Aus grosser Überlegenheit zu wenig gemacht

Hansruedi Keller

Nach einer souveränen 4:1-Führung und im Prinzip klarer Beherrschung des Gegners mussten die GCK Lions Leader Olten nach individuellen Abwehr-Fehlern nochmals herankommen lassen und den Solothurnern ein 5:5 zugestehen.

"Es ist schon ärgerlich, wenn man das Spiel so klar beherrscht, mit 4:1 führt und dann plötzlich doch noch ins Zittern kommt", analysierte ein nachdenklicher Matti Alatalo nach dem Spiel. "Bis zum 4:1", hat der GCK Lions-Trainer festgestellt, "hat meine Mannschaft alles richtig gemacht, und danach leider einiges nicht mehr." Damit dürfte er die beiden individuellen Abwehr-Fehler gemeint haben (Belanger, Fäh), die indirekt zu den Toren zum 3:4 und zum 4:4 führten und die Solothurner so innerhalb von drei Minuten nochmals in ein bereits verloren geglaubtes Spiel zurück brachten.

Aber auch danach - und dann vor allem wieder in der Verlängerung - hatten die GCK Lions ausreichend gute Gelegenheiten, um dieses Spiel doch noch für sich zu entscheiden. Doch nach Grauwilers 5:4 dauerte es gerade einmal knapp 100 Sekunden, bis Von Rohr mit seinem zweiten Treffer den Ausgleich erzielte, und das ganz einfach, weil der Puck einmal mehr zu wenig konsequent aus der Gefahrenzone spediert wurde.

Die ersten drei Tore der Partie fielen innerhalb von 128 Sekunden: Walser schoss das 1:0, Lindberg glich aus, und Looser verwertete einen genialen Steilpass von Prinz zum 2:1. Im Mitteldrittel liess dann der enorm verbesserte Alston eine Doublette zum 4:1 folgen, ehe erneut Lindberg das 4:2 realisierte. Das bereits nach 47 Sekunden im Schlussdrittel durch Hiltebrand geschossene 4:3 weckte die Oltner endgültig auf und sorgte für eine spannenden, teilweise gar turbulente Schlussphase.

Da die Lions offensichtlich immer noch grosse Probleme beim Umsetzen der neuen Bullyregel haben und oft zu wenig schnell reagieren, brachten sie sich in der 58. (!) Minute wieder einmal selbst in Schwierigkeiten und kassierten eine kleine Bankstrafe. Diese überstanden sie jedoch mit Glück und Einsatz gut und kamen ihrerseits ab der 62. Minute zu einem Überzahlspiel. Doch keine der praktisch im Sekundentakt anstehenden Powerplay-Möglichkeiten wurden verwertet, wobei Chris Belanger den eigentlichen Matchpuck relativ unbedrängt vergab!