Nichts für ungut, das wird Deine Frage nicht beantworten, erwähne es aber gerne zum Thema. Kaufe den Hockey-Guide schon seit Jahren nicht mehr. Mein Interesse ist nicht mehr so gross wie damals, und Infos gibt es nach wie vor genug online, um mein noch vorhandenes Interesse zu stillen. Früher hiess es übrigens noch schlicht Eishockey 94, damals hab' ich es regelmässig gekauft. Mag' mich noch erinnern, vor 30 Jahren startete Davos nach dem Direktabstieg über die NLB (1990) in die 1. Liga (1991) zwei Saisons 1992 und 1993 in der NLB seine erste Saison als Wiederaufsteiger in der NLA, und Klaus Zaugg - damals schon der Autor - schrieb in der Überschrift auf den HCD-Seiten: "Das Eishockey kehrt zurück in die Berge - da verschlägts den Fans die Arme." Damals war das Eishockey noch nicht so entwickelt, noch nicht so professionalisiert wie heute. Unter einigen Fans sprach man davon, dass das Eishockey immer mehr von den Finanzen abhängig sein wird, dass zB nur finanziell gut abgesicherte Clubs in der obersten Spielklasse überleben könnten. Diese Entwicklung spitzt sich auch heute noch weiter zu, daher mein persönlicher Interesse-Verlust gegenüber dem Eishockey. In den Neunzigern konnte ich bei weitem nicht so qualitativ hochstehendes Eishockey geniessen, ging aber an fast jeden Match, da Spannung und Stimmung mich mitgerissen hatte. Heute gehe ich nur ab und zu wiedermal an ein Eishockey-Match, egal welche Clubs gegeneinander spielen, einfach zum Vergnügen ein paar KollegInnen zu treffen, was zu unternehmen. Natürlich das Ziel des profiessionellen Eishockeys ist, die Qualität laufend zu verbessern. Das setzt finanzielle Stabilität voraus, um Qualität des Stadions, Qualität des Eis, Qualität des Events, und vor allem die spielerische Qualität aufrecht zu erhalten. Finanziell weniger "gesegnete" Clubs wie zB Ambri müssen eher ihre Plätze teurer anbieten, damit sie noch mithalten können. Die Entscheidung verstehe ich, und wer als Gast in Ambri sein Team begleiten möchte muss damit leben, oder auch nicht. Es ist völlig ok, wenn Fans Zeichen setzen und den Gästesektor in Ambri boykottieren. Wird aber leider nicht spürbar sein. Denn wenn Ambri Kulanz zeigt, und die Stehplätze für CHF 30.-- anbieten würde, würden pro Spiel im Vergleich zu den aktuellen Preisen lediglich 1'800 Fr. Einnahmen fehlen (also bei ausverkauftem Gästesektor), kaum der Rede wert. Wahrscheinlich wäre der Gästesektor dann besser gefüllt, falls die Fans den Boykott dann aufheben würden. Das wird aber nicht passieren, sonst hätte man schon früher das Angebot nach unten korrigiert.
Interessant finde ich, dass es auch heute Fans (ich rede von privaten Personen, keinen Sponsoren) gibt, die ihren Clubs spenden. Wurde Kloten u.a. nicht auch von so einer Spendeaktion vom Abstieg in die 4. Liga gerettet? Das war vor etwas mehr als 10 Jahren. Leider, leider wird die Entwicklung so weitergehen, dafür erleben die Fans hoch qualitatives Eishockey. Alles hat seinen Preis. Nur, für mich ist gute Qualität nicht genug, die Meisterschaft soll auch ein Mindestmass an Spannung bieten.
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2011 doppeltes Jubiläum: 90 JAHRE HC DAVOS - 30 MAL SCHWEIZERMEISTER HC DAVOS;-)