Original geschrieben von: Caipi
Original geschrieben von: iFaya

Die erste Novemberwoche war der Höhepunkt der zweiten Welle, danach sanken die Zahlen wieder. Dank den Massnahmen? Oder weil die Schweiz bereits einen gewissen Grad an Durchseuchung erreicht hatte? -> bis kurz vor Weihnachten gab es keine nenneswerte Verschärfungen der Massnahmen, die Restaurants durften auch ihre Innenbereiche offen lassen, bis am 22.12.20; die Zahlen sinkten trotzdem weiter.


Das ist so nicht korrekt. Die nationalen Verschärfungen fanden vielleicht erst per 22.12.20 statt, aber die meisten Kantone haben schon vorher die entsprechenden Massnahmen ergriffen. Die ganze Westschweiz z.B. hatte ihre Restaurants bereits per Ende Oktober/ anfangs November geschlossen, noch im Verlauf des Novembers folgten auch zahlreiche Deutschschweizer Kantone, z.B. das Schwergewicht Bern.

Und der Effekt von Restaurantschliessungen zeigte sich lokal praktisch überall. So waren in der Westschweiz die Zahlen ab Mitte November plötzlich rückläufig (und stiegen dann +- 2 Wochen nach einer kurzen Wiedereröffnung Ende Dezember an, bis sie erneut geschlossen wurden).

Die gleichen Effekte in den Deutschschweizer Kantonen und fast überall auf der Welt. Ursache-Wirkung ist bei einer Pandemie grundsätzlich schwer abzuschätzen, aber der Zusammenhang zwischen Gastronomie-Innenbereichen und Fallzahlen lässt sich nun wirklich nicht von der Hand weisen. Sosehr ich meine Pub-Besäufnisse den ganzen Winter hindurch vermisst habe - und auch dieses Wochenende prädestiniert gewesen wäre für sowas: Es ist das A und O in der Pandemiebekämpfung, diese geschlossen zu halten.


Danke für den Hinweis, Caipi. Du hast natürlich recht bez. Massnahmen in den Kantonen. Hab' nur die Schweiz als Ganzes betrachtet. My bad.
Ich mag' mich erinnern, dass in Genf die Restaurants recht früh geschlossen wurden. So gesehen gibt das ein ganz anderes Bild. Ob es an den Massnahmen liegt, dass die Restaurants geschlossen wurden, weiss man nicht sicher. Kann es nicht auch sein, dass auch eine minimale Durchseuchung den Verlauf einer Infektionswelle beeinflusst? Spielt für mich an sich keine grosse Rolle, um sicher zu sein, dass ein Anstieg der Fallzahlen verhindert wird, müssten die Beizen geschlossen bleiben. Nun, per Ende Mai - am 26.5. wird der BR entscheiden - ist geplant, auch die Innenbereiche der Restaurants wieder zu öffnen. Natürlich unter strengen Auflagen, Auswirkungen könnte dies haben. Was ist für Dich wesentlicher, die Hospitalisierungen oder die Fallzahlen? Bezüglich Hospitalisierung sowie Sterberate zeigt die Impfkampagne deutlich Wirkung: Je höher die Impfrate bei jenen Menschen ist, die das Corona­virus ohne Impfschutz am heftigsten treffen würde – ältere Leute und Vulnerable –, desto weniger Menschen werden wegen Covid-19 ins Spital eingewiesen. Weiss nicht wie lange die Zahl der aktuellen Hospitalisierten re Covid in der Schweiz nicht mehr < 800 war. Da die gefährdeten Personen priorisiert wurden, wirkt sich die Impfkampagne auf diese Zahl aus. Was die Fallzahlen betrifft, die sinken bei den älteren Personen rascher als bei den Jüngeren, wo sie z.T. in den entsprechenden Altersgruppen noch steigen. Da die Jüngeren robuster sind, scheint die Öffnung gerechtfertigt zu sein, die Impfkampagne kommt derzeit in allen Altersgruppen vorwärts. Allerdings ist Long Covid eine (weiss nicht, ob unter- oder überschätzte?) Unbekannte, von der alle Altersgruppen betroffen sind. Wenn ich Dich so lese: "Ursache-Wirkung ist bei einer Pandemie grundsätzlich schwer abzuschätzen, aber der Zusammenhang zwischen Gastronomie-Innenbereichen und Fallzahlen lässt sich nun wirklich nicht von der Hand weisen." wäre es fast fahrlässig die Innenbereiche der Restaurants in zwei Wochen zu öffnen, obwohl die Impfkampagne bereits ein wichtiges Teilziel erreicht hat.
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2011 doppeltes Jubiläum: 90 JAHRE HC DAVOS - 30 MAL SCHWEIZERMEISTER HC DAVOS;-)