Zum Erlebnis eines Eishockey-Spiels im Stadion gehört der Gästesektor dazu, andernfalls könnte man das Spiel geradesogut in der warmen Stube zu Hause vor dem TV verfolgen.
Verständlich ist aber, dass das Management einer Eishockey-Kapitalgesellschaft (Eishockeyclub ist juristisch gesehen nicht korrekt) der Kern des ganzen Wettbewerbs ist. Verantwortung und Macht liegt nicht bei den Spielern bzw. den Coaches.
Was gibt es denn alternativ zur Gewinn-Maximierung? Ist das Ziel des Managements möglichst viel Geld aus der Organisation in die eigene Tasche wandern zu lassen? Das würde nicht lange funktionieren, denke ich. Wichtig ist, mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel Umsatz zu erzielen. Oder einen Deckungsbeitrag, der mindestens den Selbstkosten entspricht (break even) zu erwirtschaften. Um dies zu optimieren kommen die sogenannten Opportunitätskosten (entgagene Deckungsbeiträge) ins Spiel. Nehmen wir Ambri als Beispiel: Wieviel Deckungsbeitrag generiert der Gästesektor, und wieviel Deckungsbeitrag würde der Organisation des HCAP pro Platz im Gästesektor entgehen? -> ab welcher Grösse wird der Gästesektor unrentabel? bzw. wie könnte ein allfällig entgangener Deckungsbeitrag kompensiert werden? Eine Organisation mit geringem Budget wird solchen Details mehr Aufmerksamkeit schenken.
Damit war noch nicht von den Risiken die Rede. Schon nur deshalb ist es vorteilhaft, schwarze Zahlen zu erwirtschaften. Dann können nebst der Tätigung von Investitionen auch eingetretene Risiken abgefangen werden.

Grundsätzlich erfreut mich diese Entwicklung nicht (nostalgisch erinnere ich mich an die 80er/90er). Offensichtlich ist Eishockey in der Schweiz populärer geworden, weit über die Massen der eingefleischten Eishockey-Fans hinaus. Hey, welches Land in unseren Breitengraden hat eine grössere Eishockey als Fussballliga? ;-)
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2011 doppeltes Jubiläum: 90 JAHRE HC DAVOS - 30 MAL SCHWEIZERMEISTER HC DAVOS;-)