Kann dem Grundtenor hier nur zustimmen. Selten ging es auf Schoren so wenig ums Eishockey wie aktuell, lange wars so wenig mitreissend.

Leider beginnt das Problem aus meiner Sicht ein paar Stufen höher als bei emotionslosen SCL-Spielern oder einem unentlassbaren Trainer: nämlich in der Perspektivlosigkeit rund um den Verein - und die ist so gross wie seit Jahren nicht. Es sind Dinge, die kann man auch nicht mit Schreien auf der Streetside beheben.

Grösstes Problem: Das Stadion. Ohne dieses wird der SCL nur noch wenige Jahre auf aktuellem Niveau spielen können - egal, wie erfolgreich man vorher ist. Zweitgrösstes Problem: Das Schweizer Eishockey ist in seinen Strukturen (ja, ich wiederhole mich) extrem unattraktiv und wurde es in den letzten Jahren immer mehr. Im Speziellen in der Swiss League haben mittlerweile noch 2-3 Teams sportliche Ambitionen, die anderen sind Ausbildungsgebilde oder rumgurkende Klubs ohne Perspektiven. Ohne durchlässige Ligen mit fixen Auf- und Absteigern wird sich das leider auch nicht ändern.

Und unter diesen Voraussetzungen kommt's zur Abwärtsspirale. Für die SCL-Führung lohnt es sich nicht, eine Top-Truppe zusammenzustellen (für was viel Geld investieren, wenn es nichts zu gewinnen gibt?), für die Spieler wird der SCL zu einer unattraktiven Adresse (wieso für einen Verein spielen, der keine Ambitionen hat?) und nur die Stammkunden kommen noch fürs Quatschen - das Bier ist ja nun auch nicht grad ein Highlight - auf Schoren (wieso sollte ich Fan von diesem Klub werden?).

Fest steht aber auch, dass wir diese Grundprobleme nicht lösen können, höchsten die Situation positiv beeinflussen. Also hoffe ich darauf, dass jetzt ohne 'Coronabeeinträchtigung' wieder Stimmung aufkommt und dies auf die Spieler überspringt, von dort auf den Verein. Vielleicht kann man ja die beschriebene Abwärtsspirale in eine Aufwärtsspirale verwandeln.
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