Original geschrieben von: crit. hanger-on
Und diese Verschlimmerung führe ich, wie viele andere denkende Menschen, insbesondere auf die seit langem vorherrschenden sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse zurück.


Bei Beeinträchtigungen psychischer Art kenne ich mich nicht wirklich aus. Aber ich habe meine Zweifel, dass die wirklich aufs "System" zurückzuführen sind. Resp. ob ein anderes System, wie auch immer das aussehen sollte, diese Beeinträchtigungen beseitigt.

Original geschrieben von: crit. hanger-on
So finde ich grad den Bogen zu deinen Unterstellungen bezgl. Zwiespalt und idealer Wirtschaftswelt: Wer noch nicht begriffen hat, dass der moderne Mensch in einem ständigen Zwiespalt lebt im vorherrschenden Wirtschaftssystem hat meiner Meinung nach zu wenig reflektiert in seinem Leben. Ich denke Beispiele dafür muss ich nun wirklich keine bringen. Oder willst du bestreiten, dass der Mensch von Natur aus ein soziales Wesen ist und seine Evolution, wie diejenige der meisten Tierarten im Wesentlichen auf dem natürlichen Antrieb der gegenseitigen Hilfe basiert und dass eine kapitalistische Gesellschaft genau diesen Antrieb permanent untergräbt?


Mmhhmm jein. Der Mensch ist sicher sozial, allerdings denkt er in erster Linie schon an sich selbst, und dann an die ihm nahestehenden Personen. Abgeben vom eigenen Kuchen tun die einen mehr, die anderen weniger. Unsere soziale Marktwirtschaft ist übrigens auch auf das ausgerichtet.

Original geschrieben von: crit. hanger-on
Und ganz nebenbei: Ich werde mich wohl impfen lassen, aber nur aus Gründen der Solidarität. Mein ideales Wirtschaftssystem, wie du es nennst, besteht darin, so gut wie möglich das ganze Jahr nur von den selbst angebauten oder selbst gesammelten Produkten der Natur zu leben.


Das mit der Eigenversorgung ist bei 8 Milliarden Menschen auf der Welt oder auch 8 Millionen Menschen in der Schweiz doch eher unrealistisch. Ohne Massenanbau (auch der kann nachhaltig funktionieren) geht da nicht viel. Die Zeiten, wo sich jeder von selbst angebautem oder gesammelten ernährte, wünschen wir uns kaum zurück. Und damals waren es noch viiiel weniger Menschen. Stell dir vor, es würden schon nur sämtliche Zürcher deinen Weg wählen, sich in die Schweizer Bergwelt zurückziehen und sich selber ernähren wollen. Da wär dann deine Idylle fertig.

Und so ganz 100% autark lebst du dann schon nicht wink

Original geschrieben von: crit. hanger-on
Seit ich abgelegen in den Bergen wohnen darf und die Produkte der Natur geniessen kann geht es mir viel zu gut, als dass ich wieder zurück in diese Entfremdungsmaschinerie möchte, in der du anscheinend noch ziemlich stark gefangen bist.


Ich finds cool was du gemacht hast und beneide dich auch zwischendurch darum. Allerdings fühle ich mich keineswegs irgendwo gefangen. Ich glaube ich passe gut dahin wo ich bin. Ob ich auf die Dauer glücklich wäre hinter den sieben Bergen, weiss ich nicht. Ich weiss aber, dass es für viele meiner "Mitgefangenen" eine Horrorvorstellung wäre, wenn Shoppingcenter, Bars und Beizen nicht um die nächste Ecke wären. Und so ist jeder verschieden, und jeder soll so leben, wie es für ihn stimmt.


Original geschrieben von: crit. hanger-on
Natürlich bin ich froh, wenn mit einer Impfung in kurzer Zeit vielen Menschen geholfen werden kann. Aber wir sollten nicht vergessen, dass solche Pandemien auch zu verhindern gewesen wären, hätte man früh genug oder zum richtigen Zeitpunkt auf Warnungen aus der Wissenschaft gehört. Humboldt warnte vor über 200 Jahren, Physiker und Biologen seit mehreren Jahrzehnten, dass die systematische Zerstörung ganzer Ökosysteme u.a. auch zur unkontrollierbaren Verbreitung von Krankheiten führt. Welches System liegt denn diesen Zerstörungen zu Grunde? Ist allen klar. Zudem hat man in Norditalien sehr gut gesehen, wie zu Beginn der Pandemie wirtschaftliche Aspekte weit über gesundheitlichen standen (lukrative Lombardei-China-Achse) und so der Ausbruch der Pandemie massiv beschleunigt wurde.


Der Mensch verhält sich zweifellos idiotisch gegenüber der Natur. Aber das kannst du nicht auf ein "System" zurückführen, denn es tun es so ziemlich alle Systeme. Egal ob Kommunismus, Kapitalismus, Diktaturen oder Demokratien. Damit wir nachhaltiger und mehr im Einklang mit der Natur leben, braucht es aber keine Revolutionen, Systemwechsel oder ähnliches. Sondern Bildung, gelebte Demokratie, Forschergeist und Innovation.

Was Corona betrifft: Pandemien hat es schon immer gegeben, was genau die Ursache jetzt ist, wissen wir nicht und werden es dank Chinas Vertuschungsmentalität vielleicht auch nie erfahren. Allerdings konnte die Menschheit noch nie derart schnell auf eine Pandemie reagieren wie jetzt - und das ist eben doch das Resultat unseres "Systems".

Original geschrieben von: crit. hanger-on
Aber, nochmals in Bezug auf gestern: man kann grundsätzlich auch mal eingestehen, dass man etwas sehr unglücklich formuliert hat und dann hätte es auch keinen (berechtigten) Aufschrei gegeben. Auch wenn du streng terminologisch betrachtet wohl niemanden beleidigt hast. Die Menschen lesen halt auch zwischen den Zeilen, das machst du übrigens auch immer mal gerne.


Ok, das stimmt, und damit niemand falsch zwischen den Zeilen liest, präzisiere ich: Dieser Kommentar war gegen absolut niemanden gerichtet, der nicht selbst regelmässig in der Onlinewelt damit beschäftigt ist, gewisse Gruppen zu diffamieren. Von Flüchtlingen/Migranten bis zu der Pharmaindustrie.