In einem Vorsaison Heft zum EHC im Zürcher Unterländer stand, das man Curtis Brown abgeschoben hat, weil er ein Defensiv Stürmer ist und man einen Offensiv Center wollte, darum hat man Curtis Brown zu Biel geschickt und Grant Stevenson einfach mal verpflichtet.

Ein guter Artikel im Tagi.ch

Unauffällig und schon überzählig

So hatten sich die Kloten Flyers den Start in die Saison nicht vorgestellt: Zwei Niederlagen, nur zwei Tore - beide durch Roman Wick. Bei der Finalrevanche, die mit dem gleichen Resultat für den Meister endete (1:2) wie im entscheidenden siebten Spiel, hielten die Zürcher den Match ab dem zweiten Drittel offen, vergaben gar die grösseren Chancen. Vor einem Jahr hatten sie die Premiere in Zug zwar verloren, spielerisch aber überzeugt und danach den Torreigen eröffnet, der sie durch den Winter begleitete.

Trainer Anders Eldebrinks erste Erkenntnis in der noch jungen Spielzeit: «Wir haben die letzten beiden Testspiele gegen Bern und ZSC Lions zu leicht und zu hoch gewonnen.» Die Umstellung auf den raueren Rhythmus gegen solidere, defensivere Gegner gelang erst in Ansätzen. «Wir waren lange nicht bereit, den Abschluss, den direkten Weg zum Tor zu suchen und den Preis dafür zu bezahlen.»

Der Schwede wurde in der ersten Pause laut, versuchte das Team zu wecken. Denn der HCD spielte in der eigenen Zone so solid, als hätte es keinen Sommer und keine Wechsel in der Abwehr gegeben. Dank dem Zuzug von Tim Ramholt aus der AHL ist sie eher noch stärker, noch robuster geworden.

Unbeobachtet nach Kloten

Die Flyers hatten praktisch keine Wechsel im Sommer. Und doch hinterliessen sie nicht in der Defensive, aber in der Vorwärtsbewegung den Eindruck einer Baustelle. Ein Grund dafür waren die Umstellungen in den Ausländerpositionen. In Davos war der angeforderte Spielmacher Grant Stevenson bereits überzählig. Der Kanadier ist zwar seit Beginn der Vorbereitung in Kloten, scheint aber nie richtig angekommen zu sein. Er hatte schon viele Gelegenheiten, als Mittelstürmer oder am Flügel wenigstens Ansätze von Fortschritt zu zeigen, enttäuschte aber durchs Band. Er blieb unauffällig, ohne jeden Impuls für seinen Block. Eldebrink überlegt, ihm morgen in Ambri nochmals eine Chance zu geben, Werbung für sich zu machen.

Mittlerweile glauben aber auch die Trainer nicht mehr so recht an eine Steigerung. Das böse Wort, Stevenson habe nicht einen Einjahres- oder Einmonats-, sondern einen Einspielvertrag machte in Davos die Runde. Es rächt sich nun, dass der frühere Sportchef Roland Habisreutinger den Stürmer quasi von der Stange und ohne Beobachtung der nicht berauschenden Leistungen der letzten Saison kaufte. Für Stevenson musste Curtis Brown weichen, der nicht der begnadete Spielmacher war, aber zumindest defensiv ohne Fehl und Tadel.

Auch die Lösung mit zwei ausländischen Verteidigern ist wohl nicht dauerhaft. Radek Hamr verschuldete mit seinem Fehler an der gegnerischen blauen Linie den Konter, der 13 Sekunden vor der ersten Pause zum Ausgleich des HCD führte. Der an Knieproblemen leidende Tscheche ist auch sonst nicht mehr die dominante Figur der Klotener Verteidigung.

Warten auf Kaderschnitte in der NHL

Sein Ersatz Kari Haakana, der einen Vertrag über zwei Monate hat, musste sich zuerst an das Tempo der Davoser Angriffe gewöhnen und hatte vor allem mit sich selbst zu tun. Die Flyers haben ohne Stevenson nur drei gelernte Center im Team - Tommi Santala, Michael Liniger und Steve Kellenberger, der als einer der wenigen Spieler am Wochenende positiv überraschte. Von Sportchef Alpo Suhonen ist eine rasche Reaktion gefordert. Der Finne sondiert deshalb bereits wieder den Ausländermarkt.

Nachdem in den 30 Klubs der NHL die Vorbereitung mit je über 50 Spielern begonnen hat, dürfte in den nächsten Wochen die eine oder andere Alternative für Europa verfügbar werden, die sich keinen Platz im Team erkämpfen konnte.
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