keller

Dank ihren teilweise überragenden Individualisten haben sich die Favoriten aus Genf gegen die GCK Lions nicht unverdient mit 6:3 durchgesetzt. Eine Überraschung verpassten diese durch ihre mangelnde Chancenauswertung einerseits und zusätzlich durch den Erhalt von mindestens zwei keineswegs zwingenden Gegentreffern.

Bei ausgeglichenem Geschehen dauerte es exakt 12 Minuten, bis die Genfer durch Fedulov mit einem Penalty in Führung gingen. Die ob diesem nicht zwingenden Gegentreffer sichtlich geschockten Lions sahen sich nach weiteren 39 Sekunden bereits mit 0:2 hinten, als Schaller die allgemeine Verunsicherung kaltblütig ausnützte. Mit einem schönen Powerplay-Treffer (18.) brachte Rolf Hildebrand seine Mannschaft zurück ins Spiel.

Im zweiten Spielabschnitt wurde die spielerische Überlegenheit der Gäste, bei denen erstmals Kessler und der zuvor verletzte Fedulov mit dabei waren, immer offensichtlicher, und die GCK Lions waren vor allem in der Abwehr beschäftigt. Dort zeichnete sich Papp immer wieder aus und hielt seinen Kasten lange Zeit rein. Doch in der 26. Minute musste er sich ebenso geschlagen geben (Ançay) wie in der 32. (Fischer), als beide Gegner sich im Slot durchsetzten. Bei diesen Gelegenheiten zeigte es sich auch, dass die Verteidigung - nach den Ausfällen von Fäh und Badrutt - momentan wohl etwas gar dünn besetzt ist. Immerhin konnte im Schlussdrittel erstmals nach seiner Verletzung Meichtry wieder eingesetzt werden.

"Wir haben zwei ganz dumme Tore bekommen", ärgerte sich Stefan Badrutt, der wegen Leistenproblemen zum Zuschauen verurteilt war. "Ich bin überzeugt, dass wir die Genfer ohne diese beiden unglücklichen Gegentreffer mindestens noch einige Zeit hätten in Schach halten und ärgern können. Wenn diese Mannschaft nämlich zu lange einem Tor nachrennen muss, dann wird sie nervös, und das wäre noch interessant geworden".

Kurz vor Ende des zweiten Drittels vergab Tiegermann eine gute Möglichkeit, und nach Wiederbeginn (41.) tat es ihm Wanner nach. Nach Loosers 2:4 im Powerplay setzte Belanger Varis mit einem Traumpass ein, doch der Finne vergab kläglich. Besser machte es dann Ançay bei einem Ausschluss Loosers (2:5), und das dritte Powerplaytor der Lions durch Wanner zum 3:5 (53.) beantworteten die Genfer nur gerade 30 Sekunden später mit dem alles entscheidenden 3:6 durch Schafer.