Knapper Auftaktsieg der ZSC Lions

Von Andreas Bernhard

Die ZSC Lions siegten im vorgezogenen Spiel gegen Ambrì-Piotta in der Verlängerung 2:1. Ryan Shannon brachte die Zürcher in Führung. Matt D‘Agostini sorgte 67 Sekunden vor Schluss dafür, dass es zur Verlängerung kam. Roman Wick entschied die Partie nach nur 20 Sekunden Verlängerung. Beide Mannschaften sündigten, vorallem im ersten Abschnitt, im Abschluss.

Die Gäste aus dem Tessin mussten bis zur dritten Minute warten bis sie zum ersten Mal ins Zürcher Drittel vorstossen konnten. Matt D‘Agostini sah seinen Schuss von Lukas Flüeler abgewehrt. Davor hatten die Zürcher durch Roman Wick und Chris Baltisberger bereits erstklassige Torchancen. Das Spielgeschehen glich sich nach der ersten Strafe (Ryan Shannon, Haken) zwischenzeitlich etwas aus. Während dem Powerplay hatte Ambrì die bisher grösste Torschance. Nach einer schönen Kombination über Paolo Duca und Peter Guggisberg scheiterte Thibaut Monnet am hervorragend reagierenden Flüeler. Ähnlich eng wurde es in der achten Minute auf der anderen Seite. Nach einem Doppelpass von Ronalds Kenins mit Inti Pestoni scheiterte der Lette an Goalie Sandro Zurkirchen. Die Zürcher leisteten sich gleich mehrmals gefährliche Scheibenverluste der offensiven blauen Linie. Einer davon führte zu einer 2:1-Situation der Tessiner, bei der Severin Blindenbacher rutschte zudem noch aus. Der Abschluss von Eliot Berthon schlitterte knapp am Tor vorbei. Ein anderes Mal fuhr Peter Guggisberg, der sich in einer Spiellaune zeigte wie zuletzt zu seinen Davoser Zeiten, allen davon und scheiterte an Flüeler. Zwei Minuten vor Drittelsende hätte das Tor für Ambri fallen müssen. Peter Guggisberg und Cory Emmerton verpassten obwohl Flüeler bereits geschlagen war. Trotzdem machten die Zürcher den stärkeren Eindruck. Dank Sandro Zurkirchen konnten sich die Leventiener schadlos halten. In der 13. Minute zeigte der Tessiner Goalie seine beste Tat. Den ersten Schuss von Luca Cunti wehrte er ab, den Nachschuss von Chris Baltisberger liess er in der Fanghand verschwinden.

Die ZSC Lions taten sich zu Beginn des Mitteldrittels schwer. Ambrì störte früh und unterband die Angriffsauslösungen der Zürcher. Erst in der 28. Minute wurde es wieder gefährlich vor Zurkirchen, der sich mirakulös gegen Cedric Hächler zur Wehr setzte. Die Szene löste den Knoten. Die Lions spielten wieder druckvoll wie im ersten Drittel, blieben aber fehleranfällig. So brauchten sie in der 33. Minute Glück, um das 0:1 durch Janne Pesonen zu verhindern. Die ZSC Lions konnten die letzten 72 Sekunden des Drittels in Überzahl spielen. Adrien Lauper wurde für Haken bestraft. Ambrì wehrte sich erfolgreich. Auch nach 40 Minuten warteten die Zuschauer auf das erste Tor der Partie, die im zweiten Drittel etwas weniger Unterhaltung bot als im Startabschnitt.

48 Sekunden aus der Strafe gegen Lauper blieben den Zürcher zu Beginn des Schlussdrittels noch. Am Resultat änderte das nichts. Die Erlösung für die Zürcher kam in der 43. Minute. Roman Wick spielte quer vors Tor auf den freistehenden Ryan Shannon, der keine Mühe hatte, den Puck im offenen Tor zu versenken. Die Erleichterung beim Torschützen war nicht zu übersehen. Chris Baltisberger musste in der 47. Minute für Behinderung auf die Strafbank. Das Powerplay von Ambrì war zwar nicht erfolgreich, sorgte aber dafür, dass die Tessiner wieder einmal offensiv in Erscheinung treten konnten. Den Angriffen fehlte nun aber die Durchschlagskraft. Zu oft wurde noch der nächste Pass gesucht, anstatt zu schiessen. Die ZSC Lions überstanden die Druckphase von Ambrì problemlos und kontrollierten das Spiel fortan. Die Tessiner nahmen den Torhüter raus und erzielten 67 Sekunden vor dem Schlusspfiff den Ausgleich. Nach dem Bullygewinn ging es blitzschnell. Mikko Mäenää erhielt die Scheibe an der blauen Linie, zog ab und Matt D‘Agostini konnte ins Tor ablenken. Es kam bereits im ersten Spiel der neuen Saison zur ersten Verlängerung mit je drei Feldspielern. Nach nur 20 Sekunden traf Roman Wick auf Pass von Ryan Shannon zum 2:1 Siegtreffer. Sogar die Coaches Challange erfuhr noch ihre Premiere. Es zeigte sich aber, dass Wick nicht im Offside stand.

Schüsse aufs Tor: 28:19 (10:6, 7:5, 10:8, 1:0)

Mannschaftsaufstellung:

ZSC Lions Flüeler (Ersatz: Schlegel); Guerra, Blindenbacher; Seger, Marti; Geering, Karrer; Hächler; Wick, Shannon, Nilsson; Thoresen, Cunti, Chris Baltisberger; Kenins, Sjögren, Pestoni; Herzog, Trachsler, Bärtschi; Künzle.

HC Ambrì-Piotta Zurkirchen (Ersatz: Descloux); Zgraggen, Fora; Mäenpää, Berger; Collenberg, Ngoy; Gautschi, Trunz; Lauper, Duca, Guggisberg; Pesonen, Emmerton, Kostner; D‘Agostini, Fuchs, Berthon; Monnet, Kamber, Lhotak.

Bemerkungen:

ZSC Lions ohne Rundblad, Schäppi, Phil Baltisberger und Suter

HC Ambrì-Piotta ohne Hall, Stucki, Bastl, Jelovac

58:33 – 58:53 HC Ambrì-Piotta ohne Torhüter, mit sechstem Feldspieler

58:48 Time-out HC Ambrì-Piotta

Best Player: Lukas Flüeler (ZSC Lions) und Sandro Zurkirchen (HC Ambrì-Piotta)