Bern baut Vorsprung aus

Von Urs Berger

Der SC Bern gewinnt gegen Fribourg mit 4:1. Die Gäste mussten trotz einer sehr guten Leistung das Eis als Verlierer verlassen. Die Berner waren in den wichtigen Momenten die bessere Mannschaft. Neben dem Eis läuft es den Bernern weniger gut.

Der Gastgeber erwischte einen denkbar schlechten Start. Bereits nach 117 Sekunden musste Ryan Gardner auf die Strafbank. Indes es waren nicht die Gäste die für Chancen vor dem gegnerischen Tor sorgten. Vielmehr waren die Berner mit einem schnell vorgetragenen Konter von Martin Plüss diejenigen, welche das Zepter in die Hand nahmen. Plüss konnte in diese Situation nur mit einem Foul von Anthony Huguenin am Abschluss gehindert werden. Den fälligen Penalty vergab der Berner Captain am starken Benjamin Conz.

Beide Teams kamen in der Folge zu ihren Tormöglichkeiten. Ein Treffer wollte bis 62 Sekunden vor Ende des ersten Drittels nicht fallen. Erst als John Fritsche im Fallen einen Schuss unter den Schoner von Marco Bührer hindurch zur Führung ins Tor befördern konnte, wurde der gute Auftritt der Gäste belohnt. Sie konnten sich aber nur kurz über diese Führung freuen. 37 Sekunden später bezwang Bud Holloway Conz mit einem unhaltbaren Schuss über die rechte Schulter zum Ausgleich.

Fribourg tapfer...

Die Gastgeber taten nach der Pause wieder mehr für das Spiel, liessen dem Gegner kaum gutes Eis und brachten so immer wieder Verwirrung in die Defensive der Gäste. Dies nutzen die Bären in der 24. Minute durch Alain Berger aus. Nun machte Bern druck, suchte die Entscheidung. Fribourg wehrte sich dagegen, verstärkte die Defensive und machte dem Heimklub das Skoren schwer. Bern wartet geduldig auf seine Chancen und diese kamen denn auch. In der 31. Minute verwertet Michaël Loichat einen Abpraller von Conz zum 3:1. Der Drache war angeschlagen, aber noch nicht geschlagen. Mit allen erlaubten und teilweise auch unerlaubten Mitteln wehrten sich die Gäste gegen die drohende Niederlage.

...Bern abgeklärter – Bald ohne Holloway, Gragnani und Ritchie?

Bern wartete weiterhin auf seine Chancen und nutze diese, einmal zugestanden, souverän aus. So in der 43. Minute als Byron Ritchie einen schnellen Konter lancieren konnte und den auf der rechten Seite mitlaufenden Bud Holloway perfekt anspielte. Gegen den Lauf von Conz traf der Kanadier zum 4:1. Bern kontrollierte nun das geschehen und liess Fribourg fast keine guten Chancen mehr zu. Oder „Mister Chancentod“, Julien Sprunger, vergab alleinstehend vor dem Berner Tor.

Lief es am Freitagabend den Bernern auf dem Eis gut, so müssen sie neben dem Eis einige weniger gute Nachrichten verdauen. Nachdem sich Christoph Bertschy im Cupfinale verletzt hatte und diese Saison wohl kaum mehr auf das Eis zurückkehren wird, müssen die Berner auf dem Ausländermarkt aktiv werden. Bud Holloway wird die Berner wohl Richtung NHL verlassen. Und Verteidiger Marc-André Gragnani soll, so ist unter den Berner Lauben zu vernehmen, die Berner entweder Richtung KHL oder die schwedische Eliteserien verlassen. Dazu kommt, dass Sven Leuenberger wohl nicht mehr mit Byron Ritchie plant. Der bald 37-jährige Kanadier wird wohl die Karriere beenden. Ob Jesse Joensuu in Bern bleibt ist ebenfalls noch offen. Damit stehen für den Berner Sportchef herausfordernde Woche an, um einen guten Ersatz für diese Spieler zu finden.