Original geschrieben von: Brett Hauer
Vielleicht wurde bereits darüber hier im Thread geschrieben.

Für mich ist es "neu" dass die Impfung nur 6 Monate (oder 10 Monate) Schutz bietet. Auch Personen die sich vor Monaten sowie auch jetzt Impfen lassen werden diesbezüglich nicht informiert.

Das scheint für mich wieder mal eine perfekte Darstellung von "keiner Ahnung" zu haben und/ oder selektiv zu informieren.

Gruess





Verstehe. Konkret kann man das gar noch nicht so genau wissen, und da sollte man offen, und nicht selektiv infomieren denk ich. Vielleicht möchte man auch die Impfbereitschaft möglichst hoch halten, um eine allfällige Herdenimmunität zu erreichen. Einer Studie der Uni Zürich zufolge sind noch 20% unentschlossen oder ablehnend gegenüber der Impfung.

https://covid-norms.ch/en/

Dem gegenüber geht das BAG von einer Impfbereitschaft im besten Fall 75% aus. Das wird schwierig, die Herdenimmunität zu erreichen. Die Impfbereitschaft ist nicht nur vom Inland abhängig. Sobald andere Staaten nur noch Geimpfte ins Land lassen, werden sich wohl fast alle dafür entscheiden.

Dass es im kommenden Herbst oder Ende Jahr, je nachdem halt, vorbei sein wird, ist eine Annahme, die hauptsächlich auf die Impfung als Gameplayer stützt. Wieviel Anteil die Impfung am aktuellen Sinken der Fallzahlen ausmacht, wieviel die noch umgesetzten Massnahmen, wieviel das Verhalten der Bevölkerung, wieviel die in den vergangenen Monaten fortgeschrittene Durchseuchung, wieviel der Sommer ausmacht, weiss niemand. Die meisten Faktoren beruhen noch auf Annahmen, auch die Herdenimmunitätsschwelle von 70%. Wovon man sicher ausgehen kann, ist dass die Impfungen - unabhängig von allen Annahmen bzw. ob 6 oder 10 Monate wirksam - die Pandemie zwar entschärfen, aber nicht beenden. Daher ist es wichtig, dass sich möglichst viel impfen lassen. Ich verstehe auch, dass sich die Geimpften allenfalls über die Nicht-Geimpften "Trittbrettfahrer", die dank ihnen mit geschützt sind, nerven; auch wenn ich diese Haltung unpassend finde (so wie Nichtraucher sich über Raucher nerven), insbesondere, wenn man das Motiv der Impfbereitschaft bedenkt. Dass Nicht-Geimpfte die Konsequenzen tragen müssen (für mich korrekt), und allenfalls eine natürliche Infektion durchmachen werden hat mit dieser Haltung nichts zu tun.

In der Schweiz sind etwa 1,5 Millionen Menschen - also etwa jeder sechste - auf die Impfungen der anderen angewiesen, um selbst geschützt zu sein; zurzeit noch alle U16, und jene die aus klinischen Gründen nicht geimpft werden können. Das könnte für mich ein Grund sein, mich wieder zur Impfbereitschaft umstimmen zu lassen.

Wie geht man mit der Tatsache um, dass die Fallzahlen sinken und noch die als Erlösung angepriesene Impfung im Spiel ist...werden die noch geltenden Massnahmen weniger diszipliniert umgesetzt? Wird man auch so leichtfertig sein wie Sommer 2020, und falls ja wird die Impfung die Leichtfertigkeit ausgleichen? Wir sind jetzt besser dran als Ende August 2020...bin auch dieses Jahr gespannt, wie sich die Urlaubsfreude während des Sommers auswirken wird.
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2011 doppeltes Jubiläum: 90 JAHRE HC DAVOS - 30 MAL SCHWEIZERMEISTER HC DAVOS;-)