Sind keine Nachrichten gute News?
Nichts Neues hat sich während der Festtage an der Tansfer-Front von Freiburg-Gottéron ergeben. Obwohl sich Serge Pelletier bedeckt hält, sind nur wenige Mutationen im Kader zu erwarten.
frank stettler
Nein, mit einer Transfer-Offensive ist bei Gottéron auf die kommende Saison nicht zu rechnen. Dafür gibt der Spielermarkt schlicht zu wenig (Substanzielles) her. Der seit Jahren gesuchte und nie gefundene Schweizer Top-Verteidiger ist ebenso wenig zu haben wie ein adäquater Ersatz für den zum EVZ zurückkehrenden Corsin Casutt. «Wir werden mit mehr oder weniger derselben Mannschaft in die nächste Saison gehen», sagt denn auch Sportdirektor und Trainer Serge Pelletier, der beim Thema Verstärkungen keine Silbe zu viel preisgeben will.
Handlungsbedarf in der Defensive
Priorität hat nach wie vor Julien Sprunger, der eine konkrete Offerte der Freiburger vorliegen hat. «Wir erwarten nun seine Antwort», so Pelletier, der in weiteren Verhandlungen mit aktuellen Spielern steht, deren Verträge auslaufen. Momentan nicht dazu gehört Cédric Botter, notabene ein Defensiv-Stürmer, den der Québécois durchaus schätzt.
Bereits erste Gespräche hat es hingegen mit Verteidiger Marc Leuenberger gegeben, dem es in Freiburg gefällt, der aber nicht verhehlt, dass auch andere Vereine an seinen Diensten interessiert sind. «Als Verteidiger muss man sich auf dem Markt weiter nicht verstecken», hält der Berner zu Recht fest. In der Tat, verfügbare Backs sind in der National League eine rare Spezies. Und genau in diesem Sektor bestünde bei Gottéron am ehesten Handlungsbedarf. Kann in der Offensive der Abgang Casutts halbwegs verkraftet werden, braucht die Verteidigung zusätzliche Stabilität. Ein Thema ist der Berner Philipp Rytz, nachdem Pelletier zuvor den Servettien John Gobbi vergebens von einem Wechsel an die Saanestadt zu überzeugen versuchte.
Ausländischer Back statt ausländischer Goalie?
Nach wie vor besteht die Option eines zweiten Imports neben Shawn Heins für die Hintermannschaft. Dies würde jedoch voraussetzen, dass neben Damiano Ciaccio ein zweiter Schweizer Goalie verpflichtet würde. Möglichkeiten für einen solchen gäbe es bestimmt (u. a. Lars Weibel oder Martin Gerber), aber ob diese Gottéron, das seine letzten Erfolge zum grössten Teil der Fangkünste Sébastien Carons zu verdanken hat, gut zu Gesichte stehen würden, ist zumindest fraglich.
Weiter als im Vorjahr
Man sei schon weiter in den Planungen als zum selben Zeitpunkt in den Jahren zuvor, sagte Serge Pelletier jüngst. Wie diese konkret aussehen, darüber hüllt er den Mantel des Schweigens (warum eigentlich?). So lange dies so ist, kann nur spekuliert werden. Was passiert etwa mit Michael Ngoy oder Vitaly Lachmatow? Angesichts der (fehlenden) Alternativen kann die Devise nur «halten» lauten. Aber vielleicht hat Pelletier auch noch ein paar Trümpfe in der Hand. Gestern weilte er in Davos am Spengler Cup. Vielleicht lief ihm ja Mannheims Verstärkung und US-Minor-League-Abenteurer Daniel Steiner über den Weg ...